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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

Veranstaltungstexte FS11

Anders, Gerhard / Caduff, Carlo / Kosmatopoulos, Nikolas
Masterseminar Methoden
Seminar
Di 14.00-15.45

Die Kultur- und Sozialanthropologie hat ein zwiespältiges Verhältnis zu ihren Methoden. Seit Malinowski zählt die Praxis der Feldforschung zum wichtigsten identitätsstiftenden Merkmal des Fachs und doch begegnen viele Anthropologen methodologischen Fragen mit einer gewissen Ambivalenz oder Gleichgültigkeit. Methoden erscheinen ihnen oftmals als rein technische Verfahren der Datenerhebung, die wie ein Handwerk mühsam erlernt werden müssen. Sie gelten als lästiges Übel auf dem beschwerlichen Weg zur wahren Erkenntnis. Gelegentlich werden sie auch als potentielles Hindernis für spontane und originelle Forschung betrachtet. Aber vielleicht sind Methoden vor allem deshalb reizlos, weil sie häufig von einer Auseinandersetzung mit theoretischen Fragen getrennt werden.

Das Ziel dieser Lehrveranstaltung ist es, die Frage nach der Methode zu stellen, ohne sie mythisch zu überhöhen oder auf den rein technischen Aspekt der wissenschaftlichen Datenerhebung zu reduzieren. Die Frage nach der Methode soll vielmehr als Ausgangspunkt dienen, um über die Bedingungen und Möglichkeiten zeitgenössischer anthropologischer Forschung nachzudenken.

Im ersten Teil – dem Method Studio – soll die Frage nach der grundsätzlichen Bedeutung methodischer Vorgehensweisen in der modernen Wissenschaft erörtert werden. In diesem Teil werden einige klassische Debatten über den Nutzen und Nachteil von Methoden für die Geistes- und Sozialwissenschaften besprochen. Im zweiten Teil – dem Fieldwork Studio – geht es insbesondere darum, die zeitgenössischen Bedingungen zu erkunden, unter denen Feldforschung betrieben wird. Im dritten Teil – dem Writing Studio – soll der Weg von einer Forschungsfrage bis zum ethnographischen Bericht diskutiert werden, und zwar anhand konkreter Forschungsprojekte. Im vierten und letzten Teil – dem Design Studio – soll den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, ein eigenes Forschungsprojekt zu entwickeln, das als Grundlage für eine Master- oder Lizentiatsforschung dienen kann.

Das Masterseminar Methoden ist ein Pflichtmodul im Rahmen des MA-Studiums. Für Studierende im Lizentiat kann das Seminar als Veranstaltung im Rahmen des Teilgebiets Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie besucht werden.

Anrechenbarkeit:
Liz: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Masterseminar Methoden

Beckmann, Gitte
Disability and Technology I
Seminar
Do 08.00-09.45

Dieses Seminar dient als Vorbereitung für die studentische Feldforschung in Uganda (Mitte Juni- Mitte September). Es bietet zudem eine Betreuung für Seminararbeiten im Bereich der Medizinethnologie, wobei die Schwerpunkte auf der Themenfindung und Eingrenzung, Entwicklung einer Fragestellung, sowie methodische und theoretische Zugänge und Herangehensweisen liegen.

Teilnahme nur mit Voranmeldung bei Gitte Beckmann: beckmann@vmz.uzh.ch

Anrechenbarkeit:
Liz: Gesundheit und Demographie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterung und Spezialisierung: Medizinethnologie / Regionale Gebiete der Ethnologie: Subsaharisches Afrika (nur für TeilnehmerInnen an der Feldforschung)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul

Beckmann, Gitte
Einführung in die Ethnologie II
Übungsgruppe C
Mi 16.15-18.00

In Zentrum dieser Übungsgruppe steht die ethnographische Monographie von F.K. Girling (1960): The Acholi of Uganda. Ziel der Übung ist eine intensive Auseinandersetzung mit einer Ethnie im Hinblick auf soziale, politische, verwandtschaftliche, räumlich-geographische und kulturelle Prozesse, welche durch den Einbezug jüngerer theoretischer und empirischer Studien diskutiert werden.

Anrechenbarkeit:
Liz: Teil der Einführung in die Ethnologie II (HF, 1. NF, 2. NF)
BA: Teil des Moduls Einführung in die Ethnologie II (HF120, HF90, NF60, NF30, NF20

Bürge, Michael
Einführung in die Ethnologie II
Übungsgruppe D
Di 12.15-13.45

Westafrika und Moderne. Charles Piots Remotely Global: Village Modernity in West Africa.

Die Kabre im Norden Togos, bei denen Piot ausgedehnte Feldfoschung betrieben hat, scheinen auf den ersten Blick ein perfektes Beispiel für eine unberührte traditionelle Kultur abzugeben: Subsistenzlandwirtschaft, Häuser mit Strohdächern, Geschenktausch und Hexenglaube mit entsprechenden Ritualen definieren das Leben der Kabre. Piot zeigt jedoch, wie diese Realität keineswegs von einer unberührten afrikanischen Kultur zeugt. Vielmehr sind die Kabre in eine Welt eingebunden und nehmen daran teil, in der Tradition und Modernität, Lokal und Global sich vermischen und gegenseitig bedingen.

Die Übung verbindet die Lektüre Piots Ethnographie mit weiterführenden und kontrastierenden Texten. Es soll dadurch nachvollzogen werden, wie ein vermeintlich traditioneller und unberührter Erdteil eben gerade zentraler Teil einer globaler Gegenwart und Geschichte ist. Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen 'Uns' und 'Ihnen' sollen ergründet werden. Dazu gehört auch die Reflexion, wie die Ethnologie und ihre Erkenntnis- und Darstellungsweisen dazu beigetragen haben, Vorstellungen eines völlig anderen und unberührten Afrikas zu generieren und verfestigen. Welche Tendenzen führten in der Ethnologie dazu, diese Vorstellungen zu kritisieren und überwinden?

Es wird, wenn es sich anbietet, auf die Lektüre des ersten Semesters zurückgegriffen. Obwohl in einem bestimmten Ort der Erde angesiedelt, liefert die Lektüre der Ethnographie Piots somit auch gewinnbringende Einblicke für Studierende, deren Interesse sich weniger auf Afrika bezieht.

Anforderungen und Organisatorisches:

Aufmerksames Lesen der Texte und aktive Teilnahme an der Diskussion sind zentrale Voraussetzungen für diese Übung.

Aktive Teilnahme beinhaltet das Referieren eine Textes und die Gestaltung der jeweiligen Lektion in einer Arbeitsgruppe.

Es wird keine eigentliche Prüfung geben, sondern eine Heimarbeit. Über den Prüfungsmodus und organisatorische Fragen wird in der ersten Woche des Semesters unterrichtet.

Die Ethnographie Piots ist in der Buchhandlung Klio an der Zähringerstrasse erhältlich. Zusätzliche Texte, sowie die ersten Kapitel der Ethnographie werden zu Beginn der Semesters im OLAT zur Verfügung stehen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Teil der Einführung in die Ethnologie II (HF, 1. NF, 2. NF)
BA: Teil des Moduls Einführung in die Ethnologie II (HF120, HF90, NF60, NF30, NF20)

Caduff, Carlo
Das Writing Studio
Mo 15.00-16.00

Das Writing Studio bietet Studierenden auf allen Stufen des Studiums die Möglichkeit, ihre Textentwürfe in einer kleinen Gruppe ausführlich zu besprechen. Das Hauptziel des Writing Studios besteht darin, uns gegenseitig zu kritisieren und zu motivieren. Teilnehmen können Studierende, die an Texten arbeiten, die sie zur Diskussion stellen möchten.

Je nach Teilnehmerzahl kann das Writing Studio jede Woche oder jede zweite Woche durchgeführt werden. Kreditpunkte können keine Vergeben werden. Weitere Informationen und Anmeldung unter: carlocaduff@access.uzh.ch

Caduff, Carlo / Kosmatopoulos, Nikolas
Wissen - Macht - Wissenschaft: Anthropologie der Expertise
Seminar
Di 10.15-12.00

Die moderne Welt ist eine entzauberte Welt – so hat es Max Weber einmal formuliert. Er meinte damit den modernen Glauben daran, dass es keine geheimnisvollen Mächte gebe, die den Lauf der Dinge bestimmen. Moderne Menschen gehen vielmehr davon aus, dass alles im Prinzip durch rationales Berechnen beherrscht werden kann. Diese zunehmende Intellektualisierung und Rationalisierung der Welt bedeutet gemäss Weber allerdings nicht eine zunehmende Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen die Menschen stehen. Paradoxerweise kann der moderne Mensch in seinem Leben immer mehr tun, aber zugleich weiss er auch immer weniger über sein Leben bescheid. Aber ist die moderne Welt tatsächlich eine Welt ohne Zauberer? Oder sind es die Experten, die sich die Mittel der Zauberei heimlich zu eigen gemacht haben? Ihre Stellung ist jedenfalls ambivalent. Einerseits verkörpern Experten den Glauben daran, dass sich alles im Prinzip berechnen lasse. Andererseits sind Experten aber zugleich dafür verantwortlich, dass die allgemeine Kenntnis der Lebensbedingungen, unter denen das moderne Leben steht, unweigerlich abnimmt. Wer von uns in der Strassenbahn fährt, so Weber, hat keine Ahnung, wie sie das eigentlich tut und sich in Bewegung setzt. Der moderne Mensch ist ein Mensch, der es geschafft hat, mehr zu können und gleichzeitig weniger zu wissen.

Die Stellung der Experten ist ambivalent, da Experten das Entzauberte wieder verzaubern. Mit ihren technischen Fähigkeiten verblüffen sie uns Tag für Tag. Mit ihrem esoterischen Wissen scheinen sie die Welt zu bewegen – und sind so zu einer verführerischen Macht in demokratischen Gesellschaften geworden. Wer aber sind diese modernen Zauberer? Was sind Experten? Worauf gründen ihre Fähigkeiten? Wieso trauen wir ihrem Wissen, ohne es selbst zu überprüfen? Was ist der Nutzen und Nachteil eines Lebens, das sich in die Abhängigkeit von Experten und ihren technischen Fähigkeiten begeben hat? Wie lassen sich Experten überhaupt anthropologisch untersuchen? Was könnte die Aufgabe einer kritischen Anthropologie der Expertise sein? Erschöpft sich ihre Aufgabe darin, die modernen Zauberer zu entzaubern? 

Im Zentrum des Seminars stehen Werke von Max Weber, Hannah Arendt, Antonio Gramsci, Michel Foucault, Pierre Bourdieu, James Ferguson und Timothy Mitchell.

Anforderungen: Zur Anwendung kommt die Penelope 2.0 Methode.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theoriengeschichte / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Fachübergreifende Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Erweiterungen und Spezialisierungen: Politik und Konflikt / Anthropologie der Globalisierung / Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Caduff, Carlo (Betreuung) / Schaerer, Salome / Bagic, Nikola (Organisation und Durchführung)
Agency - Anthropologische Perspektiven
Einführungssitzung: Freitag 04.03.2011, 12.00-14.00 Uhr.
Block 1: Freitag 25.03.2011 von 10.00-14.00 Uhr. „Theoretischer Block“.
Block 2: Freitag 08.04. 2011, 10.00-14.00 Uhr. „Fallbeispiele“.
Block 3: Samstag 09.04.2011, 10.00-14.00 Uhr. „Fallbeispiele“.
Abschlusssitzung: Dienstag 12.04.2011,18.00-20.00 Uhr.

Im Jahr 1981 konstatierte der amerikanische Kulturanthropologe Marshall Sahlins: „human action in the world (...) some might think (...) is what anthropology is all about“ (Sahlins zitiert in: Ortner 1984:145). Da es in der Anthropologie seit den späten 1970er Jahren immer mehr um die Frage geht, wie Akteure an unterschiedlichen Orten und zu unterschiedlichen Zeiten handeln, scheint „Agency“ der Begriff für alle Fälle zu sein. Akteurszentrierte Ansätze waren jedoch nicht immer en vogue und es ist vielleicht kein Zufall, dass das Interesse an „Agency“ und die Kritik am Strukturalismus oder dem Kulturbegriff in dieselbe Zeitperiode fallen.

Anhand von theoretischen Texten und ethnographischen Beispielen aus den Bereichen der Medizin und Religion, werden wir uns mit den Fragen beschäftigen, was unter „Agency“ verstanden wird, wie „Agency“ ethnographisch untersucht wird, und welche unreflektierten Annahmen wir möglicherweise mit dem Begriff voraussetzen. Eine weitere Frage wird sein, wie der Begriff in Machtbeziehungen eingebettet ist und was es bedeutet, dass wir uns mit Agency beschäftigen. Genderbeziehungen und Vorstellungen des Selbst spielen dabei eine zentrale Rolle.

Das studentische Tutorium wird in dieser Form zum ersten Mal am Ethnologischen Seminar der Universität Zürich durchgeführt und dient der selbstständigen Vertiefung der Thematik in drei vierstündigen Blöcken und einer jeweils zweistündigen Einführungs- und Schlusssitzung.

Es werden ca. vier theoretische Grundlagentexte vorausgesetzt, während die Auseinandersetzung mit konkreten ethnographischen Beispielen in Gruppen erarbeitet und durchgeführt wird. Die schriftliche Anforderung beschränkt sich auf ein Thesenblatt zur Präsentation der Gruppenarbeit.

Anrechenbarkeit:
Die Teilnahme ergibt für BA-Studierende 2 ECTS und kann im Studium generale angerechnet werden.

Coppens, Laura
Queer Anthropology: Geschlecht und Sexualität am Beispiel Indonesien
Seminar
Mi 12.15-13.45

Dieser Kurs betrachtet zeitgenössische ethnologische Studien zu Gender und Sexualität in Indonesien. Dabei diskutieren wir auch wie die Ethnologie grundlegend von der Auseinandersetzung mit Fragen zu Gender und Sexualität in verschiedenen Gesellschaften geprägt wurde. Die Lektüre und Diskussionen befassen sich insbesondere mit dem Konzept der Intersektionalität und der Frage nach dem Zusammenhang von Gender/Sexualität, Religion, „Ethnizität“ und sozialer Schicht für die Diskriminierung und Ungleichbehandlung von gay, lesbians, waria und tombois in Indonesien. Dabei betrachten wir auch den Einfluss globaler feministischer und queerer Diskurse als auch nationale Diskurse über Sexualität und Gender auf die Identitätskonstruktionen und die sozialen Praxen der Untersuchungsgruppen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Identität und Kognition
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Identität und Kognition / Soziale Organisation, Verwandtschaft, Gender
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul

Dallais, Philippe
Historische ethnographische Fotografie als Forschungsmaterial / Ethnohistorical photography as research material
Seminar
Do 10.15-12.00

The aim of this seminar is to investigate several aspects of what can be called the “second life” of ethnographic visual documents. We will address the use of nineteenth and twentieth-century photographic heritage as a source for conducting ethnographical research, considering firstly the collections’ history and contents, and then examining different techniques that can be used to relate the ethnohistorical images with the present, ranging from database building, innovative study, and restitution. We will go through a selection of case studies carefully chosen from the Völkekundemuseum archives and focus on Iran and Asia. During this seminar, the participants will experiment the approach and analysis of photograph collections in the museum’s archives or in private hands. We will also review how ethnohistorical photographs were published, displayed on the Internet, and put on exhibition (we will focus in particular on the current exhibition on Borneo photography at the Völkerkundemuseum). The participants who have already practiced photography during anthropological fieldwork will also have the possibility to discuss their projects.

This seminar is taught in English, in English and/or German for the presentations, discussion and readings.

Anrechenbarkeit:
Liz: visuelle Anthropologie, Methodenlehre
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterung und Spezialisierung: Visuelle Anthropologie; Fachübergreifende Gebiete: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Visuelle Anthropologie und Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

de Jong, Willemijn
Indonesien: koloniale und postkoloniale Transformationen
Seminar
Mi 16.15-18.00

In diesem Seminarmodul behandeln wir wichtige politische, ökonomische, soziale und kulturelle Transformationen in Indonesien im historischen Kontext des Kolonialismus und Postkolonialismus. Dabei wird auch der Frage nachgegangen, inwiefern diese Transformationen exemplarisch für die Region Südostasien sind, oder ob sie eher typisch für den Nationalstaat Indonesien bzw. für Regionen innerhalb Indonesiens sind. Im ersten Teil kommen verschiedene Politiken der Kolonialherrschaft zur Sprache, Veränderungen durch islamische Bewegungen und durch christliche Missionen sowie Brüche bezüglich Rassendiskurse und Intimität. Im zweiten Teil betrachten wir die verschiedenen postkolonialen politischen Ordnungen (alte Ordnung, neue Ordnung, Zeit der Reformation) und Transformationen in Bereichen wie Konfliktbewältigung und Religion, Armut und Entwicklung (inklus. Kooperativen), Urbanität und Ruralität, Migration, Tourismus und Gender. Eine zentrale Frage bei der Beschäftigung mit den aktuellen Thematiken wird sein, wie durch ethnographisches Arbeiten ein vertieftes Verständnis der betrachteten Verhältnisse gewonnen werden kann.

Anrechenbarkeit:
Liz: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Südostasien / Erweiterungen und Spezialisierungen: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Recht / Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Regionalmodul Südostasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

de Jong, Willemijn / Egli, Werner
Lizentianden-, Master- und Doktorandenkolloquium
Do 10.3., 31.3., 19.5.2011, jeweils ab 9.00 (-14.00 Uhr)

Am Kolloquium sollten die LizentiandInnen und MasterstudentInnen von W. de Jong und W. Egli während eines Semesters vor und während eines Semesters nach ihrem Forschungspraktikum teilnehmen. DoktorandInnen können sich auch häufiger während ihres Forschungsprojektes beteiligen. Ausserdem sind andere interessierte Studierende herzlich willkommen zum Mitdiskutieren.

Die Dozierenden stellen praktische Aspekte ihrer Forschungen und Beispiele ethnographischen Schreibens vor, die Studierenden präsentieren das Konzept ihrer Forschung und berichten über ihre Forschungserfahrungen und Forschungsergebnisse. In der Diskussion stehen Fragen handwerklicher Art im Zusammenhang mit Theorie, Empirie und schriftlicher Repräsentation des Datenmaterials im Zentrum.

Bei der Präsentation (max. 20 Min.) ist ein Handout (1-2 Seiten) drei Tage vor der Präsentation aufs OLAT zu laden. Das Handout enthält folgende Punkte: Ziel und Fragestellung, Forschungsstand, theoretische Perspektive ausgehend vom Forschungsstand, methodische Vorgehensweise, (voraussichtliche) Ergebnisse und Diskussionsfragen (zum Forschungsprozess und zum Verfassen der schriftlichen Arbeit). Bei der Anmeldung für eine Präsentation ist zudem ein halbseitiges Abstract des Forschungsprojektes beizulegen.

Anmeldung zur Teilnahme: bis zum 15. Februar 2011 bei W. de Jong (w.de.jong@access.uzh.ch)

Anrechenbarkeit:
Liz: Lizentiandenkolloquium
MA: Masterkolloquium I, Masterkolloquium II

de Jong, Willemijn / Isler, Andreas / von Wyss-Giacosa, Paola
Textilien in Feld- und Museumsforschung: Indonesische Textilien, art and agency
Seminar
Mo 16.15-18.00

In diesem Seminar befassen wir uns mit indonesischen Textilien als Gegenstand von Feld- und Museumsforschung. Dabei sollen verschiedene Ebenen und Perspektiven der Betrachtung genauer thematisiert werden: Die Frage nach der Materialität und der Erinnerung, die Rolle von Textilien als Kunstobjekten und die Vielfalt textiler Handlungsräume werden ebenso wie die Wirkmächtigkeit (agency) von Textilien, Aspekte ihrer Ikonographie und Symbolik sowie die Signifikanz von Kleidungsordnungen Gegenstand unserer Veranstaltung sein. Die hier benannten Diskurse betrachten wir ausgehend von einschlägigen Ansätzen zu materieller Kultur sowie zu Textilkunst und -design im Kontext des Kolonialismus und Postkolonialismus – Ansätze, welche lokale, nationale und transnationale Dimensionen berücksichtigen. Zugleich sollen auch spezifische Unterschiede und Ähnlichkeiten der Textilforschung „im Feld“ und im Museum reflektiert und Möglichkeiten der gegenseitigen Bereicherung diskutiert werden.

Literatur:

Allerton, Cathrine. 2007. The Secret Life of Sarongs: Manggarai Textiles as Super-Skins. In: Journal of Material Culture 12 (1): 22-46.

Barnes, Ruth (ed.). 2005. Textiles in Indian Ocean Societies. London, New York: Routledge Curzon.

Duggan, Geneviève. 2001. Ikats of Savu. Women Weaving History in Eastern Indonesia. Bangkok: White Lotus.

Forshee, Jill. 2000. Between the Folds: Stories of Cloth, Lives and Travels from Sumba. University of Hawaii.

Gell, Alfred. 1998. Art and Agency: An Anthropological Theory. Oxford: Clarendon Press.

Gittinger, Matiebelle (ed.). 1989. To Speak with Cloth. Studies in Indonesian Textiles. Los Angeles: UCLA Museum of Cultural History.

Kerlogue, Fiona (ed.). 2004. Performing Objects. Museums, Material Culture and Performance in Southeast Asia. London: The Horniman Museum and Gardens.

Küchler, Susanne and Graeme Were (eds.). 2005. The Art of Clothing. A Pacific Experience. London: UCL Press.

Niessen, Sandra, Ann Marie Leshkowich and Carla Jones (eds.). 2003. Re-Orienting Fashion. The Globalization of Asian Dress. Oxford: Berg.

Schulte Nordholt, Henk (ed.). 1997. Outward Appearances. Dressing State and Society in Indonesia. Leiden: KITLV Press.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst und Ergologie / Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Materielle Kultur, Praktisches Wissen, Kunst / Religion und Mythologie
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst / Religion und Mythologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Egli, Werner
Kastenwesen - Theorien und Dekonstruktionen angesichts der Realität von Kasten im ländlichen Südasien
Seminar
Di 10.15-12.00

Nach einer Klärung des Begriffs der Kaste im Gegensatz zu anderen Begriffen sozialer Ungleicheit wie Stand oder Klasse und einer Übersicht über die historische Verbreitung des Kastenwesens werden wir uns auf Südasien konzentrieren. Ausgehend von Louis Dumonts Klassiker “Homo hierarchicus: essai sur le système des castes” (1966) werden wir uns alternativen theoretischen Interpretationen wie etwa McKim Marriotts „India through Hindu Categories“ (1990) oder Declan Quigleys “The Interpretation of Caste” (1993) zuwenden, sowie der Dekonstruktion des Stereotyps der "Kastengesellschaft" wie sie von Nicholas Dirks in “Castes of Mind. Colonialism and the Making of Modern India” (2001) unternommen wurde. Im zweiten Teil der Veranstaltung werden wir uns zur Einschätzung der theoretischen Standpunkte mit einer Reihe ethnographischer Fallbeispiele aus dem ländlichen Südasien befassen. Dabei werden wir uns auch besonderen Fragestellungen wie der Beziehung von Kaste und Geschlecht, Kaste und Tausch oder Kaste und Ethnizität widmen.

Das Programm sowie eine Literaturliste findet sich zu Semesterbeginn auf OLAT.

Ein Apparat mit Literatur zur Veranstaltung wird ebenfalls zu Semesterbeginn in der ESZ-Bibliothek greifbar sein.

Eine gute Einführung bietet: Daniel Münster, “Postkoloniale Traditionen. Eine Ethnografie über Dorf, Kaste und Ritual in Südasien”, Bielefeld 2007.

Anrechenbarkeit:
Liz: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Konflikt
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Konflikt
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Politik und Konflikt
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Finke, Peter / Sancak, Meltem
Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft
Vorlesung und Übung
Vorlesung: Mo 14.00-15.45 (Peter Finke)
Übung: Mo 16.15-18.00 (Meltem Sancak)

In diesem Modul werden verschiedene Aspekte eines Kernbereichs der Ethnologie behandelt. Es geht in der Wirtschaftsethnologie um eine Vielzahl unterschiedlicher Fragen wie der Nutzung natürlicher Ressourcen und deren Verteilung, den Strategien zur Einkommens- und Überlebenssicherung von Menschen, den Motiven ihrer Handlungsweise und der Zusammensetzung sozialer Netzwerke wie auch der unterschiedlichen Gestaltung von Eigentumsrechten und Ausbeutungsverhältnissen auf lokaler wie globaler Ebene. Im Modul werden zum einen unterschiedliche Formen der Produktionsweise in Gesellschaften (bäuerliche, nomadische, industrielle), zum anderen verschiedene Formen von Tausch und Konsum besprochen werden. Theoretische und methodische Aspekte der Wirtschaftsethnologie werden anhand von ethnographischen Beispielen besprochen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft

Finke, Peter / Sancak, Meltem
Ethnologie Zentralasiens I+II
Vorlesung und Übung
Vorlesung: Mi 10.15-12.00 Uhr (Peter Finke)
Übung: Mi 12.15-13.45 Uhr (Meltem Sancak)

Das aus einer Vorlesung und einer Übung bestehende Modul vermittelt einen Überblick über zentrale Aspekte der Ethnologie Zentralasiens sowie der Forschungsgeschichte der Region. Im Einzelnen werden neben den ehemaligen sowjetischen Republiken Kasachstan, Usbekistan, Kyrgyzstan, Tadschikistan und Turkmenistan auch die Mongolei, Xinjiang und Tibet behandelt. Im Verlauf des Semesters werden wir uns sowohl mit den traditionellen Gesellschaften beschäftigen wie auch mit den Veränderungen im Verlauf der sozialistischen und post-sozialistischen Periode. In der Vorlesung werden vor allem Wirtschaft, soziale Organisation und Religion einzelner Ethnien Zentralasiens sowie die Auswirkungen der verschiedenen Transformationsprozesse des 20. Jahrhunderts behandelt. In der Übung werden diese Themen anhand der Lektüre klassischer und moderner Texte vertieft und ergänzt.

Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Zentralasien
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Zentralasien

Finke, Peter / Suleymanova, Dilyara
Ethnizität
Seminar
Di 16.15-18.00

Ethnische Identität und inter-ethnische Beziehungen sind zu Schlüsselbegriffen der modernen Sozialwissenschaften geworden und vielen erscheint die Welt von heute durch Konflikte zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen und/oder Nationalstaaten geprägt. In diesem Seminar werden sowohl theoretische Modelle diskutiert, die dem Konzept der Ethnizität beizukommen versuchen, als auch einzelne ethnographische Fallbeispiele analysiert.

Eine zentrale Frage wird dabei sein, wie flexibel oder statisch ethnische Zugehörigkeit sein kann und was die jeweilige Grundlage dieser Zuordnung (auf individueller wie auf kollektiver Ebene) ist. Identität ist einerseits eine individuelle Befindlichkeit (und damit letztendlich eine kognitive Kategorie), die aber zugleich kulturell verankert und sozial ausgehandelt ist. Die Identifikation mit anderen und die Zuordnung zu sozialen Gruppen oder Kategorien finden in einem Prozess wechselseitiger Positionierung und Abgrenzung statt. Unterschiedliche Kriterien der Gemeinsamkeit und Differenzierung (wie ethnisch, national, religiös, gender etc.) können dabei eine Rolle spielen. Je nach Kontext können unterschiedliche Aspekte betont, ignoriert oder manipuliert werden.

Literatur zur Einarbeitung in die Thematik:

Banks, Markus. (1996). Ethnicity: anthropological constructions. London, Routledge.

Eriksen, Thomas H. (1993). Ethnicity and Nationalism. Anthropological Perspectives. London et al.: Pluto Press. Brubaker, Rogers. (2004). Ethnicity Without Groups. Cambridge, Mass. ; London, Harvard University Press.

Guibernau i Berdún, M. M. and J. Rex (2010). The Ethnicity Reader: Nationalism, Multiculturalism, and Migration. Cambridge, Polity.

Hutchinson, John & Anthony Smith (eds.) (1996). Ethnicity. Oxford, New York: Oxford University Press.

Jenkins, Richard. (1997). Rethinking Ethnicity: Arguments and Explorations. London, Sage.

Wimmer, Andreas. (2008). "The Making and Unmaking of Ethnic Boundaries: A Multilevel Process Theory." American Journal of Sociology 113 (4): 970-1022.

Wimmer, Andreas. (2004). "Does ethnicity matter? Everyday group formation in three Swiss immigrant neighborhoods." Ethnic and Racial Studies 27(1): 1-36.

Anrechenbarkeit:
Liz: Identität und Kognition
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Identität und Kognition
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Identität und Kognition
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Flitsch, Mareile
Kernbereich IV: Materielle Kultur / praktisches Wissen / Kunst II:
Reis-Wissen - Reis-Kulturen - Reis-Ökonomien: Annäherungen an sozial-technische Systeme
Übung
Mi 14.00-15.45 Uhr

Wenigstens die Hälfte der Weltbevölkerung ernährt sich von Reis. Immer wieder hat das Thema Reis auch Ethnologen beschäftigt. Das Modul bietet eine Einführung in die Fachliteratur und Studierenden die Möglichkeit, sich mit Fragen von praktischem Wissen, von Biodiversität und kultureller Diversität als einer Dimension davon, mit sozial-technischen Systemen und ihren Transformationen durch moderne Anbaumethoden und neue Technologien zu befassen.

Aufbauend auf der Vorlesung zum Thema Reis im HS 2010 werden in dieser Übung verschiedene ethnologische Perspektiven auf den Reis erschlossen. Angestrebt wird, gemeinsam einen Überblick über eine Ethnologie des Reises in den Makroregionen der Welt wie auch zentrale Fragestellungen zu erarbeiten, mit denen sich die Ethnologie auseinandergesetzt hat bzw. auseinandersetzen sollte.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst- und Ergologie
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Kernbereich /V: materielle Kultur, praktisches Wissen/Kunst
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst

Flitsch, Mareile
Praxismodul Museumsethnologie
Seminar
Do 14.00-15.45

Das Modul bietet eine Einführung in die Institution Ethnologisches Museum. Am Beispiel des Völkerkundemuseums der Universität Zürich wird im Verlauf des Semesters gemeinsam mit den Studierenden praktisch und theoretisch erarbeitet, welche Kategorien von ethnologischen Sammlungen und Völkerkundemuseen es gibt, wie sie historisch entstanden sind, welchen Wert die Beschäftigung mit der Wissenschafts- und Erkenntnisgeschichte innerhalb derer sie konfiguriert wurden haben kann, wie sie organisiert und finanziert sind, wie die Forschung, Lehre, Sammlung und Öffentlichkeitsarbeit bewerkstelligt wird . Exemplarisch werden die Abteilungen und Ausstellungen des Völkerkundemuseums, ggf. auch anderer Museen, praktisch erkundet und theoretisch erschlossen und die Studierenden erhalten die Möglichkeit, die Mitarbeiter in ihren Arbeitsfeldern, die Arbeit an Sammlungen und Artefakten, die Archivierung und Katalogisierung, die Restaurierung, die Bibliothek, die Fotografie und Grafik, den Ausstellungsdienst, den Museumsbetrieb kennenzulernen. Das Modul ist als Voraussetzung für das ab HS 2011 wieder stattfindende Museumspraktikum gedacht.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst- und Ergologie / Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Praxismodul Museumsethnologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst / Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie

Flitsch, Mareile / Schäfer, Dagmar
Forschungsseminar – Euro-Asian Knowledgescapes. Concepts and Models of Technological and Scientific Knowledge Transfer
Seminar
unregelmässig (s. Programm)

The seminar proceeds from the idea of a necessity to formulate Asian and European knowledgescapes, understood as socio-temporal and locally defined events of knowledge production or destruction. Focusing on the procedural character of knowledge production, it argues that culture is an emergent of interacting forces. The seminar tackles these dynamics with regard to spatial allocations and relocations both in Asia and European knowledgescapes and thus expands the perspective beyond Western meta-narratives. It will open new ground for alternative projections within the research on historical technology and knowledge in the making. The seminar is jointly organized by Prof. Dr. Mareile Flitsch, Department of Social and Cultural Anthropology/URPP Asia and Europe, University of Zurich and PD Dr. Dagmar Schäfer, Max Planck Institute for the History of Science, Berlin. It takes the form of an introductory session, four evening lectures accompanied by seminars with the guest speakers on the following day and a final session.

Programm Seminar Knowledgescapes

Anmeldung: Neben der regulären Modulbuchung bitte per E-mail bei Prof. Dr. Mareile Flitsch: flitsch@vmz.uzh.ch

Anrechenbarkeit:
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Jain, Rohit / Strulik, Stefanie
Indische Moderne, neue Mittelschicht und Diaspora I+II
Proseminar I: Di 12.15-13.45 (S. Strulik)
Proseminar II: Di 14.00-15.45 (R. Jain)

Das Modul „Indische Moderne: Neue Mittelschicht und Diaspora“ beschäftigt sich mit den sozialen und kulturellen Veränderungen seit der Liberalisierung der indischen Märkte in den 1990er Jahren. Sowohl in der indischen Mittelschicht als auch in der indischen Diaspora sind in diesem Kontext neue Aspirationen, öffentliche Räume, Lebensstile und Identitäten entstanden. Zugang zu westlichen Konsumgütern, globalen Medien sowie die zunehmende transnationale Mobilität haben insbesondere das nationale Selbstverständnis in Indien und der Diaspora – gegenüber dem Westen – tiefgreifend verändert. Im Westen wiederum haben Narrative von ökonomischem Boom, Bollywood und IT das Bild Indiens als armes, aber spirituelles Entwicklungsland erweitert.

Das Modul nimmt neben Debatten um verwobene / multiple / regionale Moderne(n) insbesondere postkoloniale Ansätze und Studien der gesellschaftlichen Transformation zu den vielfältigen neuartigen transnationalen Aushandlungen indischer Moderne(n) und Mittelschichtsidentität(en) in den Blick.

Die Veranstaltung dient der thematischen Vorbereitung der Lehrforschung Indien 2011 und ist für TeilnehmerInnen der Lehrforschung verpflichtend. Selbstverständlich ist die Veranstaltung jedoch auch für Studierende geöffnet, die nicht an der Lehrforschung teilnehmen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Südasien / Erweiterungen und Spezialisierungen: Anthropologie der Globalisierung
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Südasien / Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie

Kosmatopoulos, Nikolas
Society against/without/through the State
Seminar
Mi 10.15-12.00

From Thomas More’s News from Nowhere to James Scott’s Zomia in today’s Southeast Asia, the stateless society in its various manifestations, either as the lost Eden, a futurist project, or an existing counter-structure to present-day global statism, has been the bedrock of modern Utopias. Conversely, perceived as bellum omnium contra omnes, it has also provided the raison d'être for the most widespread theories of War and Staatsräson since the Enlightenment.

However, Nietzsche’s description of the State as «the coldest of all cold monsters» seems well-chosen vis-a-vis the latter’s elusion of any definitional precision. Moreover, there are various reasons to doubt the state’s centrality in the analytics of power. New forms of sovereignty and new sites of discipline have emerged as ways to think about power and its place in or, better said, its ability to constitute (what we have come to understand as) society. Consequently, the idea of society has been equally problematised by recent theorists, albeit in a much different way to Margaret Thatcher’s deathless quote: «There is no such thing as society». New forms of sociability have been proposed, that go well beyond the imaginary collective of humanity either as the simple sum of all human beings or as the mere moralist reading of the humane.

The course thus seeks to move beyond the problematic uses (and abuses) of both concepts state and society. It seeks to focus on more imaginative and productive concepts with the help of which questions of (political) power, (cosmological) order and (human) freedom may be addressed by anthropologists today. The course’s ambition is to create a space of reflection in which students of politics from an anthropological perspective may discover creative ways to think about and conduct research on the politics of fear and freedom, the practices of discipline and resistance, the topics of sovereignty and sociability, and the prospects of Wars and Utopias in the contemporary human existence(s).

Course language: English.

Course requirements: Group work and individual course notes (method Penelope 2.0)

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theoriengeschichte / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Fachübergreifende Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Erweiterungen und Spezialisierungen: Politik und Konflikt / Anthropologie der Globalisierung / Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Laely, Thomas
Zur Politischen Ethnologie des Subsaharischen Afrika. Lektüre von Balandier, Mamdani, Mbembe
Seminar
Do 16.15-18.00

Vertiefende Lektüre ausgewählter Texte dreier Autoren, die wichtige und vielseitig aufgenommene Ansätze zur politischen Ethnologie des subsaharischen Afrika entwickelt haben. Von Balandiers „Situation coloniale“ und „Sociologie actuelle“ aus den 1950er Jahren über Mamdanis „Citizen and Subject“ und „African Studies“ der 1990er Jahre bis zu Mbembes “Essai sur le politique“ und „De la postcolonie“ aus den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts. Dabei geht es um Situationen staatlicher Herrschaft in ihrer geschichtlichen Entwicklung – dies aus verschiedenen theoretischen Perspektiven, die zum Vergleich herausfordern.

Alle Teilnehmenden lesen zwei der Fachbeiträge, wovon sie den einen vorstellen und die Präsentation des anderen kritisch kommentieren (beides auch zu zweit oder dritt möglich).

Voraussetzung:
Abgeschlossenes Einführungs-/Assessmentstudium in Ethnologie - Studierende des Studium Generale sind nicht zugelassen. Vorkenntnisse im Bereich Politik und Recht bzw. Recht und Governance sind erwünscht.

Literatur:
Balandier, Georges. 1951. La Situation coloniale. In: Cahiers internationaux de sociologie, vol. 11, pp. 44-79. Paris : Presses universitaires de France

Balandier, Georges. 1955. Sociologie actuelle de l'Afrique noire; dynamique des changements sociaux en Afrique centrale. Paris: Presses universitaires de France

Mamdani, Mamadou. 1996. Citizen and Subject: Contemporary Africa and the Legacy of Late Colonialism. Princeton University Press

Mamdani, Mamadou & Ernest Wamba-dia-Wamba. 1995. African studies in social movements and democracy. Dakar: CODESRIA, 626p

Mbembe, Achille. 2000. De la postcolonie. Essai sur l’imagination politique dans l’Afrique contemporaine. Paris: Karthala, 280 pp. (English: On the Postcolony. 2001. Berkeley: University of California Press, 274 pp)

Mbembe, Achille. 2004. Essai sur le politique en tant que forme de la dépense, in : Cahiers d’études africaines. XLIV (1-2), 173-174: 151-192 (English: On politics as a form of expenditure. In: Comaroff, J. & J. (eds). Law and disorder in the postcolony. 2006. Chicago: The Univ. of Chicago Press)

[Die meiste Literatur ist auch in engl. oder dt. Übersetzung vorhanden.]

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Subsaharisches Afrika / Erweiterungen und Spezialisierungen: Politik und Recht
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Regionalmodul subsaharisches Afrika / thematische Gebiete der Ethnologie: Recht und Governance
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Malinar, Angelika
Religion und Gesellschaft im modernen Indien
Vorlesung
Mi 12.15-13.45

Die Vorlesung beschäftigt sich mit den Verflechtungen von Politik, Religion und Gesellschaft im 19. und 20. Jahrhundert. Die Etablierung der britischen Kolonialherrschaft führte zu vielfältigen Wechselwirkungen zwischen Indien und Europa. Ein Resultat dessen sind Debatten über eine Reformierung der indischen Gesellschaft (Kastensystem, Status von Frauen etc.) sowie über die Gestalt und Funktion von Religion (insbesondere des Hinduismus) in einem „modernen“ Indien. Die von westlicher Seite vorgetragene Kritik am Hinduismus führt zu ganz unterschiedlichen (Re-) Konstruktionen hinduistischer Religion, die in der Vorlesung exemplarisch erörtert werden (Reform-Hinduismus, neue religiöse Gemeinschaften, Hindu-Nationalismus). Mit der Gründung des säkularen indischen Staates im Jahre 1947 verändert sich die Konstellationen zwischen Religion und Politik nochmals. In diesen Prozessen spielt die Verbreitung neuer Medien und Kommunikationsmittel (Malerei, Film, Printmedien etc.) eine wichtige Rolle, die in der Vorlesung ebenfalls berücksichtigt wird.

Literatur:
- R. King, Orientalism and Religion: Postcolonial Theory, India and the Mystic East, London, 1999.
- R.D. Baird ( ed.), Religion and Law in Independent India, Delhi, 1993.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Religion und Mythologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Mertens, Annemarie
Moderner Hinduismus
Übung
Mo 16.00-17.30

Das Aufeinandertreffen von unterschiedlichen Wert- und Normvorstellungen hat im kolonialen Indien einen für Inder und Briten nachhaltigen Modernisierungs- und Nationalisierungsprozess initialisiert. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit den zentralen Diskursen und Ereignissen, die im 19. und 20. Jh. zur Entwicklung des ‚modernen Hinduismus‘ geführt haben, und diskutieren deren Folgen für den Hinduismus im gegenwärtigen Indien. Dabei kommen Debatten über Bilderkult, Witwenverbrennung oder Kastensystem ebenso zur Sprache wie die Ursachen für die Entstehung neuer religiöser Gemeinschaften, religiöser Konflikte und Hindu-Fundamentalismus oder das Phänomen des globalen Hinduismus. Bibliographische Angaben und andere Materialien für die Vorbereitung werden im Verlauf der vorlesungsfreien Zeit auf der Kurshomepage zur Verfügung gestellt. Die Referatsthemen werden zu Beginn des Seminars vergeben.

Literatur:
- Jones, Kenneth W.: Socio-religious reform movements in British India. Cambridge 1989.
- Llewellyn, J.E. (ed.): Defining Hinduism: A reader. London 2005.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Religion und Mythologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Nentwig, Ingo
Guangxi und die Zhuang – Einführung in Geschichte, Ethnographie und Gegenwart einer Grenzregion Chinas
Seminar
Do 16.15-18.00

Guangxi ist eines der fünf Autonomen Gebiete Chinas und dessen historisch-kulturelle Verbindung zu Indochina und ganz Südostasien. Die Zhuang, ein tai-sprachiges Volk, sind die Nominalnationalität des Autonomen Gebiets und die quantitativ grösste ethnische Minderheit Chinas. Das Seminar bietet eine systematische Einführung in Geographie, Landeskunde, Geschichte und Ethnographie Guangxis sowie in Sprache, Demographie, Geschichte, Ökonomie, materielle Kultur, soziale Organisation, Sitten und Bräuche, Medizin, Religion und mündliche Überlieferungen der Zhuang.

Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Ostasien
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Regionalmodul Ostasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Orywal, Erwin
Stadtethnologie
Seminar
Di 12.15-13.45

Vorbemerkung: Zum Abschluss meiner Tätig als Gastprofessor am Ethnologischen Seminar biete ich im FS 2011 ein Seminar-Paket an, welches sich mit den Forschungsbereichen „Stadt“, „Migration“ und „Integration“ beschäftigt. Dieses Angebot orientiert sich am vielfachen Wunsch von Studenten, diese Bereiche als zukünftige Berufsfelder in Betracht zu ziehen. Wir werden uns daher insgesamt sowohl inhaltlich als auch methodisch und praktisch mit den aktuellen Forschungsfragen in diesen Bereichen beschäftigen.

Inhalt: Seit den klassischen Studien wie z.B. „Street Corner Society“ hat sich die ethnologische Forschung verstärkt dem Bereich „Stadt“ gewidmet und ihn als eignen Forschungsbereich (Urban Anthropology) im systematischen Kanon der Disziplin etabliert. Diese Entwicklung werden wir als ersten Arbeitsschritt anhand ausgewählter Arbeiten nachvollziehen. In einem zweiten Arbeitsschritt werden wir dann die aktuellen Entwicklungen kennen lernen, und in einem dritten Arbeitsschritt anhand von ausgewählten Fallstudien die aktuellen Forschungsfragen und -methoden diskutieren. Ausgehend von der Tatsache, dass mittlerweile gut die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten lebt, die urbane Bevölkerung durch Binnen- und Außenmigration weiter wächst und hierdurch in nahezu allen Städten der Welt eine multiethnische Konstellation entstanden ist, zeigt sich die Relevanz dieser Thematik.

Literatur: Wird im Handapparat zusammen gestellt

Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität / Entwicklungsethnologie
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Anthropologie der Globalisierung / Entwicklungsethnologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Entwicklungsethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Orywal, Erwin
Migrations- und Integrationsforschung
Seminar
Mi 12.15-13.45

Vorbemerkung: Zum Abschluss meiner Tätig als Gastprofessor am Ethnologischen Seminar biete ich im FS 2011 ein Seminar-Paket an, welches sich mit den Forschungsbereichen „Stadt“, „Migration“ und „Integration“ beschäftigt. Dieses Angebot orientiert sich am vielfachen Wunsch von Studenten, diese Bereiche als zukünftige Berufsfelder in Betracht zu ziehen. Wir werden uns daher insgesamt sowohl inhaltlich als auch methodisch und praktisch mit den aktuellen Forschungsfragen in diesen Bereichen beschäftigen.

Inhalt: Im Zusammenhang mit dem Begriff der „Migration“ und „Integration“ stehen eine Vielzahl weiterer Begriffe wie z.B. transnationale Gemeinschaften, Diaspora, Akkulturation, Assimilation, Enkulturation, strukturelle und bikulturelle Integration oder auch „Parallelgesellschaft“. Zunächst gilt es daher, für das Verständnis dieser Thematik eine klar definierte Terminologie zugrunde zu legen. In einem folgenden Arbeitsschritt werden wir uns mit Konzepten und Modellen zur „Integration“ beschäftigen, wobei vorverständlich zu sagen ist, dass nahezu alle Modelle bisher noch von einer „linearen Integration“ ausgehen. Theoretische, aber auch tatsächliche „Brüche“ bzw. Veränderungen werden von diesen Modellen bisher nicht oder nur sehr unscharf thematisiert. In einem abschließenden Arbeitsschritt werden wir dann exemplarische Fallstudien kennen lernen.

Literatur: Wird im Handapparat zusammen gestellt

Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität / Politik und Konflikt
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Anthropologie der Globalisierung / Politik und Recht
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Orywal, Erwin
Forschungsseminar: Aufgaben und Massnahmen der Integrationsförderung in der Schweiz (Zürich)
Seminar
Do 14.00-15.45

Vorbemerkung: Zum Abschluss meiner Tätig als Gastprofessor am Ethnologischen Seminar biete ich im FS 2011 ein Seminar-Paket an, welches sich mit den Forschungsbereichen „Stadt“, „Migration“ und „Integration“ beschäftigt. Dieses Angebot orientiert sich am vielfachen Wunsch von Studenten, diese Bereiche als zukünftige Berufsfelder in Betracht zu ziehen. Wir werden uns daher insgesamt sowohl inhaltlich als auch methodisch und praktisch mit den aktuellen Forschungsfragen in diesen Bereichen beschäftigen.

Inhalt: Mit den Begriffen Migration und Integration verbindet sich heute in nahezu allen europäischen Ländern plakativ die Vorstellung eines „ungelösten Problems“. Europaweite Befragungsergebnisse belegen diese Einschätzung. Obwohl schon seit den 50er Jahren eine zum Teil staatlicherseits geförderte Migration in Form der Anwerbung von „Gastarbeitern“ besteht, zeigte gerade die letzte Dekade mit „Kopftuchverbot“, „Minarettinitiative“, „Ausschaffungsinitiative“ oder „Sarrazin-Debatte“ einen verstärkten Trend zur Ablehnung, Angst oder auch Fremdenfeindlichkeit in zahlreichen europäischen Ländern. Demgegenüber steht jedoch die Tatsache, dass Millionen von Migranten als „erfolgreich integriert“ angesehen werden. Im Seminar wollen wir daher einmal den Fragen nachgehen, welche Maßnahmen zur Integration am Beispiel der Schweiz (Zürich) politischerseits vorgegeben sind und welche Organisation / Institutionen diese Maßnahme in welcher Form und mit welchem Erfolg umsetzen. Dazu werden wir uns in einem ersten Rechercheschritt mit den Vorgaben und durchführenden Organisationen vertraut machen. In einem zweiten Arbeitsschritt werden wir dann die Arbeit ausgewählter Organisationen mit den Techniken der Beobachtung und Befragung untersuchen, um „Verfassungstext“ und „Verfassungswirklichkeit“ zu analysieren. Schon in der Vorphase des Seminars können sich daher Interessierte Organisationen auswählen, mit denen sie sich dann während des Seminars intensiver beschäftigen sollen. Ich möchte abschließend darauf hinweisen, dass dieses Seminar einen vergleichbar höheren Zeitaufwand erfordert und dies somit bitte in das persönliche Zeitbudget einzuplanen ist.

Voraussetzung: Bereitschaft/Möglichkeit, auch außerhalb der Seminarzeiten zu arbeiten

Literatur: Wird im Handapparat zusammen gestellt

Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität / Methodenlehre
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Anthropologie der Globalisierung / Praxis der Feldforschung
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Signer, David / von Ins, Jürg
Liebe und Verliebtheit in Ethnologie und Literatur
Seminar
Mi 16.15-18.00

Nichts hält uns so sehr in Atem wie die Liebe, die Verliebtheit, der Pfeil des Amor. Das schlägt sich auch in der Literatur nieder. Jedoch nicht in der ethnologischen. Obwohl hier Gender-Fragen seit Jahren obsessiv diskutiert werden, kommt das Gender-Thema par excellence, die Liebe, hier praktisch nicht vor. Woran das liegen mag? Wird die Liebe, gerade weil sie jeden Einzelnen so sehr betrifft, als etwas Banales oder zu Intensives und daher der objektivierenden Wissenschaft Unwürdiges verdrängt? Im dritten Seminar zum Thema „Ethnologie und Literatur“ wollen wir uns mit belletristischen und wissenschaftlichen Werken zu Verliebtheit und Liebe beschäftigen, in einem Wechselspiel zwischen emischen und etischen, subjektiven und objektiven, künstlerischen und akademischen, europäischen und aussereuropäischen Perspektiven. Der Fokus wird sich dabei vor allem auf die Frage nach Konstanten und Variablen im transkulturellen Vergleich richten – und auf die Beziehung der Verliebtheit zur Macht, die sie bald unterwandert und bald unterstützt.

Was ist Liebe? Welche Akzente setzen verschiedene Sprachen? Wie nah oder fern steht sie der Verliebtheit? Wie positioniert sie sich gegenüber unterschiedlichen sozialen Kontexten? Wie wird sie in den Kosmologien dokumentierter Religionen gewichtet und verortet? Und welchen Linien folgen ihre Metaphoriken und Ikonographien? Es ist ein ausuferndes, nur disziplinenübergreifend zu bewältigendes Thema. Es ist vielleicht das einzige Thema, das keinerlei Ausgrenzung erlaubt. So kann es sich nur um ein Séminaire d’Amateurs handeln.

Wir bitten die Teilnehmenden, vorbereitend zwei Werke aus der Literaturliste zu lesen und uns diese Titel vor Semesterbeginn zu melden auf juergvonins@gmail.com. Die Liste findet sich unter www.juergvonins.ch. Im Rahmen der Veranstaltung werden die ausgewählten Autoren und ihre Werke vorgestellt und auf ihre ethnografische bzw. ethnologische Relevanz befragt.

Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Fachübergreifende Gebiete: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Strulik, Stefanie
Zivilgesellschaft
Seminar
Mo 12.15-13.45

Zivilgesellschaft ist sicherlich eines der populären „Gummiwörter“ -- ein Begriff mit dem höchst unterschiedliche Bewegungen, gesellschaftliche Akteure und Prozesse und Entwicklungen zu beschreiben oder gar zu erklären versucht werden. Auch ist es „die Zivilgesellschaft“, gedacht als NGOs und Bewegungen oder gar eine „global civil society“, die oft als Hoffnungsträger in Debatten um Demokratisierung und Good Governance zitiert wird.

Jüngere Debatten der Sozialanthropologie und Soziologie haben das Konzept Zivilgesellschaft als dritte Kraft gegenüber Markt und Staat unter anderem mit Unterscheidungen zwischen civil society, political society und public sphere sowie mit der Kritik an der begriffsinhärenten ethnozentristischen Perspektive zu präzisieren gesucht.

Das Seminar „Zivilgesellschaft“ wird zunächst den historischen Wurzeln des Konzeptes in der griechischen Antike, der Aufklärung und der europäischen Philosophie auf den Grund gehen und sich erst dann den neueren Debatten zuwenden. Im Zentrum des Seminars wird jedoch die Diskussion über die Anwendbarkeit und Übertragbarkeit des Konzeptes auf außereuropäische Gesellschaften stehen -- bzw. in wieweit außereuropäische Forschung Konzeptionalisierungen beeinflusst und weiterentwickelt hat. Diesbezüglich sind selbstverständlich die spezifischen Erfahrungen mit und Perspektiven auf den kolonialen / postkolonialen Staat von zentraler Bedeutung. Ziel des Seminars ist, die Komplexität unterschiedlicher Konzeptionalisierungen von Zivilgesellschaft zu verstehen und über den regionalübergreifenden Vergleich Schwächen und Stärken sowie die Reichweite der analytischen Erklärungskraft des Konzeptes zu erarbeiten.

Anrechenbarkeit:
Liz: Recht und Staat / Politik und Konflikt
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Politik und Recht
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Recht und Governance / Politik und Konflikt
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Thurnherr, Christof
Ethnographischer Film und Ton - Betrachtung inhaltlicher, formaler und technischer Aspekte
Seminar
Mi 10.15-12.00

In Ethnographie und Ethnologie wird bereits seit einiger Zeit mit der Hilfe audio-visueller Medien gearbeitet. Der Einsatz von Technik im wissenschaftlichen Forschungsprozess - von der Datenerhebung über den Erkenntnisgewinn bis hin zur Präsentation - verspricht den Zugang zu zusätzlichem Wissen. Die visuelle, bildliche Darstellung geniesst dabei den Vorrang, wenig Beachtung erhält normalerweise der Ton. Dieses Seminar führt in die Grundfragen des Forschens mit und über Ton ein. Neben einer Einführung in die Anthropologie des Tons und die Bedeutung auditiver Wahrnehmung im Prozess der Wissensgewinnung und -verarbeitung geht der Kurs ein auf methodische und technische Aspekte auditiver Forschung und das Verhältnis von Ton und Bild. Ein Exkurs überträgt das Erörterte auf praktische Beispiele aus der Musikethnologie. Ziel ist es, die theoretischen und methodischen Grundlagen zu legen für Studierende, die später selbst eine Forschung mittels audio-visueller Medien unternehmen.

Anrechenbarkeit:
Liz: visuelle Anthropologie; Methodenlehre
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Visuelle Anthropologie / Fachübergreifende Gebiete: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Visuelle Anthropologie / Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

van Eeuwijk, Piet
Entwicklungsethnologie Südostasiens
Seminar
Fr 10.15-12.00

Südostasien repräsentiert mit seiner grossen Vielfalt an sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Bereichen demgemäss auch eine Buntheit an Entwicklungen – und nicht nur eine Entwicklung. Nicht zuletzt die verschiedenen Kolonialmächte und die heutigen jeweiligen nationalen Gesellschaftsmodelle bezüglich Wandel und Veränderung brachten und bringen auch vielgestaltige Entwicklungsparadigmen (inklusive einer Mannigfaltigkeit an Entwicklungsstrategien) hervor. Wir können die Spannbreite vom burmesischen (verordneten) ‚Weg des Sozialismus’ über das ‚top down’-gelenkte konfuzianische (Erfolgs-)Modell Singapur bis hin zur indonesischen stark neo-liberalen und (seit 12 Jahren) demokratisch formulierten ‚Modernisierung für Alle’ legen.

Die aktuelle Entwicklungsethnologie betrachtet nicht nur Methoden und Instrumente von konkreten Aktionsstrategien, sondern auch Machtverhältnisse in ‚Entwicklung’ – etwa zwischen ‚Entwicklern’ und deren Zielgruppen (‚den zu Entwickelnden’) oder zwischen Zentrum und Peripherie – und die Strukturierung von Veränderungsprozessen durch verschiedene soziale Akteure. Zudem wird in der (Entwicklungs-)Ethnologie nun vermehrt die Handlungsbefähigung und (darauf gestützt) das soziale Handeln (‚agency and practice’) dieser Akteure – das können Individuen, multilaterale Organisationen, staatliche Behörden, Privatorganisationen, Wirtschaftsunternehmen oder ‚non-state actors’ wie NGOs sein – im Bereich von Veränderung und deren Auswirkungen auf die Vielzahl der Lebensbereiche untersucht und analysiert.

Für Südostasien relevante und zum Teil sehr prominente Themen von ‚Entwicklung’ sind die wirtschaftlichen Fortschritte der südostasiatischen ‚Tiger- oder Drachenstaaten’ in den letzten 30 Jahren und deren Zusammenhang mit dem (südostasiatischen) Verständnis von ‚modernization and modernity’ sowie Globalisierung; dabei werden regelmässig zwei wichtige Entwicklungsparadigmen (etwa dem ‚Westen’) entgegengehalten: die sogenannten ‚Asian Values’ und der Ansatz der ‚Diversity in Unity’ in jeder Nation – ein konzeptueller Rahmen, der (aus der Sicht Südostasiens) die Überlegenheit gegenüber herkömmlichen importierten Entwicklungsmodellen repräsentiert. Dabei blickt diese Veranstaltung auch auf oft (von aussen) kritisierte Kennzeichen von Entwicklung in Südostasien, die in den meisten Fällen eine ‚Hardware’-Entwicklung mit quantitativer Zielerfassung (etwa Entwicklungsjahrespläne mit numerischer Vorgabe betreffend Strassenbau, Elektrifizierung und Spitalbauten) beinhalten anstelle einer (gleichzeitigen) Förderung von ‚Softskills’ mit qualitativer Wirkung. An den Entwicklungsbestrebungen zu ‚human capital’ wie Erziehung und Gesundheit soll dies auch konkret dargestellt werden. Viele Länder produzieren viele Entwicklungsdiskurse – ein verbindendes Glied zwischen den Ländern Südostasiens ist hierbei die inhärent wirkende Entpolitisierung von ‚Partizipation der Gemeinschaft’ an den wichtigen Entwicklungsentscheidungen der ‚Machthaber’.

Dabei stellen wir uns auch der Frage nach möglichen Regulatoren wie der Religion (wie verbindet sie sekuläre Entwicklung mit spiritueller Erfüllung? Wie wird Religion in Entwicklung einbezogen?), der aufstrebenden urbanen Mittelklasse in Südostasien (der eigentliche Profiteur von Entwicklung – und nicht die Armen und Randständischen? Oder sind sie nun selbst Ausgangspunkt von Entwicklungsprozessen?) oder den Forderungen nach einer zu entwickelnden ‚civil society’ und der daraus folgenden Neuorientierung von ‚citizenship and/or ethnicity’. Nicht zuletzt ist auch zu fragen, wer Widerstand gegen Entwicklungsbestrebungen und Veränderungen innerhalb eines meist ‚starken’ südostasiatischen Staates leistet – und welche Rolle dabei auch die Ethnologie spielen kann.

Mit Blick auf die Forschungsexkursion ‚Indonesien’ werden vermehrt Beispiele aus diesem Land herangezogen.

Literatur:

Beeson, Mark (Ed.). 2004. Contemporary Southeast Asia: Regional Dynamics, National Differences. Basingstoke: Palgrave Macmillan. [ESZ AL: 126]

Booth, Anne E. 2007. Colonial Legacies. Economic and Social Development in East and Southeast Asia. Honolulu: University of Hawai’i Press. [ZB: HD 5255]

Chong, Terence. 2005. Modernization Trends in Southeast Asia. Singapore: Institute of Southeast Asian Studies. [ESZ AL: 180]

Duncan, Christopher R. (Ed.). 2004. Civilizing the Margins: Southeast Asian Government Policies for the Development of Minorities. Ithaca, London: Cornell University Press. [ESZ AL: 139]

King, Victor Terry. 2008. The Sociology of Southeast Asia: Transformations in a Developing Region. Copenhagen: NIAS. [ESZ AL: 148]

Kuhonta, Erik Martinez, Dan Slater and Tuong Vu (Eds.). 2008. Southeast Asia in Political Science: Theory, Region, and Qualitative Analysis. Stanford: Stanford University Press. [ESZ AL: 181]

Rigg, Jonathan. 20032. Southeast Asia: The Human Landscape of Modernization and Development. London: Routledge. [Geographisches Institut: B/2003/0121]

Rigg, Jonathan (Ed.). 2008. Southeast Asian Development. Critical Concepts in the Social Sciences. London, New York: Routledge. [ZB: HC 31430: 1-3]

Anrechenbarkeit:
Liz: Entwicklungsethnologie / Politik und Konflikt / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Erweiterungen und Spezialisierungen: Entwicklungsethnologie / Anthropologie der Globalisierung
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Entwicklungsethnologie / Politik und Konflikt
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Weber Simon
Sprachkurs Indonesisch II (2-semestrig)
Proseminar
Di 16.15-18.00

Indonesisch - so heisst es manchmal - sei eine einfache Sprache. Keine Deklinationen, keine Konjugationen, fast keine grammatikalische Hürden. Wer sich jedoch eingehender mit der Sprache befasst, wird nicht nur deren Vielschichtigkeit anhand unzähliger Synonymen erfahren, sondern auch einen Einblick in das Denken der Indonesierinnen und Indonesier erhalten.

In diesem Semester (Indonesisch II) werden die Themen "Schule", "zu Hause", "zu Gast sein", "Indonesien und seine Inseln", "Sprachen und Länder" sowie "Tiere" behandelt. Das Erlernen dieser Wortfelder sollen zukünftigen Forschenden den Einstieg ins Feld erleichtern.

Neben der Erweiterung Ihres Grundwortschatzes erfahren Sie aber auch einiges über die Geschichte des Indonesischen und befassen sich vertieft mit einigen grammatikalischen Besonderheiten, welchen Sie während des Unterrichts begegnen.

Somit richtet sich der Kurs an all die Studierenden, welche sich mit Indonesien vertieft befassen (möchten). All denjenigen, welche einen Forschungsaufenthalt in Indonesien planen, sei der Kurs ebenfalls empfohlen

Studierende, die das Sprachmodul Indonesisch im FS10 besucht haben, können den Kurs als Repetition besuchen. Sie erhalten neben dem normalen Kursprogramm einige zusätzliche Arbeiten.

Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS08): Sprachmodul
BA: (alte Studienordnungen vor HS08): Thematisches Gebiet (im Hauptfach)

Wernsdörfer, Martina
Know How in Tibet. (Aus)Bildung und Beruf im Spannungsfeld gesellschaftlicher Veränderungen Seminar
Mi 14.00-15.45

Tibet – ein Wort, das in Politiker-, Wissenschafts- und Interessentenkreisen Assoziationen und Emotionen auslöst und regelmässig zu Diskussionen Anlass gibt. Bedingt durch die seit den 1950er Jahren zunehmende Internationalisierung der „China-Tibet-Sache“ und die darauf Bezug nehmenden Berichterstattungen und Reaktionen wird das Bedeutungsfeld des Wortes „Tibet“ oft auf seine politische Komponente reduziert. Dieses Seminar legt den Fokus auf den Bereich der (Aus)Bildung und auf Perspektiven und Möglichkeiten in der Umsetzung der darin erworbenen Fähigkeiten. Durch die vergleichende Betrachtung verschiedener Teilaspekte (inklusive Fallbeispiele) und deren zeitliche und räumliche Verordnung in gesellschaftlichen Kontexten der Vergangenheit und Gegenwart werden Fragen nach Konstanten und Veränderungen in deren Relation zur und Verflechtung mit der Dynamik des Umfeldes erörtert. Die Auseinandersetzung mit dem Thema soll zudem an einen differenziert-kritischen Umgang mit den einschlägigen Texten und Fachbeiträgen heranführen.

Literatur:
Literaturangaben ab Semesterbeginn
Referatsthemen werden in der ersten Sitzung verteilt.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst und Ergologie
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Zentralasien / Erweiterungen und Spezialisierungen: Materielle Kultur, Praktisches Wissen, Kunst
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Regionalmodul Himalajaregion / Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie / thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Werthmann, Katja
Goldgräber, Diamantentaucher, Saphirschürfer: Ethnologie des Bergbaus
Seminar
Di 14.00-15.45

In einer abgelegenen Gegend wird Gold entdeckt. Innerhalb kürzester Zeit eilen Tausende von Menschen aus allen Himmelsrichtungen dorthin, um an dem erhofften unermesslichen Reichtum teilzuhaben. Rasch werden Claims markiert und aus dem Nichts entsteht eine provisorische Siedlung. Schon bald wird das im Goldbergbau verdiente Geld für diverse Vergnügungen verprasst. Was auf den ersten Blick an einen Spielfilm über den „wilden Westen“ Nordamerikas im 19. Jahrhundert erinnert, ereignet sich heute z.B. in Westafrika, Mittelamerika, Südostasien und Ozeanien. Anhand neuerer Ansätze zu einer „anthropology of mining“ beschäftigen wir uns mit ökonomischen, sozialen und kulturellen Dimensionen von Bergbau-Booms.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theoriengeschichte / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnung ab HS 09): Fachübergreifende Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Erweiterungen und Spezialisierungen: Politik und Konflikt / Anthropologie der Globalisierung / Ökologie und Wirtschaft
BA: (alte Studienordnung vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie / Themen und -regionenübergreifende Gebiete der Ethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Werthmann, Katja
Lizentianden-, Doktoranden- und Masterkolloquium / Ethnologische Neuerscheinungen Kolloquium/Seminar
Mo 16.15-18.00

Die Lehrveranstaltung richtet sich vor allem an MA-Studierende sowie Lizentianden und Doktoranden, die ihre Abschlussarbeiten vorbereiten, aber auch an andere Studierende höherer Semester. Wir stellen uns gegenseitig neuere Monographien oder wegweisende Aufsätze vor, die unsere Forschungen oder unsere Auffassung von Ethnologie beeinflusst haben.

Die Teilnehmerzahl ist auf 25 begrenzt. Persönliche Anmeldung bitte an werthmann@uni-mainz.de.

Anrechenbarkeit:
Liz: Lizentiandenkolloquium / Politik und Konflikt / Theoriengeschichte
MA: Masterkolloquium I / Masterkolloquium II / Thematisches bzw. Regional-Modul

Widlok, Thomas
Kernbereich V: Religion und Mythologie
Vorlesung und Übung
Vorlesung: Mi 16.15-18.00
Übung: Do 10.15-12.00

In diesem Modul werden verschiedene Aspekte des Kernbereichs "Religion" in der Ethnologie behandelt. Die Religionsethnologie ist von zentraler Bedeutung für die Theorie und Empirie in der Ethnologie, da sich hier immer wieder zentrale Fragen des Verstehens und Erklärens von unterschiedlichen Lebens- und Denkweisen besonders kristallisiert haben. Entsprechend kommen einige der "Klassiker" zu Wort, aber daneben viele Texte aus der aktuellen Diskussion, vor allem mit Blick auf den in jüngster Zeit besonders innovativen Bereich der Ritualtheorie. Es geht in der Religionsethnologie um eine Vielzahl unterschiedlicher Fragen wie etwa dem Zusammenhang von Macht und Religion sowie zwischen Religion und Moral, der Abgrenzung von Religion und Magie, von Rationalität und Irrationalität sowie von religiösem und säkularem Handeln. Im Modul werden vor allem ethnographische Beispiele besprochen, die in der religionswissenschaftlichen Betrachtung der sog. Text- und Offenbarungsreligionen wie Christentum, Judentum und Islam unterrepräsentiert sind, aber für eine Erfassung des gesamten Spektrums menschlicher Religion große Bedeutung haben.

Leistungsnachweise:
Referat und Handout 50%
Schlussprüfung 50%
Die Referate können als Einzel- oder Gruppenreferate gehalten werden. Im Falle von Gruppenreferaten müssen Einzelleistungen im Vortrag und Handout klar erkennbar sein.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich V: Religion und Mythologie
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie

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