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Im Jahr 1933 entstand in den Bergen von North Carolina ein transdisziplinärer Ort für Lehre und Forschung. Die Wirkmächtigkeit des Black Mountain College resultierte unter anderem aus dem prononcierten Zusammenführen von unterschiedlichen Wissenskulturen – der Künste und Architektur, aber auch der Geschichte, der Ökonomie, der Physik. Es zeigt exemplarisch auf, dass die Produktion und Weitergabe von Wissen an Orte gebunden ist und dass räumliche Konfigurationen auch Formen des Wissens beeinflussen. Der Verzicht auf starke Hierarchisierungen und trennende Institutionalisierungen erhöhte dabei die Chance, Wissen ausserhalb von verfestigten Bahnen in Zirkulation zu bringen, überraschende Anschlüsse oder disziplinäre Überschreitungen zu ermöglichen.
Die Arbeitsweisen des Black Mountain College bilden die Folie für ein transdisziplinäres Studienprojekt zwischen Kunst und Ethnografie. Seit September des letzten Jahres untersuchen Studierende der Universität Zürich und der ZHdK Orte, an denen sich heterogene Wissenskulturen begegnen und an denen Wissen hergestellt und verhandelt wird. Bei ihren Recherchen sind sie dabei auf Orte wie Beratungsstellen, Wohnhäuser, die Mundhöhle oder auf virtuelle Game- und Chatrooms gestossen.