Forschungsbereiche
Meine Forschungsinteressen liegen hauptsächlich im Bereich der Religionsanthropologie, mit einem Schwerpunkt auf hinduistischen Traditionen, Fragen von Kaste und Klasse, Ritualtheorie, Atheismus, Säkularität und Nichtreligion. Mein Anliegen ist es, nicht nur die Diversität des religiösen Lebens zu untersuchen, sondern auch die Vielfalt von Positionen, die nicht vorherrschenden religiös-sozialen Normen und Normativitäten entsprechen. Ansätze aus der existentiellen Anthropologie und der Anthropologie der Ethik helfen mir dabei, Fragen von Religion und Säkularität aus alternativen Blickwinkeln zu untersuchen. Mein zweites Forschungsgebiet ist die Medizinethnologie, mit einem Schwerpunkt auf therapeutischem Pluralismus und psychischer Gesundheit. Hier habe ich untersucht, wie Menschen zwischen verschiedenen therapeutischen Traditionen navigieren, insbesondere zwischen Heiltempeln und Psychiatrie in Indien.
Methodisch kombiniere ich ethnografische und biografische Forschungsansätze. Dies ermöglicht es mir, unterschiedliche Zeitlichkeiten und Modalitäten des Wissens zu berücksichtigen, die mikrosoziologische Komplexität des Lebens sowie größere sozio-historische Kräfte gleichzeitig zu berücksichtigen und die alltäglichen sowie die existenziellen Fragen, die zusammen das Leben der Menschen prägen, miteinander in Beziehung zu setzen.
Andere Teile meiner Arbeit befassen sich mit der Geschichte des Wissens und mit asymmetrischen Forschungsstrukturen in Kombination mit „Teamforschung”.
Forschungsregion
Südasien, insbesondere Nordindien; Europa, insbesondere Deutschland und Schweiz
Kurzbio
Johannes Quack ist Ausserordentlicher Professor für “Allgemenie Ethnologie mit Schwerpunkt Religion”. Er studierte Religionswissenschaft, Ethnologie und Philosophie an den Universitäten in Bayreuth, Edinburgh und Heidelberg (Promotion 2009).
Quack publizierte u.a. Disenchanting India: Organized Rationalism and Criticism of Religion in India (OUP, New York 2012), The Problem of Ritual Efficacy (OUP, New York 2010), Religion und Kritik in der Moderne (LIT, Münster 2012), Asymmetrical Conversations: Contestations, Circumventions and the Blurring of Therapeutic Boundaries (Berghahn, New York 2014), Religious Indifference: New Perspectives From Studies on Secularization and Nonreligion (Springer, Berlin 2017) und The Diversity of Nonreligion: Contested Normativities and Relations (Routledge, Abingdon 2020).
Quack ist Mitglied des European Research Council (ERC)-Projekts „Religion and its Others in South Asia and the World: Communities, Debates, Freedoms“, des Zentrum “Geschichte des Wissens”, Gründer des South Asia Forum (SAF) Co-Herausgeber der Buchreihe Religion and Its Others: Studies in Religion, Nonreligion, and Secularity (De Gruyter) und Co-Director des Non-religion and Secularity Research Network (NSRN).
Quack war Research Fellow in der DFG Kolleg-Forschergruppe Multiple Secularities an der Universität Leipzig, Fachvertreter und Sprecher des Forschungsfelds Verflechtungsgeschichten (Entangled Histories) im Rahmen des UFSP „Asien und Europa“, Mitarbeiter am Exzellenzcluster „Asien und Europa“ der Universität Heidelberg; Research Fellow an der McGill University in Montreal; Leiter des Emmy Noether-Projekts „The Diversity of Nonreligion“ an der Universität Frankfurt; Research Fellow am Jawaharlal Nehru Institute of Advanced Study (JNIAS) der Jawaharlal Nehru University (JNU); Guest-Faculty an der Karls-Universität in Prag; Visiting Fellow am Max Weber Kolleg in Erfurt; Mitglied des Indian-European Research Networking Programme in the Social Sciences “Advances in Research on Globally Accessible Medicine” (AROGYAM); und Visiting Professor, am Centre for the Study of Social Systems (CSSS) der Jawaharlal Nehru University (JNU).
Laufende und abgeschlossene Forschungsprojekte sind hier aufgelistet.
Sprechstunden
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