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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Populäre Kulturen

Eventkultur und Stadtentwicklung. Prozesse der Differenzierung und Exklusion am Beispiel der Stadt Zürich

Projektleitung

Prof. Dr. Gabriela Muri Koller

Co-Projektleitung

Daniel Späti

Mitarbeitende

Dr. Philipp Klaus

Dr. Francis Müller

Liv Christensen

Martina Schilliger

Verena Poloni  

Projektdauer

01.10.2014 - 31.01.2017

Projektbeschreibung

Events und Eventisierung durchdringen unseren Alltag, ob Kindergeburtstag, Kultur- und Marketingevents, Quartierfest oder Sportanlass und spiegeln dabei grundlegende gesellschaftliche Prozesse der Differenzierung und Exklusion wider. Vor diesem Hintergrund untersucht das Nationalfondsprojekt „Eventkultur und Stadtentwicklung„ das Ineinandergreifen ökonomischer, sozialer und kultureller Dimensionen am Fallbeispiel der Stadt Zürich.

„Nightlife soll ein Gewinn, nicht ein Problem sein“ (20Minuten, 4.9.14), „Mehr Platz für das Opernhaus“ auf dem Bellevueplatz (TA, 28.9.14), „Öffentlicher Raum: Zwischen Magnetkraft und Ausgrenzung“ (NZZ, 4.11.2013) oder „Club Jil: Kein Zutritt für Albaner und Kosovaren“ (20Minuten, 10.9.13) Solche Schlagzeilen verdeutlichen, dass die zunehmende Dichte an Events die Agenda der Stadtpolitik bewegt. Zürich hat sich in Bezug auf sein Kultur- und Un-terhaltungsangebot seit 1980 dynamisch entwickelt. Eine zunehmende Internationalisierung der Stadt im wirtschaftlichen Sektor und eine kulturelle Stagnation im etablierten Bereich beeinflussten zu Beginn der 80er-Jahre eine urbane soziale Bewegung, die die Förderung von Kultur abseits bestehender Kulturinstitutionen forderte. Neue Clubs, Theater und Festivals entstanden und prägen heute das Image Zürichs als Kultur- und Trendstadt. Ein stets ausdifferenzierteres Angebot an Events verspricht ausseralltägliche Erfahrungen und soziale Distinktion. Zugleich gerät Kritik an der 24-Stunden-Gesellschaft auf die politische Agenda: Menschen fühlen sich von Lärm und Abfall gestört, Freiräume werden Mangelware. Deutli-che Indizien sprechen vor diesem Hintergrund für eine Zunahme von Differenzierungs- und Exklusionsprozessen: Der wirtschaftliche Umfang des Eventsektors ist substantiell und wird durch die steigende Bedeutung des Eventmarketing verstärkt. Der internationale Städtewett-bewerb, der Kampf um hochqualifizierte Arbeitskräfte, Investitionen und Touristen, die Neu-definition öffentlicher Räume durch vermehrte Beanspruchung sowie die selektive Zulassung zu Events führen zu umfassenden Umwertungsprozessen auf verschiedensten Ebenen.

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