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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

Veranstaltungstexte HS 18

Breubeck, Anne / Fehr, Paul Adam / Leins, Stefan
Einführung in die Ethnologie 1: Grundlagenkurse
Übungen
Di 14.00-15.45 (Fehr / Leins) / Do 14.00-15.45 (Breubeck)

Der Grundlagenkurs wird in drei Kleingruppen (Gruppe A, B und C ) angeboten und führt in die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeitstechniken ein, die alle Wissenschaftler und Studierenden kennen und beherrschen müssen. Die Grundlagen des wissenschaftlichen „Handwerkes“ werden praktisch eingeübt: Es geht u.a. um Probleme beim Zitieren und Paraphrasieren, korrektes Bibliographieren, das Abwägen und Diskutieren konträrer Standpunkte, die Erarbeitung sinnvoller Forschungsfragen und die verschiedenen Textarten, mit denen wir umgehen: Abstract, Textbesprechung, Disposition. Über das „wie“ des wissenschaftlichen Handwerks hinaus wird auch das „warum“ spezifischer wissenschaftlicher Arbeitsweisen thematisiert um ein umfassenderes Verständnis wissenschaftlichen Arbeitens zu ermöglichen. Die Studierenden erledigen im Verlauf des Semesters verschiedene Aufgaben.

Die Dozierenden stellen auf OLAT relevante Materialien für die Sitzungen sowie Leitfäden für das Erledigen der schriftlichen bereit.

Anrechenbarkeit:
BA: Einführung in die Ethnologie 1 für Studierende im Hauptfach 120

Derks, Annuska / Finke, Peter / Flitsch, Mareile / Quack, Johannes
Einführung in die Ethnologie 1
Vorlesung
Di 10.15-12.00

Die Vorlesung Einführung 1 vermittelt ein Grundverständnis und einen Überblick über die Gegenstandsbereiche der Ethnologie. Sie dient Studierenden dazu, einen ersten Einblick in die thematische Breite des Faches sowie in seine Veränderungen im Laufe der letzten Jahrzehnte zu gewinnen. Neben den zentralen Fragestellungen und Debatten findet auch eine kurze Einführung in die theoretischen und methodischen Traditionen des Faches statt, die die Studierenden dann im zweiten Semester genauer kennen lernen werden. Die wichtigsten Gegenstandsbereiche werden – nach dem Assessmentjahr – als Kernbereiche weiter vertieft.

Die Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber unterrichten diese Veranstaltung gemeinsam. Am Ende des Semesters wird eine schriftliche Prüfung durchgeführt. Prüfungstermin und -ort wird den Studierenden über die UZH-Emailadresse rechtzeitig kommuniziert, die Form der Prüfung wird im Verlauf des Semesters erläutert.

Pflichtlektüre:
Eriksen, Thomas. 2015 (4th ed.). Small Places, Large Issues: An Introduction to Social and Cultural Anthropology. London: Pluto Press.
Lee, Richard B. 2013 (4th ed.). The Dobe Ju/’hoansi. Toronto: Wadsworth Thomson Learning.
(Erstausgabe 1983)

Anrechenbarkeit:
BA: Einführung in die Ethnologie 1 für Studierende im Hauptfach 120, Nebenfach 60 und Nebenfach 30

Derks, Annuska / Finke, Peter / Flitsch, Mareile / Quack, Johannes
Einführung in die Ethnologie 1: Key Concepts
Vorlesung
Di 10.15-12.00

Kultur, Gesellschaft, Macht, Reflexivität, Gender, Globalisierung ... Beim Lesen ethnologischer Texten begegnen wir einem grossen Repertoire an grundlegenden Konzepten, die in der Lehre zu einem gewissen Grad als bekannt voraus gesetzt werden, deren Bedeutung sich Studierende wie Forschende aber gleichzeitig immer wieder erarbeiten müssen. Diese Vorlesung bietet eine Einführung in einige wichtige Key Concepts der Ethnologie und diskutiert die Bedeutung und Tragweite dieser Begriffe. Es geht dabei nicht einfach um Definitionen, sondern vor allem um eine Auseinandersetzung mit den verschiedenen Arten und Weisen, wie und warum EthnologInnen diese Konzepte verstehen und benutzen, sowie um die Frage, wie sich ihre Bedeutungen mit der Zeit geändert haben.

Die Lehrstuhlinhaberinnen und -inhaber unterrichten diese Veranstaltung gemeinsam. Am Ende des Semesters wird eine schriftliche Prüfung durchgeführt. Prüfungstermin und -ort wird den Studierenden über die UZH-Emailadresse rechtzeitig kommuniziert, die Form der Prüfung wird im Verlauf des Semesters erläutert.

Anrechenbarkeit:
BA: Einführung in die Ethnologie 1 für Studierende im Hauptfach 120 und Nebenfach 60

Derks, Annuska
Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender
Vorlesung
Di 14.00-15.45

Diese Vorlesung bietet Studierenden eine Einführung in die diversen Vorstellungen und Erscheinungsformen von Gender und Verwandtschaft weltweit. Anhand ethnographischer Beispiele aus verschiedenen Teilen der Welt werden die soziale und historische Vielfalt von, sowie die Verschränkungen zwischen Gender, Sexualität und Verwandtschaft beleuchtet. Einerseits geht es darum, einen Überblick über die theoretischen Entwicklungen in der Verwandtschafts- und Gender-Ethnologie zu verschaffen von den Anfängen der genealogischen Methoden bis zu den heutigen Debatten in den New Kinship, Gender und Queer Studies. Andererseits geht es auch darum, dass Studierende sich kritisch mit den eigenen, als selbstverständlich wahrgenommenen Vorstellungen von Gender und Verwandtschaft auseinandersetzen.

Anrechenbarkeit:
BA: Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender

Dick, Michèle / Dietz, Daniela / Kelley, Linda / Sulek, Emilia / von Atzigen, Aline
Einführung in die Ethnologie 1: Übungsgruppen
Übungen
Di 12.15-13.45 (Dick / Sulek) / Do 08.00-09.45 (Kelley) / Do 12.15-13.45 (Dietz / von Atzigen)

Wissenschaftliche Forschung und Erkenntnisse werden durch wissenschaftliche Artikel und vor allem auch anhand von Monographien kommuniziert. Eine Monographie ist meist von einem/r einzelnen Autoren/in geschrieben und behandelt ein umfassendes und meist komplexes Forschungsgebiet. Beruht eine Monographie auf empirischen Daten, welche durch ethnographische Forschungsmethoden erhoben wurden, spricht man von einer Ethnographie. Das eigenständige Lesen und Verstehen von Monographien und insbesondere Ethnographien ist eine besondere Herausforderung. In den Übungsgruppen Monographien A, B, C, D und E werden die wissenschaftlichen Techniken des Lesens und Schreibens miteinander verbunden. Dies geschieht in erster Linie durch eine vertiefte Auseinandersetzung mit einer klassischen Monographie, einer exemplarischen ethnologischen Forschung, sowie der Diskussion ihrer späteren Rezeption und ihrer aktuellen Relevanz. Die Studierenden erledigen während des Semesters verschiedene schriftliche Aufgaben.

In den Übungsgruppen A, B, und C steht die Monographie von Frederik Barth (1959) Political Leadership Among Swat Pathans. London: The Athlon Press im Fokus.

In den Übungsgruppen D und E steht die Monographie von Edward E. Evans-Pritchard, abridged with an introduction by Eva Gillies (1976) . Witchcraft, oracles and magic among the Azande. Oxford: Clarendon Press im Fokus.

Alle Studierenden schaffen selbständig bis zum Semesterbeginn die jeweilige Monographie an. Die Buchhandlung Klio (www.klio-buch.ch) hält Exemplare beider Monographien vorrätig.

Anrechenbarkeit:
BA: Einführung in die Ethnologie 1 für Studierende im Hauptfach 120, Nebenfach 60 und Nebenfach 30

Dikovic, Jovana
Rural development and the peasantry in comparative perspective
Seminar
Mo 12.15-13.45

Within this course, students will be introduced to the history, leading ideas, targets, planers, and beneficiaries of rural development that has been representing one of the main tropes in western and developing countries since the 1970s. Given that anthropologists are usually critical towards methodology and ideology of practitioners, planners, and institutions which finance and support development projects throughout the world, one of the goals of the course is to analyze the most common problems and pitfalls that occur in and outside respective development projects and communities. In that regard, attention will be focused on the myth of community, the rhetoric of local participation, dependency theories, the negligence of local hierarchies and power relations as well as gender inequalities, that appear as dominant problems or false assumptions in most of development projects. Social anthropologists have brought up these issues and more generally problematized development projects that instead to improve livelihoods, contribute in fact to maintaining the status quo in respective communities.

The great deal of attention will be devoted to beneficiaries of rural development projects, i.e. to peasants in comparative perspective. Having in mind that peasants constitute a significant part of the world’s population (46%) and an important social, economic and political force, studies of rural development do not only reflect interests of science but concern sites of vigorous political and ideological conflicts.

In general terms, the course will illuminate the complexity of existing scientific perspectives on rural development and answer how change happens, how people change, and what is constitutive of that change. Are these cultural, social, political or institutional factors? Do time, history, and contingencies play a role? Or does change first happen in rhetoric and the minds of the people (peasants) being changed?

The course will be structured in thematical parts based on selected literature, while student assignments include preparation for the class, engaging in discussion, student presentations, and writing a final essay. The main goal is for students to become familiar with leading ideas and discussions on rural development, referential literature, and alternatives to rural development.

The course is tailored for BA students and the language of instruction is English.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Egli, Werner
Person und Selbst, Individuum und Dividuum - Theorien und Kulturvergleiche
Seminar
Di 08.00-09.45

So zentral der Begriff der Person in jeder Kultur ist, so variabel erscheint er im Kulturvergleich. Was aber ist überhaupt eine Person? In welchem Verhältnis steht der Personenbegriff zu den Begriffen des Individuums und des Selbst? Und wie hängen diese Begriffe mit unterschiedlichen Wirtschaftsweisen, Gesellschafts- und Rechtsordnungen und im engeren Sinn kulturellen Vorstellungen zusammen? Hat sich der individualistische Begriff der Person nur in der europäischen Gesellschaft herausgebildet und von hier ausgebreitet? Gibt es den Gegensatz von Individuum und Dividuum oder hängen beide zusammen und betonen nur unterschiedliche Aspekte des Personenbegriffs?  

In diesem Seminar werden wir ausgehend von Marcel Mauss' letzter Publikation Une catégorie de l'esprit humain: la notion de personne celle de 'moi' (1938) zuerst klassische und zeitgenössische ethnologische Theorien der Person behandeln, wobei ein besonderes Augenmerk auf die ethnographischen Verhältnisse gelegt wird, zu deren Verständnis die Theorien entwickelt wurden. Nachdem wir einen Überblick gewonnen haben, wenden wir uns dimensionalen, kontextualistischen und prozessualistischen Modellen des Personenbegriffes zu, die zum Kulturvergleich entwickelt wurden. Abschliessend gehen wir auf Marshall Sahlins' Überlegungen zum Zusammenhang von Personenbegriff und Verwandtschaft (What Kinship Is - And Is Not, 2013) und Cathrine Degnens kulturvergleichende Studie zum Zusammenhang von Personenbegriff und Lebensverlauf (Cross-Cultural Perspectives on Personhood and the Life Course, 2018) ein.

Zur einführenden Lektüre empfohlen:
Marcel Mauss, "Eine Kategorie des menschlichen Geistes: der Begriff der Person und des 'Ich' ", in: ders., Soziologie und Anthropologie, Bd.II, Frankfurt a.M. 1978[1938], S. 221-252.

Laura Appell-Warren, 2014, Personhood: An Examination of the History and Use of an Anthropological Concept, Lewiston 2014.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Fitzpatrick, Molly
The Global Politics of Reproduction
Seminar
Do 10.15-12.00

In this course, we will discuss articles and books written in the anthropology of reproductive health, paying particular attention to reproductive practices as politically laden moments of cultural production. Examples of these reproductive practices are: abortion, adoption, childbirth, breastfeeding, IVF, pregnancy, surrogacy and selective reproductive technologies. Importantly, we will problematize the relationship between women and reproduction by reading texts on masculinity and reproduction. Topics of particular interest will be: 1) global discourses of reproduction and transnational ties that connect those engaging in reproductive practices 2) the way in which reproductive discourses reconfigure gender relations and ideas of the body, and 3) reproductive technologies and the contestations and controversies surrounding them.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Flitsch, Mareile
Kernbereich IV: Einführung in die Ethnologie von materieller Kultur und praktischem Wissen
Vorlesung
Mi 10.15-12.00

Im Rahmen des Kernbereichs baut die Vorlesung auf Inhalte auf, die im Einführungsmodul vermittelt wurden. Im Verlauf des Semesters wird nach und nach Einblick in wesentliche Forschungsfelder und methodisch-theoretische Ansätze zur ethnologischen wissenschaftlichen Beschäftigung mit materieller Kultur und praktischem Wissen geboten. Über die kritische Lektüre zentraler theoretischer Texte, die in der Vorlesung in ihrem jeweiligen Hintergrund erschlossen, in ihren Kernaussagen erläutert, anhand von Fallbeispielen erweitert werden, sowie über praktische Anteile, wird eine Annäherung an den Kernbereich erarbeitet.

Anrechenbarkeit:
BA: Kernbereich IV: Materielle Kultur / Praktisches Wissen / Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT EINER ÜBUNG KERNBEREICH IV im HS18)

Angebotene Übungen zum Kernbereich IV im HS18:
Einführung in die Ethnologie von Ton und Klang
Materielle Kultur und Alltagswissen in Myanmar. Einführung mit praktischen Übungen
Zwischen Abtritt und Toilette als Menschenrecht. Übung zur Abort-Ethnologie

Flitsch, Mareile
Zwischen Abtritt und Toilette als Menschenrecht. Übung zur Abort-Ethnologie
Übung/Seminar
Do 14.00-15.45

Seit einigen Jahren mehren sich Veranstaltungen, die sich unter Titeln wie „The Second Life of Things“ oder "The Burden of Superfluous Matters“ und Publikationen mit Titeln wie „The Big Necessity“, „The Last Taboo“, „Composting Gold“ (Jinzhi) mit dem Thema Abort und dem kulturellen Umgang mit menschlichen Fäkalien i.w. Sinn befassen. Vereinzelt wurden mit Blick auf die Weltlage Museen zum Thema gegründet. Denn die Beschäftigung mit diesem Forschungsfeld scheint ethnologisch-wissenschaftlich umso dringender, als die Welt global in einer „sanitation crisis“ steckt. Im Verlauf des Semesters erarbeiten wir uns Einblicke in relevante Forschungen und ihre theoretischen Ansätze. Studierende lernen dabei, wie man sich einem Forschungsfeld nähert, wie man es sich erschliesst, auf welchem Stand der Forschung wir uns aktuell befinden und welche Forschungslücken allenfalls erkennbar werden. Ein besonderes Augenmerk richtet sich in dieser Veranstaltung – die eine Vertiefung zur Kernbereichsvorlesung „Materielle Kultur und Praktisches Wissen“ bietet – auf Fragen von Körperlichkeit, von Materialität und Materialisierung lokaler Abortkulturen, staatlicher sie betreffender Hygienestrategien und ihrer Materialisierung in der Anlage von meist verdeckten Infrastrukturen und Fertigungsindustrien.

Anrechenbarkeit:
BA: Seminar: Thematische Gebiete / Übung: Kernbereich IV: Materielle Kultur / Praktisches Wissen / Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT DER VORLESUNG KERNBEREICH IV im HS18)

Flitsch, Mareile
Museumsexkursion VR China
Seminar + Exkursion
Seminar: Fr 08.00-09.45 (zweiwöchentlich, zweisemestrig)
Exkursion: im Sommer 2019

In der VR China boomt die Museumslandschaft. Zahlreiche Neugründungen, Neukonzeptionen, die Gründung von Fachvereinigungen und Fachzeitschriften, vielfach mit englischen Texten, weisen auf einen florierenden Sektor. Woran liegt das? Was bedeutete, was bedeutet Musealisierung, speziell im Hinblick auf ethnologische Themen, in China seit 1949 bis heute? 

Eine kleine Gruppe von Master- und fortgeschrittenen Bachelorstudierenden, gerne mit Chinesischkenntnissen, erhält Einblick in Museologie allgemein sowie in die Geschichte und aktuelle Landschaft ethnologischer Museen, in chinesische Museologie, Sammlungsgeschichte und Museumspraxis in der VR China. Geplant ist nach dieser zweisemestrigen Einführung eine einmonatige Feldforschung in Sammlungen verschiedener Museen in Beijing sowie in einer der Provinzen Chinas im Sommer 2019, vor Ort jeweils gemeinsam mit einer kleinen Gruppe von chinesischen Ethnologiestudierenden des universitären Nationalitätenmuseums (Minzu bowuguan) der Minzu-Universität. Kommunikationssprache ist Englisch. Die Schweizer Studierenden erarbeiten sich im Verlauf von zwei Semestern einen Überblick über das Fachgebiet und einzelne Forschungsfelder und jeweils individuelle Forschungsprojekte, möglicherweise zu einem gemeinsamen Oberthema, von denen sie einen empirischen Teil im Sommer 2019 in China praktisch umsetzen. Schriftliche Leistung des Seminars ist eine Forschungsskizze. Die Exkursion wird mit einem Forschungsbericht abgeschlossen.

Zur Info: Geplant ist, dass die chinesischen Ethnologiestudierenden 2020 während eines einmonatigen Aufenthaltes das VMZ der UZH kennenlernen und in Schweizer Museen forschen.

Hintergrund: Das Exkursionsangebot ist ein Angebot zur Ausbildung von Nachwuchs für die erwartbar wachsende Anzahl an Stellen im Sektor Museen und Kulturaustausch Europa/VR China.

Begrenzte Teilnehmerzahl! 6 ECTS für das zweisemestrige Seminar und 6 ECTS für die Exkursion. 

Infoveranstaltung am 21.9.2018, 8.15, Schulraum des Völkerkundemuseums; Bewerbung bis 25.9.2018, Auswahlverfahren, Bestätigung bis 27.9. Nach Buchung ab Oktober zweiwöchentlich Sitzungen, jeweils freitagmorgens.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Fux, Beat
Ereignisanalyse – Methoden und Vorgehensweise bei der Analyse zeitbezogener Daten
Seminar
Fr 10.15-12.00

Ereignisanalytische Verfahren zur Analyse und Modellierung von zeitbezogener Daten (Event history analysis) gehören zwar nicht zum Basisrepertoire der Methodenausbildung, sie werden aber in der Forschung sehr häufig verwendet. Vor diesem Hintergrund verfolgt das Seminar drei Ziele: In einem ersten Schritt soll ein Überblick über das Repertoire ereignisanalytischer Verfahren (u.a. nicht-parametrische Ansätze wie das Kaplan-Meier- Verfahren, semiparametrische Methoden (Cox-Regression) sowie parametrische Modelle) geboten werden. Dabei soll insbesondere herausgearbeitet werden, wie diese Analyseverfahren mit allgemeinen theoretischen Konzepten in der Soziologie (Age-period-cohort, Generation, Lebenslauf) zusammenhängen. In einem zweiten Schritt soll praktisch erprobt werden, wie sich einige der gängigen Verfahren (z.B. Exponentialmodell) in unterschiedlichen Software-Umgebungen (SPSS, Stata und in den open source Programmen wie TDA oder R) umsetzen lassen. Der dritte Schritt besteht in der Diskussion von aktuellen Forschungsbeiträgen, in denen ereignisanalytische Verfahren verwendet werden. Die Lehrveranstaltung ist nicht im engeren Sinne als Statistikseminar konzipiert. Vielmehr soll vermittelt werden, wie sich konkrete Fragestellungen in ereignisanalytische Forschungsdesigns umsetzen lassen. In diesem Sinne richtet sich das Seminar vor allem an fortgeschrittene Studierende.

Hinweise: Crosslisting der Soziologie, 9 ECTS

Voraussetzungen: Grundkenntnisse in Statistik

Anrechenbarkeit:
MA: Wahlmodul der Ethnologie

Horat, Esther
Klasse Konsum Distinktion
Seminar
Di 12.15-13.45

Klasse als analytisches Konzept hat in den letzten drei Jahrzehnten in der Ethnologie wenig Beachtung gefunden, stattdessen wurde mit Kategorien wie die “Armen”, der „informelle Sektor“ oder der “Globale Süden” gearbeitet. Doch gerade mit der Ausbreitung des kapitalistischen Systems und der damit einhergehenden Instabilität der Arbeitsmärkte in nicht-westlichen Gesellschaften stellt sich die Frage, ob Klasse nicht weiterhin ein geeignetes Konzept ist, um soziale (globale) Ungleichheiten zu verstehen.

Ein Beispiel, an dem die Bedeutung von Klasse untersucht werden kann, sind Industrien, die vermehrt in Länder mit tiefen Lohnkosten und prekären und (zum Teil lebens-) gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgelagert werden. Ein weiteres Beispiel bilden Studien zur aufstrebenden Mittelschicht in Asien, die seit den 2000er Jahren an Popularität gewonnen haben und den Fokus auf Konsumgewohnheiten (conspicuous consumption) und Distinktion legen. Der diesen Forschungen zugrunde liegende prozessuale Ansatz, der das Entstehen und die Veränderlichkeit von Klasse ins Zentrum stellt, ist in diesem Kurs wegweisend.

Neben Klassikern wie Marx, Veblen, Thompson und Bourdieu werden wir uns auch mit neueren Ansätzen, zum Beispiel von David Harvey, auseinandersetzen. Im zweiten Teil des Kurses beschäftigen wir uns mit ethnographischen Beispielen zu Klasse, Konsum und Distinktion aus verschiedenen Teilen der Welt, unter anderem den USA, Indien, Nepal, Vietnam, China und Namibia. Damit versuchen wir nicht nur zu ergründen, was Klasse ist, sondern auch wie Klasse „gemacht“ wird, und was die Ethnologie zur Erforschung von sozialer Ungleichheit beitragen kann.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Isler Andreas
Doktoranden- und Masterkolloquium
Kolloquium
Di 10.15-12.00 (zweiwöchentlich), Beginn 18.9.2018
Workshop-Tag: noch festzulegen

Auf Grundlage der Masterthesis-Projekte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in zweiwöchigem Turnus alle Forschungsarbeiten einzeln vorgestellt und auf breiter Basis Inhalte, Herangehensweisen und allenfalls Lösungsvorschläge zur Überwindung von Schwierigkeiten gemeinsam besprochen. Voraussetzung zur Teilnahme ist die Abgabe einer kurzen und prägnanten Projektbeschreibung (Umfang: eine Seite; Abgabedatum: erster Veranstaltungstag), welche in ausformulierten Sätzen informiert, worum es in der anvisierten oder schon weitergehend ausgeführten Masterarbeit geht, und welche – nebst ausgewählten Quellenwerken – die Grundlage für zwei Präsentationen bildet: eine im Verlauf des Semesters und eine weitere gegen Schluss der Veranstaltung. Dann wird sich die ganze Gruppe zusammen mit den betreuenden Professorinnen und Professoren zu einem ganztägigen Workshop treffen.

Anrechenbarkeit:
MA: Masterkolloquium I oder II

Jenny, Mathias
Language course Burmese I + II
Seminar + Seminar
Mo + Mi 16.15-18.00

This one-semester course with 4 weekly hours introduces the participants to the core vocabulary and the most important structures of Burmese, which the participants will have the opportunity to apply and practice in different conversational situations. The goal of the course is to be able to understand and speak basic Burmese in everyday contexts, and to build a basis on which to increase their linguistic knowledge independently. The focus of the course is not on learning abstract grammatical rules, but on the interactive use of the acquired vocabulary and structures, as well as getting to know the socio-cultural environment of Burmese. The participants will be well prepared to venture on their own when in Myanmar.

Although the focus is on the spoken language, the Burmese script will be introduced to enable the participants to find their way through Burmese road signs, menu cards, etc. also when no transcription is available. Other benefits of knowing the Burmese script are the possibility to keep in touch with acquaintances in Myanmar through social networks, as well as being able to continue studying Burmese using dictionaries and other publications in Burmese. While participants will have the opportunity to practice the Burmese script, the course can eb successfully completed without it.

The specially designed texts for the course will be distributed to the participants during the semester. For those who want to get started right away, a good option to listen one’s way into Burmese is the freely available course by John Okell Burmese by ear, with PDF and audio files downloadable at https://www.soas.ac.uk/bbe/. A handy dictionary that is searchable by Burmese script, Burmese pronunciation, and English, is Nance Cunningham & Aung Soe Min’s Burmese-English, English-Burmese dictionary (Paiboon Publishing 2009). A full reference grammar for language learners and linguists is Burmese - a comprehensive grammar by Mathias Jenny & San San Hnin Tun (Routledge 2016).

Anrechenbarkeit:
BA: Sprachmodul
MA: Wahlmodul der Ethnologie

Joniak-Lüthi, Agnieszka
The way of the road: An anthropology of transport
Seminar
Mi 10.15-12.00

In this seminar we will engage with the growing anthropological interest in the materialities of mobility, including transportation infrastructures such as roads, rails, automobiles and commuter trains, and the atmospherics of mobility which different ways of movement engender. The aim of the seminar is to explore human-material interactions through the focus on wayfaring and transport, discuss methodologies of such research and reflect on the contribution of this sub-field to the discipline of social anthropology in general.

The course language is English and contents are based on literature in English. However, the input may be written in German and an occasional use of German in students’ presentations is possible.

Regular and active participation in class is mandatory. Students are expected to read the obligatory literature and formulate one discussion question for each class based on the obligatory literature for that class.

For their oral presentations, each student is expected to select one monograph or two academic journal articles, and discuss the presentation outline with the instructor beforehand.

In their seminar papers students will elaborate on one of the themes discussed in the course. The paper should include a clear research question, an original argument, a conclusion in which a link to broader theoretical debates is established, and a reference list. The total length of the paper (incl. references) should not exceed 5000 words. The outlines of the papers should be discussed with the instructor during the individual tutoring sessions. The deadline for the submission of the papers in Word format is 6 January 2019.

The composition of the final course grade is as follows:
Regular and active participation: 20 %
Presentation: 40 %
Seminar paper: 40 %

Anrechenbarkeit:
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Jullien, Clémence
Anthropology of South Asia
Seminar
Mi 12.15-13.45

This course introduces students to core anthropological topics and debates in South Asia (India, Pakistan, Bangladesh, Sri Lanka, Nepal and Bhutan), with a focus on India. First, we will explore the theories around caste hierarchies, leading to a discussion of everyday experiences of caste discrimination as well as on the contemporary policies of affirmative action. Subsequently, we address religious pluralism, showing the coexistence of diverse religions (Hinduism, Islam, Christianity, Sikhism, Buddhism, Jainism, etc.) and analyzing different forms of religious interpenetrations or conversions, particularly through rituals. By focusing on the relations between religion and identity, we also approach the question of the rise of nationalism and communalism. Then we will move to matters of gender, sexuality and power, underlining local specificities, paradoxes and ambivalences. Finally, we will explore the socio-cultural implications of modernity and globalisation in South Asia by taking into consideration its diaspora. Through selected ethnographic works, students will gain knowledge on key topics of South Asia as well as on broader and core anthropological debates.

Anrechenbarkeit:
BA: Regionalmodul Südasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Jullien, Clémence
From fieldwork to writing: Ethical considerations
Seminar
Di 10.15-12.00

In the past few decades, with the evolution of anthropology and the growing influence of ethic committees, ethical questions seem to arise more sharply. This seminar aims to address these new challenges at two different levels (fieldwork and writing), through both theoretical reflections and practical considerations.

Challenges and paradoxes first arise at the moment fieldwork is conducted. To what degree the charts of ethic committees, aimed at guaranteeing a deontology of the discipline, are in line with what happens on ethnographic fieldwork? How can a researcher ensure that participation of respondents rely “on a free and informed consent” while the survey method is often based on “duplexity”? And to what extent does the possibility of witnessing severe violence or blackmail jeopardises the principle of neutrality?

Anthropologists also face key ethical challenges at the time they analyse and draft the data and provide a restitution of their research. How can anonymity and confidentiality of respondents be guaranteed without adversely affecting human depth or the complexity of the issues at stake ? How do social scientists react to the fact that they are more and more frequently seized by justice, either on the side of the accusation, or on the side of the defence. And last but not least, how can those who investigate on forms of illegalities, poverty or social violence depict the situation without addressing Manichean views, nor reinforcing stigma or stereotypes?

Such questions will be explored drawing on experiences of the students as well as on ethnographic studies based on different parts of the world.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Kaufmann, Lena
Chinesen in Afrika: Ethnologische Perspektiven
Seminar
Mo 10.15-12.00

Die Lehrveranstaltung bietet einen Überblick über die ethnologische Literatur zu Chinesen in Afrika: Welches sind diesbezüglich gut erforschte Regionen und Bevölkerungsgruppen in Afrika? Wie steht es mit der Erforschung chinesischer Migranten im Kontext ihrer individuellen Herkunftsorte und Hintergründe? Was sind die vorherrschenden Themen in der Literatur? Wessen Perspektiven stehen in der Forschung derzeit im Vordergrund?

Thematisch liegt das Augenmerk der Lehrveranstaltung vor allem auf dem Gebiet materielle Kultur und praktisches Wissen. Ein besonderer Fokus liegt auf sozial-technischer Zusammenarbeit und Begegnungen im Bereich Landwirtschaft und auf landwirtschaftlichem Wissen, das lokal vorhanden, mitgebracht, vermittelt, verhandelt, transformiert oder bestritten wird.

Ziel ist es erstens, einen Überblick über das Forschungsfeld zu gewinnen und Lücken ausfindig zu machen, an die zukünftige, auch studentische Forschungen anküpfen könnten. Zweitens ist ein generelles Anliegen der Lehrveranstaltung, das moralisch hoch aufgeladene Thema “Chinesen in Afrika” differenzierter und aus verschiedenen lokalen Perspektiven und unter Einbeziehung historischer Kontexte zu betrachten und dabei nicht zuletzt vorherrschende geo-politische Bilder und Diskurse zu hinterfragen.

Einführende Literatur:
Ferme, Mariane C, and Cheryl M Schmitz. 2014. “Writings on the Wall: Chinese Material Traces in an African Landscape.” Journal of Material Culture 19 (4). SAGE PublicationsSage UK: London, England: 375–99.

Siu, Helen F, and Mike Mcgovern. 2017. “China–Africa Encounters: Historical Legacies and Contemporary Realities.” Annual Review of Anthropology 46: 337–55.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete

Krahn, Yonca
Switzerland for Incomings / Schweiz für Incomings
Seminar
Do 12.15-13.45

Das Modul „Switzerland for Incomings/Schweiz für Incomings“ richtet sich an Austauschstudierende die in der Ethnologie oder den Populäre Kulturen zu Gast sind. Die Lehrveranstaltung eröffnet Austauschstudierenden ethnologisch-kulturwissenschaftliche Perspektiven auf die Schweiz. Im Präsenzunterricht wird webbasiertes Arbeiten, Lernen extra muros und exploratives Lernen mit der Anwendung ethnografischer Methoden kombiniert.

Gemeinsam werden Texte gelesen und diskutiert und die Studierenden führen unter anderem systematische Beobachtungen ausgewählter Orte durch (ausserhalb der Präsenzzeit). Dabei werden Kenntnisse ethnographischer Methoden vermittelt.
Das Modul ist interdisziplinär angelegt (Populäre Kulturen/ Volkskunde und Ethnologie/ Sozialanthropologie) und wird mehrsprachig durchgeführt (englisch und deutsch). Es ist anrechenbar als thematisches Modul mit 6 ECTS und wird benotet. Bitte buchen sie das Modul direkt bei Mischa Gallati.

Das Modul ist nur anrechenbar für Incomings an der UZH, sowohl im Bachelor als auch im Master.

The module "Switzerland for Incomings" is targeted at exchange students being guest at Social Anthropology and Popular Culture Studies.

The course opens up especially anthropological vistas on Switzerland. We combine web-based learning with learning extra muros (outdoor), explorative learning and the application of ethnographic methods. In class, we read and discuss texts. Additionally, students participate i.e. in systematic observations at selected sites. We impart knowledge of different ethnographic methods.

The module is conducted interdisciplinary (popular culture studies and social anthropology) and multilingual (English/ German). It is a thematic module granted with 6 ECTS and graded. Please book this module directly via Mischa Gallati at: gallati@isek.uzh.ch.

The module is creditable only for exchange students (incomings), both at bachelor's and master's levels.

Anrechenbarkeit:
BA: Thematische Gebiete (NUR FÜR INCOMINGS)
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul (NUR FÜR INCOMINGS)

Leins, Stefan
Vom Basar zur Wall Street: Die Anthropologie der Märkte
Seminar
Mo 10.15-12.00

Das Feilschen, die Zirkulation von Information, die Entstehung und Überwindung von Hierarchien – Märkte faszinieren Ethnolog/innen seit Beginn der Disziplin. Sie sind Orte sozialer Interaktion und kultureller Aushandlungsprozesse und bilden oft Zentren des alltäglichen Lebens. Im Seminar besprechen wir Märkte  aller Art – von Basaren bis zu Finanzmärkten. Wie funktionieren diese Märkte, wie wird getauscht, wie entstehen Werte von Waren? Von welchen Akteuren sind Märkte geprägt und wie lassen sich deren Rollen aus anthropologischer Sicht verstehen? Wir lesen konzeptuelle und empirische Texte und überlegen uns, wie Globalisierung, technologischer Wandel und ökonomische Logiken Märkte verändern. Dabei werden wir auch praktische Übungen durchführen, bei denen wir zum Beispiel mit Finanzmarktvertreter/innen sprechen oder Flohmärkte besuchen.

Anrechenbarkeit:
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Martin, Nicolas
Wahlmodul der Ethnologie: Caste, Class and Race in India
Seminar
Di 10.15-12.00

This course will focus on the interrelations between caste, class and race in modern India. Caste is widely believed to be a key social institution in India, but what is it relationship to class? Is caste status independent of socio-economic status? What is the relationship between caste and socio-economic status? Has the relationship between them changed over the decades since independence? And what is caste today in India? Is it the same thing as it was at the time of independence, or has it changed beyond recognition? And, crucially, how has the status of the former untouchables changed as a result of more than sixty years of democratic rule? This course will explore all of these issues in drawing on historical, political science and anthropological scholarship.

Hinweis: Crosslisting der Indologie

Anrechenbarkeit:
BA: Wahlmodul der Ethnologie
MA: Wahlmodul der Ethnologie

Meier, Anina
Materielle Kultur und Alltagswissen in Myanmar. Einführung mit praktischen Übungen
Übung/Seminar
Do 12.15-13.45

Diese Lehrveranstaltung vermittelt Grundlagen einer Beschäftigung mit der materiellen Kultur in Myanmar. Für das südostasiatische Land, mit über hundert ethnischen Gruppen, bietet es sich aufgrund seiner jüngsten Geschichte geradezu an, Materielles in den Blick zu nehmen. Die mehrere Jahrzehnte andauernde aussenpolitische Isolation des Landes wirft Fragen auf, nach der Konservierung materieller Zeugnisse des alltäglichen Lebens ebenso wie im Gegenzug nach der Transformation der materiellen Textur des Alltags mit der wirtschaftlich-politischen Öffnung Myanmars 2012. Beschleunigte Moderne neben Eselskarren? Rasanter Wandel, der materielle Lebenswelten der Bevölkerung rasch und nachhaltig verändert? Dieses Setting eröffnet ein dynamisches Forschungsfeld mit einer Spannbreite an Themen, die von textiler Webtechnik und Opium, über neue Medien,  Kaffeekultur oder alt-neuer Kosmetik, bis hin zu Strassenbau, Rohstoffabbau und Ölpipelines reicht.

Ziel des Seminars ist es, vor dem ethnologischen Forschungsstand zur materiellen Kultur von Myanmar Zugänge zu verschiedenen Themen zu eröffnen und anhand praktischer Übungen zu eigens gewählten Themen anhand von Objekten oder aber anhand von Literaturrecherchen zu vertiefen. Dabei wird auch den Techniken der Materialrecherche und dem Einüben wissenschaftlicher Arbeitstechniken Beachtung geschenkt. Geübt wird die schriftliche Form der Projektskizze für eine Forschung.

Einführende Literatur:
Noack, Georg. 2011. Local Traditions, Global Modernities. Dress, Identity and the Creation of Public Self-Images in Contemporary Urban Myanmar. Berlin: regiospectra Verlag.

Anrechenbarkeit:
BA: Seminar: Thematische Gebiete / Übung: Kernbereich IV: Materielle Kultur / Praktisches Wissen / Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT DER VORLESUNG KERNBEREICH IV im HS18)

Quack, Johannes und Schäublin, Emanuel
Einführung in die Anthropologie der Ethik
Seminar
Di 12.15-13.45

Handeln bedeutet notwendigerweise eine Antwort auf ethische Fragen zu geben: Wie soll ich leben? Wie soll ich mit anderen umgehen? Wie werde ich zur Person, die ich sein möchte? Menschen beantworten diese Fragen durch ihr tägliches Leben. Dabei werden sie von ihrem sozialen Kontext geprägt oder problematisieren diesen. Durch welche Praktiken versuchen Menschen sich selbst oder andere zu verändern? Wie sollen wir die ethische Dimension von sozialen Interaktionen verstehen? Welche Rolle spielen (ethische/religiöse) Texte oder verschiedene «Narrative» in diesem Zusammenhang? Und wie untersuchen wir diesen Themenkomplex in der Ethnologie am besten?

Ausgehend von ethnographischen Beispielen befassen wir uns mit diesen Fragen. Nach einem Blick auf das Thema der «Moral» in der Geschichte der Anthropologie befassen wir uns mit drei zeitgenössischen Ansätzen in der Anthropologie der Ethik, deren Fokus grob so beschrieben werden kann:

  1. Praktiken der «Sorge um sich selbst» und der «Selbstkultivierung» (Michel Foucault, Saba Mahmood, James Laidlaw).
  2. Praktiken der «Lebensführung» und der «narrativen Lebensgestaltung» (Cheryl Mattingly).
  3. Praktiken der Gestaltung und Problematisierung von «sozialen Interaktionen» (Webb Keane).

Ziele des Seminars:

  1. Das Seminar gibt Einblick in die Geschichte der anthropologischen Auseinandersetzung mit Moral und Ethik. Dabei diskutieren wir einige grundsätzliche Probleme und Ansätze, die uns in zeitgenössische Debatten in diesem Forschungsfeld hineinführen.
  2. Wir konfrontieren uns mit konkreten Fragen der Forschung. Wie soll «Ethik» oder «ethisches Handeln» ethnographisch erforscht und beschrieben werden?
  3. Wir widmen uns spezifischen theoretischen Fragen zur anthropologischen Forschung über ethisches Handeln, die einen Einblick in die Breite der aktuellen Diskussionen geben.

Anforderungen:

Studierende lesen jede Woche ca. dreissig bis vierzig Seiten, schreiben kurze Texte (ca. 200-300 Wörter) zur Seminarlektüre sowie zwei kurze Essays (1500-2000 Wörter). Die aktive Beteiligung an den Diskussionen wird vorausgesetzt.

Einführende Texte:

Für eine Übersicht über die Anthropologie der Ethik:

Laidlaw, James. 2017. “Ethics.” Cambridge Encyclopedia of Anthropology. Open Source: www.anthroencyclopedia.com/entry/ethics-morality

Klassische anthropologische Texte, die sich mit Ethik und Moral auseinandersetzen:

Mauss, Marcel. 1985 [1938]. “A Category of the Human Mind; The Notion of Person; The Notion of Self.” The Category of the Person: Anthropology, Philosophy, History, edited by Michael Carrithers, Steven Collins and Steven Lukes. Cambridge University Press.

Read, Kenneth. 1955. “Morality and the Concept of the Person among the Gahuku‐Gama.” Oceania 25 (4): 233-282.

Anrechenbarkeit:

MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Sancak, Meltem
Migration between Hope and Despair
Seminar
Mo 12.15-15.45
Termine: 17.9., 24.9., 22.10., 26.11., 3.12., 10.12. und 17.12.2018

Migration has become a key concern like few others in much of contemporary debates, be that public media, policy-making or the social sciences. Especially with the so-called refugee crisis of recent years, it has turned into a decisive moment in shaping European politics and election campaigns. While in many public debates, migration is approached primarily as an issue of security and threat, social science literature is more concerned with patterns of integration, or the lack of it, and the changes this does with society.

One critical variable held high is the distinction between different types of migration based on their presumed motivation for reasons of war, discrimination or poverty. This course aims to look at different types of mobility and the role of hope and despair inherent in all kinds of movements. It starts from the idea or imagination of a good/better/bearable life somewhere else is essentially what makes people move and triggers of mobility in most cases. During this process, some settle on the way, finding hope at some transitional spot, while others keep moving towards an originally (un)planned destination. Hope expresses future, perspectives and opportunities but also precarities, all highly related with mobility practices as strategies of improvement of livelihood. It is thus by inference that hopelessness of the present (at home) is it what creates migration aspirations.

On their journey, people make use of existing or create new networks and institutions, which can be “hope-givers”, such as religious faiths or a state apparatus inviting them to come. These help people dealing with situations of risk and uncertainty to become tolerable. Institutions support existing hopes and create new ones, which promote a certain openness to risk taking for the uncertain but expected. At the other end are the “hope-takers”, such as unfavorable visa regimes and labor regulations. However, unfulfilled expectations can also create despair, melancholy and “meaninglessness”.

In the course of the semester we will discuss both the everyday experiences of people on the move and the institutional settings that serve as “hope-givers” as well as “hope-takers”.

Selected Literature
The Principle of Hope, Selections from Ernst Bloch 1984 (1947)

Hope and Uncertainty in Contemporary African Migration (2017), ed: Nauja Kleist & Dorte Thorsen, Routledge

Anrechenbarkeit:
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Schäublin, Emanuel
Anthropologie und der Nahe Osten
Seminar
Do 16.15-18.00

Vor dem Hintergrund der arabischen Volksaufstände von 2011, der aktuellen Kriege (u.a. «gegen den Terror») und der Instabilität staatlicher Strukturen im arabischsprechenden «Nahen Osten» widmen wir uns folgenden Fragen: (1) In welchen Formen wird über den zeitgenössischen «Nahen» oder «Mittleren Osten» geschrieben—z.B. Prosa, Poesie, Journalismus, politische Texte, Sicherheitsanalysen—und welche Rolle spielt die Anthropologie in diesem weiteren Wissensfeld? (2) Was ist die Rolle nationalistischer Geschichtsschreibung in der Region und welche alternativen Vorstellungen und Narrative der Vergangenheit gibt es? (3) Inwiefern gelingt es nationalstaatlichen Strukturen, die Identitäten der Menschen der Region zu definieren? (4) Wie leben Menschen in Gegenden, die sich der Kontrolle durch staatliche Bürokratien teilweise entziehen? Wie erhalten Anthropolog*innen Zugang zu solchen Gebieten und wie wird dort heute Feldforschung gemacht?

Neben kurzen literarischen Texten und Artikeln lesen wir die Monographie Smugglers and Saints of the Sahara: Regional Connectivity in the Twentieth Century (Cambridge University Press 2012) von Judith Scheele, die uns Einblick in das Leben von Handelsfamilien, Truckfahrern, Schmugglern und Islamgelehrten zwischen Mali und Algerien verschafft.

Die Studierenden sind zudem eingeladen, der Tagung No Country for Anthropologists? Contemporary Ethnographic Research in the Middle East (1.-3. November 2018) beizuwohnen.

Ziele des Seminars

  1. Dieses Seminar bietet eine (notwendigerweise lückenhafte) Einführung in die anthropologische Forschung im Nahen Osten, wobei der Fokus auf dem arabischsprechenden Raum (der sich vom Irak bis nach Marokko erstreckt) liegen wird.
  2. Wir konfrontieren uns mit konkreten Fragen der Forschung. Wie soll anthropologische Forschung im «Nahen Osten» heute ausgeführt werden? Wie soll anthropologisches Wissen zirkulieren? Die Studierenden werden dazu gemeinsam eine Art Manifest für ethnographische Forschung aushandeln und verfassen. 

Anforderungen
Studierende lesen jede Woche ca. dreissig bis vierzig Seiten, schreiben kurze Texte (ca. 200-300 Wörter) zur Seminarlektüre sowie zwei kurze Essays (1500-2000 Wörter). Die aktive Beteiligung an den Diskussionen (die kontrovers und ergebnisoffen geführt werden) wird vorausgesetzt.

Anrechenbarkeit:
BA: Regionalmodul Südasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Sulek, Emilia
Ethnologiekolloquium
Kolloquium (2 ECTS)
Di 16.15-18.00

An jedem Dienstag (in Ausnahmefällen an anderen Wochentagen) veranstaltet das ISEK-Ethnologie das Ethnologiekolloquium, eine Vortragsreihe mit eingeladenen Gästen aus der Schweiz und aus dem Ausland. Diese öffentlichen Vorträge bieten eine einzigartige Gelegenheit, Anthropologinnen und Anthropologen persönlich kennenzulernen, die wir aus der Fachliteratur kennen. Sie bieten uns die Möglichkeit, uns über die neuesten Ergebnisse der anthropologischen Forschung aus verschiedenen Teilen der Welt zu informieren. Nicht zuletzt geben sie uns auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen: nach jedem Vortrag folgt eine offene Diskussion. Unabhängig davon, ob Du in Deinem Studium fortgeschritten oder eher Anfänger bist, bist Du herzlich eingeladen, an dieser Vortragsreihe teilzunehmen und von der Vielfalt der diskutierten Themen zu profitieren.

Von den Studierenden, die sich diese Veranstaltung mit 2 KP an das Studium Generale anrechnen lassen möchten, werden folgende Leistungen erwartet: Regelmässige Präsenz, zwei Sitzungsprotokolle und eine Hintergrundrecherche zu einer der vortragenden Personen (je 500-600 Wörter). Die studentischen Leistungen werden von Emilia Sulek betreut.

Merkblatt Ethnologiekolloquium HS18 (PDF, 109 KB)

Programm Ethnologiekolloquium HS18 (PDF, 139 KB)

Es gelten die Richtlinien Akademisches Arbeiten (PDF, 218 KB).

Anrechenbarkeit:
BA: Studium Generale

Sutter, Rebekka
Einführung in die Ethnologie von Ton und Klang
Übung/Seminar
Mo 14.00-15.45

Dieses Seminar vermittelt Bachelor-Studierenden eine systematische Einführung zur ethnologischen Beschäftigung mit akustischen Quellen. Akustische Objekte von ethnologischem Interesse umfassen eine Vielfalt an hörbaren Äusserungen und Klängen, die von Menschen, Tieren, Objekten, Werkzeugen und Maschinen hervorgebracht werden: gesprochene Sprache im weitesten Sinne, Rezitationen, mündliche Überlieferungen, Lieder, Arbeitsgeräusche, Tierstimmen, Musik, «Atmo», etc. Damit eröffnet sich eine Vielzahl von Forschungsfeldern und Themen, die weit über diejenigen einer klassischen Musikethnologie oder Ethnomusikologie hinausreichen, unter anderem: orale Gesellschaften; kulturell geprägte Konzepte von Musik; Klangkompositionen (Lied, Rezitation usw.) als Artefakte; Musikinstrumente als Artefakte; Klänge als Stimmen ethnographischer Objekte; die Verwendung von Musik, Sprache und Geräusch in Ritualen; Musikkulturen im Wandel; sonic turn; anthropology of resonance; sound scapes; analoge/digitale Sammlung und Archivierung von Tönen und Klängen; akustische Objekte als Ausstellungsobjekte in Museen.

Nach einer Einführung in die Geschichte der ethnographischen Tonaufnahme (in Zusammenarbeit mit der Tonsammlung des Völkerkundemuseums der UZH) ist es Ziel der Veranstaltung, gemeinsam einen Überblick über diese Forschungsfelder zu erarbeiten. Weiter werden wir uns (mit Blick auf praxisorientierte Anwendung in der Feldforschung) mit Aufnahmetechniken, Transkription, Analyse und Bewahrung akustischer Daten und mit im Verlauf der Forschungspraxis entstehenden rechtlichen Fragen beschäftigen.

Einführende Literatur:
Chion, Michel (2016): Sound: An Acoulogical Treatise. Durham: Duke University Press.

Feld, Steven (2012): Sound and Sentiment: Birds, Weeping, Poetics, and Song in Kaluli Expression. Durham: Duke University Press.

Rice, Timothy (2014): Ethnomusicology: A Very Short Introduction. Cambridge. Oxford University Press.

Schafer, R. Murray (1994): Soundscape: Our Sonic Environment and the Tuning of the World. Rochester: Destiny Books.

Anrechenbarkeit:
BA: Seminar: Thematische Gebiete / Übung: Kernbereich IV: Materielle Kultur / Praktisches Wissen / Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT DER VORLESUNG KERNBEREICH IV im HS18)

Winterberger, Georg
Regionalmodul Südostasien: Myanmar
Seminar
Fr 14.00-15.45

In Regionalmodulen werden mehrere ethnologische Themen und ihre Verknüpfungen im Hinblick auf eine Region vermittelt und diskutiert. Im Zentrum dieses Regionalmoduls liegt Myanmar. Dieses bis vor kurzem noch von einer Militärregierung dominierte Land hat in den letzten fünf Jahren einen intensiven Wandel durchlebt, der noch lange nicht abgeschlossen zu sein scheint. Myanmars Öffnung hat weitreichende politische, wirtschaftliche und soziale Folgen. Dieses Land scheint prädestiniert zu sein, um die vorhandenen Verknüpfungen wissenschaftlich zu untersuchen.

Im Regionalmodul nähern wir uns anhand regionalspezifischer Literatur der Situation des Landes und dessen Bewohnerinnen und Bewohner an. Uns wird interessieren, welche Auswirkungen politische Veränderung auf die soziale Situation hat. Oder wo die Verknüpfung zwischen Religiosität und wirtschaftlichem Handeln liegt. Während wir die Grundlagen durch die themenspezifische Literatur erhalten, bleibt es an uns, im Regionalmodul die Verflechtung der Bereiche zu erarbeiten.

Im Anschluss an dieses Regionalmodul findet eine Exkursion/Lehrforschung nach Myanmar statt (Jan/Feb 2019). Der Besuch dieses Regionalmoduls ist Pflicht für die TeilnehmerInnen der Exkursion nach Myanmar. Weitere Informationen siehe Website ISEK - Ethnologie oder E-Mail an Georg Winterberger georg.winterberger@uzh.ch.

Anrechenbarkeit:
BA: Regionalmodul Südostasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Weiterführende Informationen

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