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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

Berufsperspektiven

Wir bereiten unsere Studierenden sowohl auf das Arbeiten in der Wissenschaft als auch auf ausseruniversitäre Beschäftigungen vor. Unsere Studierenden qualifizieren sich für den Arbeitsmarkt, indem sie komplexe Sachverhalte – ggf. unter schwierigen Bedingungen – zu analysieren lernen, Auslandserfahrung erwerben, ein umfangreiches Fachwissen erwerben, umfassende methodische Fertigkeiten entwickeln und indem sie lernen, bei ihren Analysen die vielen unterschiedlichen Perspektiven der beteiligten Akteure zu berücksichtigen sowie Forschungsresultate effizient zu kommunizieren.

Unsere Absolventen und -innen arbeiten in Nichtregierungsorganisationen, in der Entwicklungszusammenarbeit, der Sozialarbeit, im öffentlichen Dienst, als Journalistinnen, in Banken, als Unternehmensberater, in Museen, kulturellen Einrichtungen und in Universitäten.

Die Verbleibstudien der Universitäten Freiburg im Breisgau und München sehen Sie hier

Hier sehen Sie die Einschätzung des U.S. Bureau of Labor Statistics zum zukünftigen Bedarf nach Ethnolog*innen

Zur Seite «Ethnologie» der Berufsberatung Schweiz

Berufsfelder

Berufsfeld Gewerkschaftsarbeit 

Bisher stellen Ethnolog*innen ihre vielfältigen Expertisen nur vereinzelt Gewerkschaften zur Verfügung. Veröffentlichungen zu diesem Berufsfeld liegen für den deutschsprachigen Raum noch keine vor. In der Schweiz gibt es verschiedene Dachverbände wie den Schweizerischen Gewerkschaftsbund und Travail.Suisse, denen zahlreiche Gewerkschaften wie UNIA, Syndicom, oder auch VPOD, der Schweizerische Verband des Personals öffentlicher Dienste angehören. Die Gewerkschaft VPOD steht für Arbeitnehmer*innen und ihre Rechte im Service Public ein – Lehrer*innen an Schulen und Dozierende, Pflegefachleute, Sachbearbeitende, Bibliothekar*innen, Sozialarbeiter*innen, Feuerwehrleute etc. Sie steht zusätzlich Angestellten nicht-öffentlicher Arbeitgeber offen, die in Vereinen oder Parteien privatrechtlich angestellt sind und gemeinnützige und gesellschaftliche Anforderungen erfüllen (VPOD Sektion NGO).

Salome Schärer

Salome Schärer, Gewerkschaftssekretärin bei der VPOD, Sektion NGO in Zürich: „Das Kämpfen für die Rechte und das Wohlergehen von Arbeitnehmer*innen ist manchmal hässlich. Es ist aber eine befriedigende Arbeit, da man direkt sieht, wofür man so hart arbeitet.“ (Schärer 2021)

Berufsportrait Salome Schärer (PDF, 200 KB)

Berufsfeld Flüchtlingsarbeit im öffentlichen Dienst

Städtische und kantonale Integrationsabteilungen sind ein jüngeres Berufsfeld für Ethnolog*innen. Seit 2015 werden Ethnolog*innen vermehrt auch in der Projektberatung eingesetzt.

Claudia Nef

Dr. Claudia Nef, Geschäftsführerin des Trägervereins Integrationsprojekte in St. Gallen (TISG): „Das Ethnologiestudium gibt einem einen ganz spezifischen Blickwinkel auf bestimmte Themen. Es ist die Möglichkeit bestimmte Brillen aufzusetzen.“ (Nef 2021)

Berufsportrait Claudia Nef (PDF, 318 KB)

Berufsfeld ethnographisches Museum

Im deutschsprachigen Raum gibt es eine grosse Anzahl ethnographischer Museen und Sammlungen. Hier arbeiten einerseits Wissenschaftler*innen - als Kurator*innen meist zuständig für einzelne Weltregionen - aber auch Restaurator*innen, Archivar*innen, Bibliothekar*innen, Tontechniker*innen und IT-Spezialist*innen und Webdesigner*innen. In Deutschland führt der Weg zur wissenschaftlichen Anstellung im Museum meist über ein mehrjähriges Volontariat und Promotion.

In der Schweiz gibt es keinen strukturierten Ausbildungsweg im Bereich der (ethnologischen) Museologie. Das Völkerkundemuseum Zürich (VMZ) vermittelt Studierenden der Ethnologie in Form von Tutoraten und Modulen Einblicke in die Tätigkeiten am Museum. Bei einer Teilnahme am „Praxismodul Museum“ lernen Studierende alle Abteilungen des VMZ kennen. Eine Teilnahme am Modul „Regard Bleu Filmfestival“ ermöglicht vertiefte Einblicke in die audiovisuelle Ethnologie und in die Organisation eines Filmfestivals für studentische Filme.

Rebekka Sutter

Lic. phil. Rebekka Sutter, Leitung Audio- und Film-/Videoarchive des Völkerkundemuseums der UZH (VMZ): „Das Schöne an der Museumsarbeit ist ihre Vielfältigkeit, welche oft nicht durch einfache Stellenbeschriebe zur Geltung kommt.“ (Sutter 2021)

Berufsportrait Rebekka Sutter (PDF, 326 KB)

Berufsfelder Nichtregierungsorganisationen (NGO) und Internationale Organisationen (IO)

Die Arbeit bei einer NGO bietet die Möglichkeit, ethnologisches Wissen bei politischen Projekten aktiv anzuwenden. Ein Praktikum ermöglicht den Einstieg ins Tätigkeitsfeld von Nicht-Regierungs- und Internationalen Organisationen. Praktika bei NGO werden oft online ausgeschrieben und bieten Absolvent:innen verschiedener Fachrichtungen die Gelegenheit, mit dem Berufsfeld vertraut zu werden. Die im Ethnologiestudium erworbenen Fähigkeit, Sachverhalte holistisch fassen zu können, ist in vielen NGO gewinnbringend und gesucht. Auch wenn Stellen selten spezifisch für Ethnolog:innen ausgeschrieben werden, bietet die Disziplin Ethnologie eine gute Grundlage. Für eine Festanstellung ist meist Praktikumserfahrung Voraussetzung.

Cecilia Caruso

Cecilia Caruso, MSc., Vorstandsmitglied Verein map F und ehemalige Praktikantin u.a. bei Human Rights Watch Zürich: „Ethnologisches Wissen ist für mich nicht eine konkrete Theorie oder ein konkreter Zugang. Es ist für mich ein ganzes Fundament an Herangehensweisen, und Ideen und Einstellungen. Das heisst in all meinen Tätigkeiten konnte ich irgendwo mein ethnologisches Wissen anwenden.“ (Caruso 2021)

Internationale Organisationen vergeben für Berufseinsteiger*innen Stellen als Junior Professional. Diese ermöglichen den Einstieg in die Arbeit bei internationalen Organisationen am Hauptsitz oder bei deren nationalen Vertretung, beispielsweise in Genf oder Bern. In dieser Position hat man normalerweise ein bis drei Jahre Berufserfahrung und erhält häufig bereits relativ verantwortungsvolle Aufgaben.

Barbara Stulz

Barbara Stulz, MA. Global Program Assistant bei einem Projekt von SECO und SBGA in Bolivien: „Das ‘ethnologische Wissen’ ist nicht ein statisches Konstrukt, sondern die Fähigkeit, ‘outside of the box’ zu denken. Das kann für viele Arbeitgeber interessant sein.“ (Stulz 2021)

Berufsportrait Cecilia Caruso und Barbara Stulz (PDF, 807 KB)

Berufsfeld Organisationsberatung

Ethnologie*innen arbeiten seit Jahrzehnten in diversen Funktionen oder Aufgaben in der Unternehmens- und in der Organisationsberatung. Dabei beschäftigen sie sich beispielsweise mit der „Kultur“ eines Unternehmens und beraten dieses hinsichtlich seiner Organisations- und Personalentwicklung.

Francesca Rickli

Dr. Francesca Rickli, Ethnologin und Organisationsberaterin: „Geht Themen und Bereichen nach, für die Ihr brennt.“ (Rickli 2021)

Berufsportrait Francesca Rickli (PDF, 201 KB)

Berufsfeld Radio Fernsehen

Das Schweizerische Radio und Fernsehen (SRF) bietet mit seinen drei Fernsehprogrammen, sechs Radioprogrammen und weiteren Multimedia-Angeboten eine Vielzahl an Tätigkeitsfelder – auch für Ethnolog*innen. Als Quereinsteiger*in durchläuft man in einem zweijährigen Traineeprogramm alle Programme des SRF.

Adam Fehr

Adam Fehr, Redaktor und Produzent bei SRF 4 News: „Man muss gerne reden.“ (Fehr 2021)

Berufsportrait Adam Fehr (PDF, 902 KB)

Berufsfeld Universität

Universitäre ethnologische Institute sind, neben völkerkundlichen / ethnographischen Museen, die klassischen Berufsfelder von Ethnolog*innen. Wenn ein ethnologischen Studium eine berufliche Ausrichtung hat, dann für diese beiden Bereiche. Zusätzlich zum Studium sind Tätigkeiten als Tutor*innen am eigenen Institut sehr hilfreich für vertiefte Einblicke in die Arbeit als Wissenschaftler*in.

Universitäten bieten in ihren diversen Arbeitsbereichen wie beispielsweise der Gleichstellung, den Student Services oder der Unterstützung von internationalen Dozierenden, Forschenden und Studierenden vielfältige weitere Anstellungsmöglichkeiten für Ethnolog*innen.

Cecilia Caruso

Cecilia Caruso, International Student Advisor an der Universität Zürich: „Ethnologisches Wissen ist für mich nicht eine konkrete Theorie oder ein konkreter Zugang. Es ist für mich ein ganzes Fundament an Herangehensweisen, und Ideen und Einstellungen. Das heisst in all meinen Tätigkeiten konnte ich irgendwo mein ethnologisches Wissen anwenden.“ (Caruso 2021)

Berufsportrait Cecilia Caruso (PDF, 470 KB)