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The aim of the seminar is to analyse and discuss the collected data of the fieldwork project in Uganda. The results will be discussed in an official presentation at the end of the term.
The seminar is open for students who are already involved in the cooperation-project between the Ethnographic Museum of the University of Zurich and the Makerere University in Uganda.
For other students interested in the seminar please contact: Gitte Beckmann (beckmann@vmz.uzh.ch)
Languages: Ugandan/American Sign Language, English
Anrechenbarkeit:
Liz: Gesundheit und Demographie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete: Subsaharisches Afrika / Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Subsaharisches Afrika
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Diese Vorlesung bietet einen Einblick in anthropologische Theorien und ethnographische Forschungen über Recht und Politik. Dabei werden klassische Arbeiten der politischen Anthropologie und der Rechtsanthropologie diskutiert (Malinowski, Evans-Pritchard, Gluckman, Barth, Asad, Taussig u.a.) aber auch Beiträge aus Nachbardisziplinen, welche wichtige Grundlagen für das anthropologische Studium von Recht und Politik bieten (wie z.B. Foucault, Gramsci, Marx, Nietzsche, Said, Weber). Diese Grundlagen werden mit aktuellen Arbeiten in Bezug gesetzt, um eine anthropologische Perspektive auf Themen wie Staat, Gesetz, Demokratie, Souveränität, Menschenrechte, Säkularismus, Neoliberalismus, Bürokratie, Hegemonie, Illegalität und Bürgerrechte zu entwickeln.
Hinweis:
Zur Vorlesung werden mehrere Übungen angeboten:
im HS11:
Entwicklungsethnologie
Indigenität und Staatlichkeit
Michel Foucault in der anthropologischen Debatte
im FS12:
Transnationale Migration
Terrorismus, Neo-Orientalismus und Islamophobie
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich III: Politik und Recht
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt, Recht und Governance
Indigene Völker (tribale Gesellschaften, Autochthone, aboriginals, natives, First Nations, etc.) und die Kategorie der Indigenität beschäftigen seit geraumer Zeit nicht nur die Anthropologie sondern auch die Rechts-, Politik- und Geschichtswissenschaften, sowie die Philosophie. Im Vordergrund stehen dabei – vor allem wenn es um die Rechte indigener Völker oder transnationalen indigenen Aktivismus geht - immer wieder Definitionsprobleme sowie die Frage, ob sich das Konzept der Indigenität weltweit anwenden lässt.
Anstatt die Unterdrückung und Marginalisierung indigener Bevölkerungen oder deren politische und rechtliche Forderungen anhand ontologischer Differenzen (kulturell, religiös, sprachlich) zu erklären oder an Geschichte (von Erstbesiedlungen) festzumachen, wird dieses Seminar die Indigenenproblematik als ein Phänomen des modernen Staates angehen.
Dazu werden wir uns einerseits mit Texten über transnationalen Indigenenaktivismus einen Überblick über die Thematik verschaffen und uns andererseits ein analytisches Verständnis des modernen Staates erarbeiten und dabei besonders auf Fragen der Gouvernmentalität und der Souveränität eingehen. Dieses theoretische Instrumentarium zur Analyse von Staatlichkeit wird an spezifischen Fallbeispielen (mit der Lektüre aktueller ethnographischer Arbeiten und der Diskussion von Filmen) auf Fragen der Indigenität angewandt.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich III: Politik und Recht (zusammen mit Vorlesung Kernbereich III) / SE: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt, Recht und Governance, Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
Die Vorlesung vermittelt einen historischen Überblick über die Geschichte der Anthropologie als Wissenschaft vom Menschen. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts haben vier Problematisierungen die historische Gestalt des Fachs massgeblich geprägt: Erstens die Problematisierung des Menschen im Zeichen der Evolution, zweitens die Problematisierung des Menschen im Zeichen der Gesellschaft, drittens die Problematisierung des Menschen im Zeichen der Kultur und viertens die Problematisierung des Menschen im Zeichen der Ethik.
Anrechenbarkeit:
BA/Liz: Einführung in die Ethnologie I für Studierende im Haupt- und Nebenfach
In diesem Seminar werden wir uns eingehend mit dem französischen
Philosophen Michel Foucault beschäftigen. Foucault hat mit seinen
berühmten Büchern – von der «Geschichte des Wahnsinns» über die «Geburt
des Gefängnisses» bis zu «Sexualität und Wahrheit» – bedeutende Debatten
in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen ausgelöst.
Sein Einfluss ist bis heute ungebrochen.
Das wichtigste Anliegen des Seminars ist es, Foucaults theoretische Ansätze als methodologische Anleitungen zu lesen. Im Zentrum des Seminars stehen in diesem Sinne die drei historischen Formen der menschlichen Erfahrung mit denen sich Foucault im Laufe seines Lebens ausführlich beschäftigt hat, dem Wahnsinn, dem Verbrechen und der Sexualität. In seiner Beschäftigung mit diesen drei Formen der Erfahrung hat sich Foucault immer wieder mit der Frage beschäftigt, wie in diesen Bereichen das Verhältnis zwischen der Macht, der Wahrheit und dem Subjekt sich gestaltet hat. Dass es sich hierbei um eine genuin anthropologische Fragestellung handelt, ist eine Prämisse des Seminars.
Im Seminar werden allerdings nicht nur
Texte von Michel Foucault gelesen. Ebenso diskutiert werden sollen
einige Anthropologen, die sich eingehend mit dem Werk
von Foucault beschäftigt haben: Lawrence Cohen, Arturo Escobar, Didier
Fassin, James Faubion, James Ferguson, Charles Hirschkind, James
Laidlaw, Andrew Lakoff, Saba Mahmood, Timothy Mitchell, Adriana Petryna,
Paul Rabinow, Kaushik Sunder Rajan, Peter Redfield, Edward Said und Ann
Stoler.
Anforderungen: Zur Anwendung kommt die Penelope
3.0 Methode.
Die Penelope 3.0 Methode umfasst das Verfassen von insgesamt fünf kurzen Texten von jeweils 1000 Wörtern im Verlauf des Semesters. Eingereicht werden müssen von den Studierenden je zwei Thesenblätter, zwei Gedächtnisprotokolle und ein Abschlussbericht.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich III: Politik und Recht (zusammen mit Vorlesung Kernbereich III) / SE: Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Die Produktion von wissenschaftlichen Texten macht einen wichtigen Teil der anthropologischen Ausbildung aus. Solche Texte werden von den Studierenden im Laufe ihres Studiums meist im Rahmen von thematischen Lehrveranstaltungen verfasst. Es ist das vornehmliche Ziel dieser Lehrveranstaltungen, ein spezifisches Thema anthropologischer Forschung zu vertiefen. Die Besprechung der eigenen Texte gerät aufgrund dieser Ausgangslage oft in den Hintergrund.
Das Writing Studio bietet Studierenden auf allen Stufen des Studiums die Möglichkeit, ihre Textentwürfe (Thesenblätter, Textbesprechungen, Seminararbeiten, Forschungskonzepte, usw.) in einer Gruppe ausführlich zu besprechen. Das Hauptziel des Writing Studios besteht darin, uns gegenseitig zu kritisieren und zu motivieren. Es sollen auch die Normen und Formen spezifischer Genres und deren Möglichkeiten und Grenzen ausführlich behandelt werden. Teilnehmen können Studierende, die an Texten arbeiten, die sie zur Diskussion stellen möchten.
Je nach Teilnehmerzahl kann das Writing Studio jede Woche oder jede zweite Woche durchgeführt werden. Kreditpunkte können keine vergeben werden. Weitere Informationen und Anmeldung unter: carlocaduff@access.uzh.ch
In Zeiten der allgegenwärtigen Krise sind Fragen nach der Rolle der
Universität und der Funktion der Wissenschaft in der Gesellschaft
wichtiger denn je. Fast ein Jahrhundert nach Max Webers Vortrag scheint
die Wissenschaft «als Berufung» ihre Legitimation endgültig verloren zu
haben. Sowohl das Ideal der Wissenschafterin als Fachexpertin als auch
das Bild des Wissenschafters als Handwerker mit akademischem Diplom
geraten zunehmend unter Beschuss. Nicht nur deswegen ist ein Nachdenken
über Wissenschaft als Ort, wo kritisches Denken gefördert und entwickelt
wird, wichtig und notwendig
Was aber ist Kritik in der
Wissenschaft und für die Wissenschaft? Muss sie nach Kant bloss als eine
Kritik der praktischen Vernunft verstanden werden? Nietzsche, dieser
unermüdliche Kritiker der sogenannten kritischen Wissenschaft, hat eine
Philosophie des Willens entworfen, die das aktive Denken und das
kreative Chaos in den Mittelpunkt rückt und sich gegen das Modell einer
Wissenschaft absetzt, die allein von destruktivem Ressentiment und
reaktivem Denken getrieben wird. Das Denkprojekt der Kritik versteht
sich nicht als eine reaktive Haltung gegenüber Problemen, die dann
«kritisch» betrachtet werden, sondern als eine aktive und
kreative Lebenseinstellung, welche Kritik als ethische Haltung
begreift.
Welche Rolle könnte die Anthropologie in diesem
ambitionierten Denkprojekt spielen? Welcher Beitrag könnte sie zu einem
neuen Verständnis der Wissenschaft als Ort der Kritik leisten? Im
Seminar werden wir diesen Fragen nachgehen, während im Hintergrund die
Überzeugung steht, dass für eine solche Herausforderung die
Anthropologie als Wissenschaft bestens gerüstet ist, da sie
die Entkolonialisierung des Denkens fördert und mit der methodischen
Vorgehensweise der Feldforschung ein produktives Mittel in der Hand
hält, um Vertrautes und vermeintlich Bewährtes in Frage zu stellen.
Nur eine Anthropologie als Lebensstil und Lebenshaltung – und nicht
bloss als ein Beruf unter anderen – ist in der Lage, einen wichtigen und
produktiven Beitrag zum Denkprojekt der Kritik zu leisten. Die
Entwicklung einer Anthropologie des Lebens jenseits des
anthropozentrischen Humanismus ist das Ziel dieses Denkprojekts.
Im
Seminar gelesen werden Texte von Luc Boltanski, Judith Butler, Gilles
Deleuze, Michel Foucault, Bruno Latour und Friedrich Nietzsche.
Das
Blockseminar findet vom 10. bis zum 15. November statt. Eine Einführung
findet am Montag, dem 19. September von 14:00 bis 15:45 Uhr statt.
Für die Lehrveranstaltung können keine Kreditpunkte verliehen werden.
Since the 19th century, the visual production in Japan has had an immeasurable and uninterrupted influence on the Western world, engendering different creative phenomena such as Japonisme or the manga universe, not forgetting that Japan has also become the leader in the field of audio-visual technology. This seminar aims to embrace Japanese visualities in and outside Japan from several points of view. The focus will be on the production, consumption, practices, and discourses on images made in Japan or belonging to what could be called “Japanese visualscapes”. We will question the idea of transnational circulation of particular aesthetics before and after the digital revolution, and whether there are any parallels to draw between the success of ukiyo-e, photography, and manga, animation and Japanese videogames which have led to the apparition of the otaku syndrome.
The seminar will be divided into several thematic chapters and deal with selected case studies running from the 19th century Edo period to the post-war development of Japanese visuals in Japan and in the West, and attempt to measure their social, cultural and economic dimension. Participants will be encouraged to deliver creative scientific presentations and to develop critical and theoretical analysis in the field of visual studies, mobilizing the anthropological notions already acquired. The seminar’s requirement is a presentation on a selected theme and the redaction of a photo essay based on the participants’ own photographs aiming to explore the presence of Japan in Zurich.
Knowledge of the Japanese language is not required, students considering engaging in or already involved in Japanese studies are welcomed. Students who would be interested to develop a specific subject and wish to begin to work on it before the start of the semester should contact me per email dallais@vmz.uzh.ch .
This seminar is taught in English, in English and/or German for the presentations, discussion and readings.
Anrechenbarkeit:
Liz: Visuelle Anthropologie, Methdodenlehre
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Visuelle Anthropologie / Methdoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Verwandtschaft und Gender bilden grundlegende Phänomene und Konzepte im Zusammenhang mit den Praktiken, Strukturen und Prozessen der sozialen Organisation menschlicher Gesellschaften. Dementsprechend sind wir stark durch Verwandtschaft und Gender geprägt. In dieser Vorlesung werden Themen wie die folgenden behandelt: Verwandtschaft, Gender, Religion, Nation und Transnationalität; Verwandtschaftsbiographien und Genealogien; Deszendenzkonstruktionen und -transformationen; Heiratspolitiken und Sexualitäten; Häuser, relatedness und Erinnerung; Häuser und soziale Sicherheit; Reproduktive Körper und Religion; technologische Reproduktion, Körper und Gender; Gender, Arbeit und globalisierte Verwandtschaft; neuere Ansätze zu Verwandtschaft und Gender. Diese Themenbereiche werden überblicksmässig und anhand von ausgewählten Beispielen präsentiert.
Hinweis:
Zur Vorlesung werden mehrere Übungen angeboten:
im HS11:
Reproduction, State Interventions and Women's Bodies: Global Designs and Local Life-Worlds II
"Social Structure" und "Social Organization" in der klassischen britischen Social Anthropology (1930er - 1960er Jahre)
Verwandtschaft, Gender und Reproduktionstechnologien
im FS12:
Gaben: fruchtbare Körper, Körperteile und Kinder I
Anrechenbarkeit:
Liz: Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
Durch die ethnologische Erforschung der Reproduktionstechnologien und ihre sozialen und kulturellen Auswirkungen – und Bedingungen – hat die Verwandtschaftsforschung seit Anfang der 1990er Jahre entscheidende neue Impulse erfahren. Das Forschungsfeld Verwandtschaft, Gender und Reproduktionstechnologien, insbesondere In-vitro-Fertilisation (IVF), macht sogar einen wichtigen Teil der new kinship studies aus. In diesem Seminar (auch als Kernbereichsübung anrechenbar) behandeln wir einerseits, was sich durch IVF und andere Fortpflanzungstechnologien im Bereich von Familie, Verwandtschaft und Gender in verschiedenen Gesellschaften und in der Verwandtschaftsethnologie verändert hat und andererseits, wie kulturelle Vorstellungen von Familie, Verwandtschaft und Gender der Anwendung von Reproduktionstechnologien Grenzen setzen. Wir gehen der Frage nach, wo Verwandtschaft anfängt und wo sie aufhört: Ist z. B. ein Embryo oder ein „Samenspender“ ein Verwandter? Wir beschäftigen uns mit grundlegenden Fragen von Gender: Wie geraten Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit im Fall von Unfruchtbarkeit ins Wanken, und inwiefern bringen Fortpflanzungsbehandlungen Geschlechterbilder wieder ins Lot, oder nicht? Was heisst Fruchtbarkeit, was heisst Zeugung, und was bedeuten Sexualität und Familie in diesem Zusammenhang? Es interessiert die Rolle des Staates und die Rolle der scientific community der Reproduktionsmedizin und der Genetik, und wir betrachten den Einfluss von Religion. Dabei durchleuchten wir grundlegende Wissens- und Sozialpraktiken des Zusammenlebens in verschiedenen Gesellschaften (z. B. England, USA, Schweiz, Israel, Ägypten, Libanon und Indien). Als schriftliche Arbeiten (5000 Wörter/SE, 2500 Wörter/UE) und Seminararbeiten sind kleine empirische Arbeiten im eigenen Umfeld erwünscht.
Anrechenbarkeit:
Liz: Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender (zusammen mit VL Kernbereich I) / SE: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Abhängig von der Anzahl der TeilnehmerInnen wird das Kolloquium mit demjenigen von Prof. Finke und Prof. Käufeler zusammengelegt. Die genauere Vorgehensweise wird an einer gemeinsamen Vorbesprechung festgelegt. Beachten Sie bitte das Datum der Vorbesprechung, das später bekannt gegeben wird. Melden Sie sich auf jeden Fall bis am 15. September 2011 direkt bei Prof. de Jong an, wenn Sie Ihre Lizentiats- oder Masterarbeit von ihr betreuen lassen möchten.
Anrechenbarkeit:
Liz: Lizentiandenkolloquium
MA: Masterkolloquium I, Masterkolloquium II
In diesem Kurs werden tiefgreifende ökonomische Transformationsprozesse und ihre Auswirkungen auf soziale, politische und kulturelle Bereiche der Gesellschaft thematisiert.
Die Gesellschaften des Nahen Ostens befinden sich im Zuge der Globalisierung und der mehr oder weniger konsistenten Implementierung neo-liberaler Modelle in ökonomischem Wandel. Dabei werden Beziehungen zwischen ländlichen, städtischen und globalen Akteursgruppen, sozialen Klassen und Institutionen neu gestaltet und verhandelt. Anhand von Fallbeispielen (Türkei, Ägypten, Marokko, Iran) werden wir diese Prozesse analysieren und mit zentralen wirtschaftsethnologischen Konzepten konfrontieren.
Hinweis: Der Kurs kann als Übung (zusammen mit VL Kernbereich II) oder als Proseminar (zusammen mit PS/UE II, Blockseminar) gebucht werden.
Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft / Wirtschaft und sozialer Wandel / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft / PS: Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft
The seminar will present the current trend in the francophone anthropology: the new Africanist political anthropology dwelling in the French Political Sciences and Development studies; the resurgence of Structuralism transforming our conception of Nature and Religion; the new forms of multisited fieldwork with migrants and refugees; current insights in a historical and processual identity or ethnicity; the maturation of the Development anthropology and a new political anthropology of Landscape.
First, the seminar will recall the Great Ancestors of the French Anthropology. Second, I will shortly present the influence of the sociological and philosophical trends of the sixties and seventies. Finally, I will elaborate on the current trends of the francophone Anthropology.
This seminar will be held in English. Students will present their papers and join the discussion in English and German, passive knowledge of French is an asset.
Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
In this seminar, we will question the very notion of religion from an anthropological perspective. What does it mean to study religion in anthropology? Does this perspective entail an ethno –or theo– centric perspective? How are we able to define a universal scientific object encompassing the different expression of what has been called religion? To do so, we will offer an eclectic perspective on the anthropology of religion and show how the anthropologists have struggled with this field of study. Finally, based on our own researches, we will expose a new perspective on the religious practices in a comparative perspective.
This seminar will be held in English. Students will present their papers and join the discussion in English, French or German.
Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Peasant societies have been disappearing in the Western world for at least a century. Moreover, farmers dwindled to a tiny 3 to 5% of the population. But, in the South, farming still represents the dominant way of living for the vast majority of the world population, even in the cities. How did the anthropologists capture this fundamental aspect of humanity? Why did rural anthropology almost disappear from the northern hemisphere? How can we study the “new” forms of farming in the South in an anthropological perspective? Where do hide the old peasant societies of the classical anthropology?
In this seminar, we will first present an introduction to rural anthropology and define the scientific object at the core of this classical field of Anthropology. Second, we will follow a short history of the anthropological theories applied to the rural area and –more specifically– to the varying forms of agriculture. Third we will introduce some case studies based on our own researches in Africa and Europe.
This seminar will be held in English. Students will present their papers and join the discussion in English, French or German.
Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnungen ab HS09):
UE: Kernbereich II (zuusammen mit VL Kernbereich II) / SE: Thematische Gebiete der Ethnologie (Erweiterungen und Spezialisierungen/Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Im Lauf der 1970er Jahre setzte in der Psychologie ein „Cultural Turn“ ein. Kultur wurde nicht mehr nur als Einflussvariable verstanden, sondern als genuiner Bestandteil psychologisch relevanten Verhaltens. Der bekannteste Vertreter dieser Entwicklung war Richard Shweder, der in der Perspektive der interpretativen Anthropolgie von Clifford Geertz in den 1980er Jahren die „Cultural Psychology“ entwickelte. In der Folge haben sich verschiedene Varianten dieser Richtung herausgebildet, die sich v.a. darin unterscheiden, dass sie eher an der westlichen Psychologie ausgerichtete quantitative Methoden oder eher an der Ethnologie orientierte qualitative Methoden verwenden.
In den 1990er Jahren entstand zudem eine „Indigenous Psychology“, die sich mit der „Cultural Psychology“ überschneidet und teils ein nationalistisches und anti-kolonialistisches Selbstverständnis hat. Auch ihr theoretisches Verständnis variiert und zwar von der Annahme einer blossen Abhängigkeit psychischer Phänomene vom kulturellen Kontext über die Bedeutung psychologischer Untersuchungen für indigene Bevölkerungen bis zu kulturspezifischen Konzeptionen des Psychischen. In diesem letztgenannten Sinne steht die „Indigenous Psychology“ der „Ethnoscience“ sowie einer auf Marcel Mauss zurückgehenden ethnologischen Beschäftigung mit dem Begriff der Person nahe.
Im ersten Teil des Seminars soll ein Einblick in die verschiedenen psychologischen Perspektiven, ihre Begrifflichkeiten und Methoden gewonnen werden.
Im zweiten Teil werden wir uns mit empirischen Untersuchungen befassen, wobei die Perspektive der „Indigenous Psychology“ im dritten genannten Verständnis im Vordergrund steht. Entsprechend liegt der thematische Schwerpunkt auf kulturspezifischen Konzeptionen des Selbst und der Person.
Einen guten Einblick in die Perspektiven von „Cultural Psychology“ und „Indigenous Psychology“ sowie in die bevorzugte Perspektive und in die Thematik der Veranstaltung geben die folgenden, mittlerweile klassischen Sammelbände:
- Richard Shweder, Thinking through Cultures,
1991
- Uichol Kim et al. (eds.), Indigenous and
Cultural Psychology , 2006
- Paul Heelas & Andrew Lock (eds.), Indigenous
psychologies, 1981
- Geoffrey White & John Kirkpatrick (eds.),
Person, self, and experience, 1985
- Brian Morris (ed.), Anthropology of the
Self, 1994
- Carl Ratner, Cultural Psychology, Cross-Cultural Psychology and Indigenous Psychology, 2008
Anrechenbarkeit:
Liz: Identität und Kognition
BA: (neue Studienordnungen ab HS09):
Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09):
Thematische Gebiete der Ethnologie: Identität und Kognition
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Dieses Modul verfolgt zwei unterschiedliche Ziele. Zum einen sollen anhand neuerer ethnologischer Texte die Entwicklungen in den ehemals sozialistischen Regionen Zentralasiens (einschliesslich der Mongolei und den zentralasiatischen Teilen der VR China) kritisch beleuchtet werden. In dieser Funktion steht die Veranstaltung allen Studierenden offen, die das Regionalmodul Zentralasien besucht haben. Zugleich dient es den Teilnehmenden der Exkursion nach Kasachstan im Sommer 2011 als Nachbereitung.
Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft
BA:
(neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen: Praxis der Feldforschung)
BA:
(alte Studienordnungen vor HS09): Regionen- und themenübergreifende
Gebiete der Ethnologie, Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und
Wirtschaft / Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
In diesem Modul werden verschiedene Aspekte eines Kernbereichs der Ethnologie behandelt. Es geht in der Wirtschaftsethnologie um eine Vielzahl unterschiedlicher Fragen wie der Nutzung natürlicher Ressourcen und deren Verteilung, den Strategien zur Einkommens- und Überlebenssicherung von Menschen, den Motiven ihrer Handlungsweise und der Zusammensetzung sozialer Netzwerke wie auch der unterschiedlichen Gestaltung von Eigentumsrechten und Ausbeutungsverhältnissen auf lokaler wie globaler Ebene. Im Modul werden zum einen unterschiedliche Formen der Produktionsweise in Gesellschaften (bäuerliche, nomadische, industrielle), zum anderen verschiedene Formen von Tausch und Konsum besprochen werden. Theoretische und methodische Aspekte der Wirtschaftsethnologie werden anhand von ethnographischen Beispielen besprochen.
Hinweis:
Zur Vorlesung werden mehrere Übungen angeboten:
im HS11:
Globalisierung, neo-liberale Umstrukturierung und ökonomischer Wandel I: Naher Osten
Globalisierung, neo-liberale Umstrukturierung und ökonomischer Wandel II: Vietnam und China
Rural Anthropology
im FS12:
Ethnologie der Schweiz
Rationalität
Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft
BA:
(neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft
In diesem Lektüreseminar werden neuere theoretische Texte und Debatten in der Ethnologie gemeinsam diskutiert. Es handelt sich dabei um eine Pflichtveranstaltung für Hauptfach- und NF30-Studierende im MA-Studium. Für Studierende im Lizentiat und fortgeschrittene BA-Studierende ist die Veranstaltung ebenfalls offen. Studierende im Studium Generale werden nach Absprache zugelassen.
Hinweis: BA-Studierende, die dieses Seminar besuchen, müssen im MA-Studiengang HF90 und NF30 trotzdem das Masterseminar Theorien als Pflichtmodul besuchen.
Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Masterseminar Theorien
Anthropology of food, food technology, food and migration, Ethnologie des Hungers, das sind Forschungsfelder, die seit einigen Jahren wieder stärker ins Blickfeld der Ethnologie rücken. Ausgehend von einer allgemeinen Erörterung des kulturellen Stellenwertes des Essens bietet das Modul einen Überblick über die Geschichte, Theorie und Praxis der ethnologischen Beschäftigung mit Ernährung. Zur Sprache kommen dabei auch neuere ethnologische Studien, die kulinarische Systeme in ihrem Wandel untersuchen. Hier geht es um die Reaktion solcher Systeme auf die grösseren Zusammenhänge entstehender Nationalküchen, globaler Märkte sowie der ungleichen Verteilung von Ressourcen. Dabei ist es ein erklärtes Ziel des Moduls, den Blick der Studierenden für die Notwendigkeit der ethnologische Beschäftigung mit sozial-technischem Ernährungswissen zu schärfen.
Einführende Literatur: Mintz, Sidney and Du Bois, Christine M.: The Anthropology of Food and Eating. In: Annual Review of Anthropology 2002, Vol. 31, pp. 99 - l19.
Hinweis:
Zur Vorlesung werden mehrere Übungen angeboten:
im HS11:
Lektüre von zentralen Fachtexten der Ethnologie der Ernährung
Einführung in die ethnologische Beschäftigung mit akustischen Quelle
im FS12:
Einführung in die ethnologische Beschäftigung mit materieller Kultur und
praktischem Wissen
Materielle Alltagskulturen Chinas
Anrechenbarkeit:
Liz: Ergologie und Kunst
BA:
(neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich IV: Materielle Kultur, Praktisches Wissen, Kunst
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst
Ergänzend zur Vorlesung Einführung in die Geschichte, Theorie und Praxis der Ethnologie der Ernährung und des Essens werden in dieser Übung zentrale Fachtexte gelesen. Dabei wird es nicht zuletzt auch darum gehen, an den gelesenen Texten verschiedene akademische Formen des Referierens über und des Rezipierens von, des Diskutierens über Fachliteratur zu üben.
Anrechenbarkeit:
Liz: Ergologie und Kunst
BA:
(neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich IV: Materielle Kultur, Praktisches Wissen, Kunst
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst
Musikethnologische Aufnahmen umfassen neben musikalischen Klängen auch Sprache und Geräusch. Dieses Seminar soll Bachelor-Studierenden ein Basiswissen zur ethnologischen Beschäftigung mit diesen akustischen Quellen vermitteln.
Die Lehrveranstaltung gliedert sich in drei Teile. Nach einer anfänglichen Begriffsklärung wird die Musikethnologie zu anderen Disziplinen abgegrenzt und eine Klassifizierung von Musikinstrumenten vorgenommen. Die Geschichte des Faches wird erschlossen und seine bedeutendsten Vertreter vorgestellt.
Im zweiten Teil liegt der Fokus auf der musikethnologischen Feldforschungspraxis, wobei elementare Aspekte anhand eines konkreten Beispiels erarbeitet werden. Das Kennenlernen von Aufnahmetechniken gehört ebenso zu diesem Methodenteil wie die Auswertung und anschliessende Archivierung der Daten und die dabei entstehenden rechtlichen Fragen.
Der letzte Teil betrifft den sozialwissenschaftlichen Aspekt der Musikethnologie und beleuchtet das akustische Ereignis in seinem Kontext und mit seinen AkteurInnen. Es werden verschiedene Musikkonzepte vermittelt und Themen wie musikalischer Wissenstransfer, die Verwendung von Musik, Sprache und Geräusch in Ritualen, Veränderungsprozesse traditioneller Musik u.a. behandelt.
Eine Exkursion sowie Gastvorträge ergänzen diese Lehrveranstaltung.
Hinweis: Diese Veranstaltung kann entweder als Seminar oder als Übung zum Kernbereich IV besucht werden.
Anforderungen:
Anhand von Texten, Tonbeispielen und Anschauungsmaterial
erarbeiten die Studierenden die verschiedenen Themen. Ein Referat, eine
schriftliche Arbeit sowie eine kleine Übung bilden die Anforderungen dieses
Bachelor-Seminars.
Anrechenbarkeit:
Liz: Musikethnologie / Methodenlehre / Kunst und Ergologie
BA (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich IV: Materielle Kultur; Praktisches Wissen; Kunst (zusammen mit Vorlesung Kernbereich IV) / SE:Thematische Gebiete der Ethnologie (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie / Ergologie und Kunst
Das aus zwei Proseminaren bestehende Modul vermittelt einen Überblick über zentrale Aspekte der Ethnologie West- und Zentralafrikas am Beispiel Nigers, Kameruns und Gabons. Über die Lektüre ausgewählter Literatur werden wir uns mit der Geschichte und der ethnischen Vielfalt dieser Länder vertraut machen. Desweiteren werden wir Themen aufgreifen, die in der Forschungsgeschichte der jeweiligen Region eine zentrale Rolle spielen; dazu gehören – je nach Land unterschiedlich - Kolonialgeschichte und ihre Auswirkungen auf Identität und Ethnizität, postkoloniale Politik und Konfliktlösung, aride Wirtschaftssysteme und der Umgang mit Dürrekrisen, Handel, Besessenheit, Hexerei und Moderne.
Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Afrika
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Afrika
Wir wollen uns, anhand des Sammelbandes „Writing Culture“ von Clifford und Marcus, mit dem ethnographischen Schreiben auseinandersetzen. Teil unserer Auseinandersetzung ist, Antworten auf „Writing Culture“ zu lesen und aktuellere Auseinandersetzungen mit dem Thema zu beachten. Die behandelten Texte sollen eine kritische Diskussion anregen und neue Perspektiven bieten. Ein Ziel ist, das Werk „Writing Culture“ auf seine Aktualität zu überprüfen, aber auch kritische Punkte zu erkennen.
Leistungsnachweise: regelmässige Teilnahme, zur Auswahl: ein Thesenpapier, ein Protokoll, ein Referat, eine Diskussionsleitung mit Handout
Literatur:
- Clifford, James und Marcus, George E. (Hrsg.) 1986: Writing Culture. The Poetics and Politics of Ethnography. University of California Press. Barkeley, Los Angeles und London.
- Abu-Lughod, Lila: Writing against Culture. In: Richard G. Fox (Hrsg.): Recapturing Anthropology. Working in the Present. Santa Fe: School of American Research Press 1991.
- Zenker, Olaf und Kumoll, Karsten (Hrsg.) 2010: Beyond Writing Culture: Current Intersections of Epistemologies and Representational Practices. Berghahn Books. Oxford und New York.
- Marcus, George E.: Ethnography Two Decades After Writing Culture: From the Experimental to the Baroque. Anthropological Quarterly - Volume 80, Number 4, Fall 2007, pp. 1127-1145.
Anrechenbarkeit:
Die Teilnahme ergibt für BA-Studierende 2 ECTS und kann im Studium generale angerechnet werden.
In dieser Veranstaltung werden tiefgreifende ökonomische Transformationsprozesse und ihre Auswirkungen auf soziale, politische und kulturelle Bereiche der Gesellschaft thematisiert.
Der Fokus liegt auf Vietnam und China. In beiden Ländern wird seit den 1980er-Jahren eine umfangreiche Öffnungspolitik verfolgt, die Wirtschaftsreformen anregt, gleichzeitig aber auch zu gesellschaftlichen Umbrüchen beiträgt. Auch kollidieren vermehrt sozialistische und neo-liberale Vorstellungen. Zu beobachten ist einerseits eine Anbindung an globale Prozesse, andererseits die Betonung der lokalen Ebene durch Dezentralisierungsbestrebungen und das propagierte Wiederaufleben von Traditionen. Vor diesem Hintergrund werden theoretische Konzepte der Wirtschaftsethnologie diskutiert und anhand von ethnographischen Beispielen veranschaulicht.
Die Veranstaltung kann als Übung (zusammen mit VL Kernbereich II) oder als Proseminar (zusammen mit PS/Ü I, Di 16.15-18h) gebucht werden.
Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft / Wirtschaft und sozialer Wandel / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft / PS: Erweiterungen und Spezialisierungen
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft
Patriarchat ist eine Institution, die manchen Gesellschaften ausgehend von zwei kategorischen hierarchischen Setzungen: Mann > Frau und alt > jung eine asymmetrische Ordnung verleiht. In den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um die Durchsetzung geschlechtsegalitärer Ordnungsprinzipien ist ‚Patriarchat’ zu einer sehr negativ besetzten Formel geworden, zu einem Kampfbegriff, der die Bedeutung von Patriarchat im wesentlichen auf den Aspekt der Gender-Asymmetrie eingrenzte und dem generationellen wenig Gewicht zumass. Zudem ist der Geltungsbereich in antipatriarchalen Mobilisierungen so ausgeweitet worden, dass ein Patriarchat in allen möglichen Ordnungen diagnostiziert wurde, ganz besonders auch in denen der Moderne.
Dies ist bemerkenswert, denn die rezente Vergangenheit kann durchaus als eine Periode der Auflösung patriarchaler Ordnungen verstanden werden, ein in vielen betroffenen Gesellschaften ausgesprochen krisenhafter Vorgang. Hochbrisant und erstaunlich wenig diskutiert ist dabei das Verhältnis zwischen Vätern und Söhnen, welches unter patriarchalen Bedingungen wahrscheinlich die herausragendste Machtbeziehung darstellt.
Das Seminar wird anhand von ethnographischen, historischen und sozialtheoretischen Beiträgen versuchen, Antworten auf die Fragen zu finden, die sich vor diesem Hintergrund stellen. Dabei werden neben den feministischen Strängen des späteren 20. Jhdt. auch Debatten einer älteren Ethnologie aufgegriffen werden, die patriarchale Herrschaft in einem evolutionslogischen Kontext diskutiert haben. Im Zentrum werden aber neuere ethnologische und soziologische Beiträge stehen, die die rezente Transformationsdynamik in unterschiedlichen, v.a. aussereuropäischen Gesellschaften thematisieren.
Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte / Politik und Konflikt / Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Politik und Konflikt / Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Jeder scheint zu wissen, was Armut ist. Aber was ist Armut eigentlich? Und wer ist arm? Sollte man etwas gegen Armut tun? Und wenn ja, was? In diesem Seminar sollen Antworten auf diese Fragen gefunden werden. Da Armut ein multidimensionales Phänomen ist, das nicht durch die Methoden und Ansätze einer Sozialwissenschaft allein erklärt werden kann, ist dieses Seminar disziplinübergreifend konzipiert. Anthropologische, historische, soziologische, ökonomische und politische Herangehensweisen an das Thema Armut werden von den Studierenden in Referaten vorgestellt.Dabei werden wichtige Definitionen von Armut, Armutskonzepte und Messmethoden präsentiert und vor allem historisch kontextualisiert. Die Teilnehmer erfahren, warum bestimmte Armutsansätze zu bestimmten Zeiten entstanden sind und inwiefern das für heutige Diskussionen noch relevant ist. England wird dabei aus historischen Gründen eine besondere Rolle spielen, ebenso die Armutsdiskussion in der zeitgenössischen Entwicklungspolitik. Das Seminar wird keinen umfassenden Überblick über das Armutsphänomen geben können. Es soll allerdings eine genügend umfangreiche Einführung in das Thema erlauben. Moderne Debatten um Armut, in Industrieländern wie auch in Entwicklungsländern, sollen so besser verstanden und eingeordnet werden.
Das Seminar findet als Blockveranstaltung statt.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theoriengeschichte / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete der
Ethnologie / Erweiterungen
und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der
Ethnologie: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theorien
der Sozial- und Kulturanthropologie /
Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
The unfolding events in the Middle East have caught everyone by surprise. It is not economists, then, who cannot predict the future; it seems that all social scientists are in the same boat as far as this is concerned.
For anthropologists, though, there is a certain twist in all this. Never given much to clairvoyance, contemporary anthropologists take pride in the fact that their theoretical constructs and analytical categories are so wonderfully open, malleable and yet epistemologically rigorous, that they can bring forward insights from the bottom up, trace the trends and tendencies which color social action and fire up imaginations; in sum, anthropologists appear, or so they claim, uniquely positioned to see the past in the present and all social life in the context of whichever "horizon of possibilities" is pertinent.
In this course we shall concentrate on the manifold manifestations of Islamic tradition in the Middle East, discuss its universalistic and cosmopolitan claims, delve into its local particularities, and inquire into its role in the everyday life of Muslims throughout the region.
Ethnographic examples from the Arab world on doctrinal issues, devotional practices, discursive varieties (such as reformism, Islamism, etc), women´s issues and Islamic mysticism will be our prime material.
The course in not designed to offer concrete answers to supposedly "practical" questions, but to render us more sensible towards ordinary lives often surprisingly close to ours.
Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Mittlerer Osten (inkl. Nordafrika)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Mittlerer Osten (inkl. Nordafrika)
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Das Seminar vermittelt die Grundlagen der Ethnologie Chinas, von der Bestimmung der geographischen und historischen Hintergründe, über Ethnogenese und Ethnographie der Bevölkerung Chinas bis hin zu aktuellen Fragen der Nationalitätenpolitik und ethnischer Konflikte. Darüber hinaus wird eine wissenschaftshistorische Einführung in die chinesische Ethnologie gegeben, die wichtigsten Schulrichtungen und bedeutendsten chinesischen Ethnologinnen und Ethnologen werden mit ihren Werken vorgestellt. Für die Teilnahme sind Chinesischkenntnisse nicht erforderlich, für die Übung aber willkommen.
Thematische
Gliederung
1.
Sitzung Begriffsbestimmungen: Was ist
China? Was ist Ethnologie Chinas? Was ist chinesische Ethnologie?
2. Sitzung Über die historische Entwicklung Chinas zu einer ethnisch und kulturell pluralen Nation und zur Ethnogenese einiger Völker Chinas
3. Sitzung Klassifikation, Identität und Ethnizität: Zur heutigen Nationalitätentheorie und Nationalitätenpolitik Chinas
4. Sitzung Ethnographie I: tungusische und mongolische Völker Nord- und Nordostchinas, Koreaner, Fuyu-Kirgisen
5. Sitzung Ethnographie II: türkische und mongolische Völker Nordwestchinas, Tadschiken, Hui
6. Sitzung Ethnographie III: tibeto-birmanische und mongolische Völker des tibetischen Kulturraums
7. Sitzung Ethnographie IV: tibeto-birmanische und Miao-Yao-Völker Ost-, Zentral- und Südchinas
8. Sitzung Ethnographie V: Tai-Kadai- und Mon-Khmer-Völker Südchinas
9. Sitzung Ethnographie VI: austronesische Völker Süd- und Ostchinas
10. Sitzung Chinesische Ethnologie: Entstehung einer Wissenschaft – Cai Yuanpei und Ling Chunsheng
11. Sitzung Geschichte der chinesischen Ethnologie bis 1949 – französische, britische, und amerikanische Einflüsse
12. Sitzung Geschichte der chinesischen Ethnologie nach 1949 – Ethnologie und Marxismus
13. Sitzung Chinesische „Volkskunde“ und die Ethnologie der Han-Chinesen
14. Sitzung Ethnologie und Philologie – oral traditions und autochthone Text-Überlieferungen
Literatur
Blum, Susan D.: Portraits of “Primitives”. Ordering Human
Kinds in the Chinese Nation. Lanham, Boulder, New York, Oxford: Rowman &
Littlefield Publ., Inc. 2001. XX+235 pp.
Brown, Melissa J. [Ed.]: Negotiating Ethnicities in China and Taiwan. Berkeley: Institute of East Asian Studies, University of California Berkeley 1996. X+335 pp.
Dikötter, Frank [Ed.]: The Construction of Racial Identities in China and Japan. Historical and Contemporary Perspectives. London: Hurst & Comp. 1997. X+217 pp.
Guldin, Gregory Eliyu [Ed.]: Anthropology in China. Armonk, London: Defining the Discipline. M.E. Sharpe Inc. 1990. XII+217 pp.
Harrel, Stevan [Ed.]: Cultural Encounters on China’s Ethnic Frontiers. Seattle, London: University of Washington Press 1995. VIII+379 pp.
Heberer, Thomas: Nationalitätenpolitik der KP China. Frankfurt/M.: Sendler Verlag 1982.
-, Nationalitätenpolitik und Ethnologie in der Volksrepublik China. Bremen: Veröffentlichungen aus dem Übersee-Museum Bremen Reihe D, Band 11, 1982. 99 S.
-, Nationalitätenpolitik und Entwicklungspolitik in den Gebieten nationaler Minderheiten in China. Bremen: Bremer Beiträge zur Geographie und Raumplanung, Heft 9. Arbeiten zur Chinaforschung. Studiengang Geographie, Fachbereich 8. Universität Bremen 1984. IX+ 369 S.
Höllmann, Thomas O.: Unter dem Diktat des Vorurteils. China und seine ethnischen Minderheiten. München: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (In Kommission beim Verlag C.H. Beck) 2001. 64 S. u. 14 Farbtafeln.
Lin, Yao-Hua u. Čeboksarov, N.N., Die wirtschaftlich-kulturellen Typen Chinas. In: Jahrbuch des Museums für Völkerkunde zu Leipzig Bd. XXII, S. 189-240. Berlin (DDR) 1966.
Mackerras, Colin: China’s Minorities. Integration and Modernization in the Twentieth Century. Hong Kong, Oxford, New York: Oxford University Press 1994. 355 pp.
Schmidt-Glintzer, Helwig: China. Vielvölkerreich und Einheitsstaat. München: Verlag C. H. Beck 1997. 312 S.
Tomson, Edgar: Die Volksrepublik China und das Recht nationaler Minderheiten. Frankfurt/M., Berlin: Alfred Metzner Verlag 1963. 203 S.
Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Ostasien
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Ostasien
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Course Description: In many strands of academic scholarship, in political debates and the media there is a broad consensus that the world is facing a „population problem“. But the problem has been defined very differently for different parts of the world. If European colonial powers were worried by the low fertility rates in their colonies, after decolonisation they began funding programmes to control population growth in the very same countries. High fertility in the South is linked causally to poverty, environmental crises and security threat besides more recently to the low status of women. Most European countries today are gripped by a fear of falling fertility rates, which unless reversed, or compensated by an equally unwanted immigration, would negatively affect economic growth. The „population problem“ is thus evidently not an objective demographic question of sheer numbers but a normative and political issue of how many people, of which kind should live where and how. What have anthropologists contributed to these debates?
The lectures we will use post-colonial and feminist perspectives to examine the ways in which “population” has been constructed as a problem historically and today. They will look at how global designs by Northern governments, US American private foundations and by the elites in the South have sought to “modernise” and shape the reproductive desires and bodies of women in poor communities in the North and South. We will explore the colonial and Cold War origins of these neo-Malthusian interventions, the role of demographic expertise as well as the more recent shifts in international population policy to issues of women’s empowerment and reproductive rights. Attention will also be paid to the globalization of new assisted reproductive technologies (ARTs).
Sprache: Die Vorlesungsprüfung und Diskussionen werden auf Deutsch stattfinden.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Course Description: In many strands of academic scholarship, in political debates and the media there is a broad consensus that the world is facing a „population problem“. But the problem has been defined very differently for different parts of the world. If European colonial powers were worried by the low fertility rates in their colonies, after decolonisation they began funding programmes to control population growth in the very same countries. High fertility in the South is linked causally to poverty, environmental crises and security threat besides more recently to the low status of women. Most European countries today are gripped by a fear of falling fertility rates, which unless reversed, or compensated by an equally unwanted immigration, would negatively affect economic growth. The „population problem“ is thus evidently not an objective demographic question of sheer numbers but a normative and political issue of how many people, of which kind should live where and how. What have anthropologists contributed to these debates?
The seminar will enable students to read and critically discuss ethnographies on Rumania, Palestine, India, China, Egypt, Africa and the Pacific, which seek to situate and understand women’s desire for children within the constraints of family and kinship structures, on the one hand, and interventions by nation-states and international actors, on the other. It will examine the specific and uneven impact of the globalization of reproductive technologies on women’s bodies, subjectivities, and social relations.
Sprache: Die Seminararbeiten können auf Englisch oder Deutsch abgegeben werden. Die Diskussionen werden auf Deutsch stattfinden.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender (zusammen mit VL Kernbereich I) oder Thematische Gebiete (zusammen mit VL Reproduction, State Interventions and Women's Bodies) / SE: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Am Kolloquium sollen alle MasterstudentInnen, LizentiandInnen und DoktorandInnen des Lehrstuhls Randeria teilnehmen. Weitere interessierte Studierende sind ebenfalls herzlich willkommen. In diesem Semester sollen die Studierenden in einem ersten Teil des Kolloquiums die Möglichkeit erhalten, ihre laufenden Forschungsarbeiten vorzustellen. In einem zweiten Teil werden theoretisch fundierte Ethnographien zu aktuellen Herausforderungen des Faches kritisch besprochen.
Für weitere Informationen steht Carlo Caduff zur Verfügung.
Anrechenbarkeit:
Liz: Lizentiandenkolloquium
MA:
Masterkolloquium I, Masterkolloquium II
Die Aufnahme von Lebensgeschichten ist ein populäres Mittel, um Erkenntnisse über die individuelle Verarbeitung von Ereignissen und Brüchen, zu Lebensplanung und Entscheidungsfindung und Selbstbild und Identität zu gewinnen. Im ersten Teil des Seminars werden wir verschiedene ethnografische Beispiele besprechen und anhand derer über Konstruktion und Konstruiertheit von (Lebens-)geschichten und die Art der darin enthaltenen Aussagen diskutieren. Dabei werden wir auch auf die je nach theoretischer Ausrichtung höchst unterschiedlichen Interpretationen von Lebensgeschichten zu sprechen kommen. Der zweite Teil soll die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Lage versetzen, Lebensgeschichten selbst erheben und auswerten zu können.
Anrechenbarkeit:
Liz: Identität und Kognition / Methodenlehre
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der
Ethnologie: Identität und Kognition / Methoden der Sozial- und
Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Im vierten Teil der Veranstaltungsserie zum Thema „Ethnologie und Literatur“ widmen wir uns aus aktuellem Anlass dem regionalen Schwerpunkt Nordafrika. Wir beschäftigen uns mit frühen Reiseberichten (Herodot, Ibn Battuta), mit Untersuchungen sowohl von westlichen Ethnologen (Bourdieu, Gellner, Geertz, Crapanzano) wie von einheimischen Sozialwissenschaftlerinnen (Mernissi, Sadaawi), mit arabischen Autoren (Machfus, Djebar, Ben Jelloun) wie auch mit reisenden Literaten (Canetti, Fichte, Bowles). Dabei klopfen wir einerseits belletristische Werke auf ihren ethnologischen Gehalt ab, und lesen andererseits ethnologische Werke unter dem Aspekt von Rhetorik, Schreibweise und Entstehungskontext als „Literatur“.
Wir bitten die Teilnehmenden, vorbereitend zwei Werke aus der Literaturliste zu lesen und uns diese Titel vor Semesterbeginn zu melden auf juergvonins@gmail.com. Die Liste findet sich unter www.juergvonins.ch. Im Rahmen der Veranstaltung werden die ausgewählten Autoren und ihre Werke vorgestellt.
Die Teilnehmenden können ergänzend zur Literaturliste auch eigene Titel vorschlagen.
Historische Schlaglichter
Platon, Phaidros.
Jan Assmann 1992: Das kulturelle Gedächtnis, München.
Jan Assmann 1998: Moses der Ägypter, München.
Herodot 2001: Historien, Düsseldorf.
Augustinus 2009: Bekenntnisse, Stuttgart.
Muhammad ibn Battuta 2010: Die Wunder des Morgenlandes, München.
Christian R. Lange 2008: Der geheime Name Gottes, Mainz (über ibn Battuta).
Juan Vernet 1988: Die spanisch-arabische Kultur. Zürich.
Arnold Hottinger 2005: Die Mauren, Zürich.
Jürgen Osterhammel 2009: Die Verwandlung der Welt, München.
Sven Lindqvist 2002: Durch das Herz der Finsternis, Zürich.
Ethnologische Beiträge
Fritz Kramer 1987: Der rote Fez, Frankfurt a.M.
Nawal el Saadawi 1980: Tschador. Frauen im Islam. Bremen.
Fatima Mernissi 1989: Geschlecht, Ideologie, Islam. München.
Paul Rabinow 1977: Reflections on Fieldwork in Morocco. Berkeley.
Clifford Geertz 1991: Religiöse Entwicklungen im Islam. Beobachtet in Marokko und Indonesien. Frankfurt am Main.
Pierre Bourdieu 1979: Entwurf einer Theorie der Praxis, Frankfurt a.M. (v.a. Erster Teil, 3 Studien kabylischer Ethnologie)
Vincent Crapanzano 1983: Tuhami. Portrait eines Marokkaners. Stuttgart.
Vincent Crapanzano 1981: Die Hamadsa. Eine ethnopsychiatrische Untersuchung in Marokko. Stuttgart.
Ernest Gellner 1969: Saints of the Atlas. London.
Edward Said 1981: Orientalismus. Frankfurt am Main.
Literarische Stimmen
Elias Canetti 1995: Die Stimmen von Marrakesch, Frankfurt a.M.
Isabelle Eberhardt 2004: Sandmeere, 2 Bde., Reinbek bei Hamburg.
Albert Camus 1959 (1937): Licht und Schatten, Zürich.
Albert Camus 2009 (1938): Hochzeit des Lichts. Impressionen am Rande der Wüste, Zürich.
Antoine de Saint-Exupéry 1958: Wind, Sand und Sterne, Düsseldorf.
Hubert Fichte 2006: Platz der Gehenkten. Roman. Frankfurt am Main.
Hans-Jürgen Heinrichs (1989): „Hubert Fichte – Die unendliche Geschichte der Empfindlichkeit“, in: Fenster zur Welt. Positionen der Moderne. Frankfurt am Main.
Louis Aragon 1963: Le fou d’Elsa, Paris.
André Gide 2001: Der Immoralist. München.
Paul Bowles 1994: Himmel über der Wüste. München. / Bertolucci
Paul Bowles 2000: Istikhara, Anaya, Medagan und die Medaganat. In: Gesammelte Erzählungen 1. München
Tahar Ben Jelloun 1992: Sohn ihres Vaters. Reinbek bei Hamburg.
Tahar Ben Jelloun 1992: Die Nacht der Unschuld. Reinbek bei Hamburg.
Tahar Ben Jelloun 1989: Die tiefste der Einsamkeiten. Reinbek bei Hamburg.
Tajjib Salich 1998: Zeit der Nordwanderung. Basel.
Nagib Machfus 2003: Der Rausch. Zürich.
Nagib Machfus 2003: Der letzte Tag des Präsidenten, Zürich.
Gamal al-Ghitani 1996: Seini Barakat, Zürich.
Assia Djebar 2004: Das verlorene Wort. Zürich.
Ibrahim al-Koni 2010: Das Herrscherkleid. Zürich.
Mohamed Choukri 1986: Das nackte Brot, München.
Jehan Sadat 1991: Ich bin eine Frau aus Ägypten, Berlin.
Jasmina Khadra (Muhammed Moulessehoul) 2008: Nacht über Algier. Berlin.
Khalid al-Khamissi 2007: Im Taxi, Basel
Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Mittlerer Osten (inkl. Nordafrika)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Mittlerer Osten (inkl. Nordafrika)
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Das Seminar ist primär der nachbereitende Kurs zur Lehrforschung Indien des Sommers 2011 (Aug-Sep.). Für die Studierenden der Lehrforschung ist die Teilnahme verpflichtend. Neben der inhaltlichen Beschäftigung mit den Forschungsfragen der Lehrforschung und deren theoretischer Einbettung, werden im Kurs auch Techniken der Datenanalyse und Auswertung anhand des Datenmaterials der LehrforschungsteilnehmerInnen erarbeitet.
Andere interessierte StudentInnen sollten über sehr gute Regionalkenntnisse Indien verfügen und sich vor der Einschreibung mit Stefanie Strulik in Verbindung setzen.
Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität / Wirtschaft und Sozialer Wandel
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Südasien / Thematische Gebiete: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Die Veranstaltung Entwicklungsethnologie ist eine grundlegende Einführung in das Teilgebiet Entwicklung. Der Kurs bietet einen Überblick über die relevante Theorien der Entwicklungsethnologie und diskutiert unterschiedliche Konzeptionalisierungen des Entwicklungsbegriffs. Darüber hinaus wird die Veranstaltung Entwicklungspolitik im Kontext der Verschiebung von Herrschaftsausübung (global governance) auf die globale Ebene betrachten. Dabei werden in erster Linie die Aktivitäten internationaler Organisationen, Nichtregierungsorganisationen und Regierungen kritisch diskutiert. Schliesslich soll der Wandel von Entwicklungsparadigmen und entsprechender Entwicklungsdiskursen und Leitbildern der vergangenen Dekaden bis heute historisch kontextualisiert diskutiert werden.
Anrechenbarkeit:
Liz: Entwicklungsethnologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): UE: Kernbereich III: Politik und Recht (zusammen mit VL Kernbereich III) / SE: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Entwicklungsethnologie / Politik und Konflikt / Recht und Governance
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul
Viele der aktuellen Debatten in der visuellen Anthropologie finden nicht nur innerhalb der engen Grenzen der traditionellen ethnologischen Methodik statt. Nicht mehr nur ontologische Aspekte audio-visueller Medien oder die Beschäftigung mit der formellen, oft filmtheoretisch beleuchteten Gestaltung dieser technisch dominierten Repräsentationsformen, sondern auch grundlegendere theoretischen Fragen, wie beispielsweise die seit der postmodernen Diskussion dominante Auseinandersetzung zum Thema 'Repräsentation als Konstruktion' sind heute wichtige und mehr denn je kontroverse Diskussionsfelder. Mit wenigen Ausnahmen bieten die Theoretiker und Praktiker aus dem beschränkten Kreis der 'Visuellen Anthropologen' kaum Antworten, die diese Debatten konstruktiv vorantreiben. Es lohnt sich darum, die offenen Fragen grundsätzlicher und mit einer distanzierten Objektivität anzugehen. In diesem Seminar wird dies anhand einer vertieften Analyse des filmischen Werks von Werner Herzog unternommen. Das umfangreiche Werk Herzogs umfasst mehr als 50 Filme, die teils dem Dokumentarischen, teils dem Fiktionalen zugerechnet werden. Inhaltlich drehen sich die Filme oft um Themen, die durchaus als ethnologisch gelten können.
Als Vertreter des Neuen Deutschen Kinos ist Herzog ein Filmschaffender, der viele aktuelle Debatten in sein filmisches Schaffen integriert hat. Die Beobachtung seines Werks bringt neue Ansätze, wie der ethnographische Film zu betrachten ist und welcher Platz ihm in einer zeitgemässen Wissenschaft zukommen kann.
Das Seminar ist als Einführung in die visuelle Anthropologie und in die Auseinandersetzung der aktuellen Debatten gedacht. Es bietet eine theoretische Vorbereitung auf die theoretische Auseinandersetzung mit neuen Medien in der ethnologischen Wissenschaft oder als Vorbereitung auf das eigene praktische Forschen mit visuellen Methoden oder an visuellen Medien.
Anrechenbarkeit:
Liz: Visuelle Anthropologie / Methodenlehre
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie:
Visuelle Anthropologie / Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie /
Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
Südostasien ist geprägt durch viele Gemeinsamkeiten (etwa ethnisch-sprachliche Verwandtschaften) und grosse Gegensätze (zum Beispiel insulär-Festland). Diese Region umfasst nicht zuletzt eine Spannbreite vom urban-globalen Singapore über das ländlich-abgeschottete Burma bis zum wohlhabend-aristokratischen Brunei Darussalam und zum ‚Armenhaus Asiens’ Ost-Timor. In dieser Veranstaltung versuchen wir, mittels der Ethnologie und ihrer Erkenntnisse die Vielfalt der Kulturen, ihrer Lebenswelten und der Gesellschaftsmodelle in dieser geopolitisch relativ jungen und dynamischen asiatischen Region zu erschliessen und zu verstehen.
Ohne einen historisch-chronologischen Blick als Einstieg ist das kontemporäre Südostasien kaum anzugehen. Gerade seine vorkoloniale Geschichte hat diese Region – etwa durch den Einfluss der Religionen, Rechtssysteme und Herrschaftsmodelle Indiens, Chinas und Arabiens – stark geprägt. Die spätere koloniale Phase (bis zur abrupten Zäsur der japanischen Besetzung ab 1940) brachte wiederum neue AkteurInnen hervor, die sowohl bis heute weitergeführte anerkannte Strukturen als auch latente ‚Reibungsflächen‘ erschufen. Seit den 1970er Jahren – also schon zur Zeit unabhängiger Nationalstaaten – befasst sich die Ethnologie in Südostasien in wachsendem Masse mit den Transformationen, Veränderungen und Übergängen in den verschiedenen Lebensbereichen von Familie, Haushalt, Gemeinschaft und Staat. Dies führte dazu, dass die Ethnologie gerade im Themenbereich von Globalisierungsprozessen und deren multiplen Wirkungen auf lokale Kontexte durch ihre Erkenntnisse in Südostasien einen sehr reichen Beitrag liefert.
Südostasien ist bis ins 21. Jahrhundert eine der am stärksten und schnellsten sich wandelnden Regionen – dies besonders mit dem vergleichenden Blick auf den Ausgangspunkt 1945 resp. den Beginn der Unabhängigkeit vieler Staaten. Diese wichtigen Umgestaltungen umfassen etwa die konsequente (Neo-)Liberalisierung der Märkte und ihre geradlinige Einbindung in globale Wirtschaftsströme, verschiedene Modelle von Demokratisierungsvorgängen gekoppelt mit Dezentralisierungsprozessen (inkl. der Rolle des Militärs und ‚Minoritäten-Politik‘), die schnelle Urbanisierung und das Heranwachsen einer wohlhabenden Mittelschicht mit neuem Lebensstil, der rapide und oft schonungslose Umbau der Naturräume in profitorientierte Wirtschaftsräume (inkl. des maritimen Raumes), ‚Rückbesinnungsprozesse’ auf kulturelle und religiöse Werte (inkl. Re-Traditionalisierung und Fundamentalisierung), eine voranschreitende Gender-Neuausdifferenzierung, das überaus schnelle Altern aller südostasiatischen Gesellschaften und das Neuaushandeln von Generationenbeziehungen sowie die stark zunehmende Rolle Südostasiens als globalisierter touristischer ‚Tummel-, Freizeit- und Erlebnispark‘.
Viele dieser Prozesse widersprechen oft den normativ repräsentierten Harmoniebestrebungen der Menschen Südostasiens, was nicht selten zu Spannungen, Rissen und Auseinandersetzungen zwischen und innerhalb Gesellschaften führt. Konflikte, Krisen und Kriege aus ethnologischer Sicht werden demnach auch eine prominente transversale Dimension dieser Veranstaltung sein (von ideologisch motiviertem Kampf um Landrechte über ethnisch-religiös begründete Unabhängigkeitsbewegungen bis zur erzwungenen Marginalisierung von homosexuellen Gruppierungen). Die Ethnologie liefert uns zu diesen angeführten Veranstaltungsthemen wichtige Gründe, Erklärungen und Interpretationen.
Mit Blick auf die Forschungsexkursion ‚Indonesien’ im Sommer 2011 werden vermehrt Beispiele auch aus diesem Land herangezogen.
Literatur:
Beeson, Mark (Ed.). 2009. Contemporary Southeast Asia. New York: Palgrave Macmillan. [Ausgabe von 2004: ESZ
AL: 126]
Dahm, Bernhard und Roderick Ptak (Hrsg.). 1999. Südostasien-Handbuch. Geschichte, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur. München: Beck. [ESZ AL: 21]
King, Victor Terry. 2008. The Sociology of Southeast Asia: Transformations in a Developing Region. Copenhagen: NIAS. [ESZ AL: 148]
King, Victor Terry and William D. Wilder. 2003. The Modern Anthropology of South East Asia: an Introduction. London, New York: RoutledgeCurzon. [ESZ AL: 156]
Osborne, Milton. 2004. Southeast Asia: An Introductory History. Crows Nest: Allen and Unwin. [ZB: GN 61989]
Ricklefs, Merle Calvin, Bruce Lockhart, Albert Lau, Portia Reyes and Maitrii Aung-Thwin. 2010. A New History of Southeast Asia. Basingstoke: Palgrave Macmillan. [ZB: HN 33812]
Rigg, Jonathan (Ed.). 2008. Southeast Asian Development. Critical Concepts in the Social Sciences. London, New York: Routledge. [ZB: HC 31430: 1-3]
West, Barbara A. 2009. Encyclopedia of the Peoples of Asia and Oceania. New York: Facts on Files. (2 Vols.) [ZB: LS 39 MAA 002: 1-2]
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und
Konflikt; Globalisierung und Transnationalität; Entwicklungsethnologie
BA: (neue
Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Südostasien
BA: (alte
Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Südostasien
MA: Thematisches bzw.
Regional-Modul
Die Entwicklungspolitik hat in den zwei Jahrzehnten seit Ende des Kalten Krieges wesentliche Veränderungen durchgemacht. Eine zentrale Veränderungslinie besteht in der Verknüpfung von „Entwicklung“ und „Sicherheit“. Befürworter dieser Verknüpfung betonen, eine globalisierte Weltwirtschaft (und tendenziell auch die „Weltgesellschaft“) benötige gemeinsame Ordnungsstrukturen; Kritiker der Verbindung von „Sicherheit“ und „Entwicklung“ betonen dagegen einen Trend der Eingliederung unterschiedlicher Problemstellungen, Konflikte und Krisen in Handlungsfelder, die alleine im polizeilichen oder militärischen Sinne als sicherheitsrelevant erscheinen. In der angelsächsischen Debatte wird dieser Trend als „Securitization“ („Versicherheitlichung“) bezeichnet. Kennzeichnend für den Trend ist eine Vermischung ziviler und militärischer Handlungsfelder, die sich hinter Schlagworten wie „menschliche Sicherheit“ oder „umfassende Sicherheit“ verbirgt. Neben der theoretischen Diskussion, und ihren kontextuellen Rahmenbedingungen, sollen in der Veranstaltung konkrete Anwendungsbereiche einer „versicherheitlichten“ Entwicklungspolitik betrachtet werden, die in Kriegsgebieten (Irak, Afghanistan) oder militärischen Trainingszonen (Ostafrika) bereits in unterschiedlich Formen zivil-militärischer Zusammenarbeit institutionalisiert wird, etwa in Form der „Provincial Reconstruction Teams“ (PRT).
Einführende Literatur:
- Pospisil, Jan (2009), „Das neue Sicherheitsproblem von
Entwicklung“, S. 89-161, in ders., Die Entwicklung von Sicherheit.
Entwicklungspolitische Programme der USA und Deutschlands im Grenzbereich der
Sicherheitspolitik, Bielefeld (transcript)
- PERIPHERIE 122/123, 2011, „Im Namen der Sicherheit“ (besonders Editorial, Beiträge von Kößler/ Baumann, Bachmann, Hein/ Mutter, Zdunnek).
Anrechenbarkeit:
Liz: Entwicklungsethnologie
BA: (neue
Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte
Studienordnungen vor HS09): Entwicklungsethnologie
MA: Thematisches bzw.
Regional-Modul
Im westlichen Militärapparat hat sich im letzten Jahrzehnt das Interesse an einer „kulturellen Wende“, im Sinne der Anwendung „sanften“ sozio-kulturellen Wissens für praktische militärische Zwecke, entwickelt. Ein Schlüsseltext des militärischen Interesse an Kultur ist das im Jahre 2006 von der U.S. Armee heraugegebene „Fieldmanual 3-24“ zu „Counterinsurgency“. Katalysatoren diese Entwicklung in den USA waren unerwartete Rückschläge in den Kriegen im Irak und in Afghanistan. In den USA hat die damit verbundene Erwartungshaltung an Kultur- und Sozialanthropologen eine rege Diskussion hervorgerufen. Mit einiger Verzögerung beginnen systematische Diskussionen zur militärischen Nutzung sozio-kulturellen Wissens, oft in Koppelung mit entwicklungspolitisch gefassten Stabilisierungsstrategien, jetzt auch in Europa. Ausgehend von einer kritischen Einführung in die aktuelle Diskussion, sollen historische Beispiele der Verschränkung von Ethnologie (Sozial- und Kulturanthropologie) und Militär betrachtet werden, sowie ethisch-moralische Fragen der damit verbundenen Forschungsein- und Ansätze diskutiert werden.
Einführende Literatur:
- The Network of Concerned_Anthropologists, Ed. (2009). The Counter-Counterinsurgency Manual. Chicago, Prickly Paradigm Press;
- Ferguson, Brian R. (2010). “Anthropology As We Know it - A Casualty of War?”. In The Magic that Perpetuates War (Critical Interventions), ed. Koen Stroeken [auch: http://andromeda.rutgers.edu/~socant/documents/Anthropology_As_We_Know_It.pdf];
- McFate, Montgomery (2005). "Anthropology and Counterinsurgency: The Strange Story of their Curious Relationship." Military Review March-April 2005: 24-38.
Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul
In ihrer klassischen Epoche war die britische Social Anthropology durch einen Trend geprägt, der zunächst im durkheimschen Sinne Kollektive und kollektive Repräsentationen im Blick hatte, dann immer stärker durch eine Perspektive auf individuelles, netzwerkbezogenes und „transaktionales“ Handeln gekennzeichnet war. Wissenschaftsgeschichtlich ist damit eine Entwicklung vom methodischen Kollektivismus zum methodischen Individualismus verbunden. In der Veranstaltung sollen die Veränderungen theoretischer Perspektiven an Hand ethnographischer Texte (u.a. von Malinowski, Radcliffe-Brown, Evans-Pritchard, Fortes, Firth, Leach, Gluckman, Turner, Barth) betrachtet und diskutiert werden.
Einführende Literatur: wird noch bekannt gegeben
Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue
Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte
Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw.
Regional-Modul