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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

Veranstaltungstexte FS12

Begrich, Roger
Bollywood
Seminar
Mo 14.00-18.00, 14-täglich

Dieses Seminar wird indisches Kino als Diskussionsgrundlage verwenden, um sich der Anthropologie Indiens zu nähern. Dabei werden Probleme, die in der Anthropologie Indiens den Stellenwert von “gatekeeping concepts” einnehmen - wie Kaste und Hierarchie - genauso zur Diskussion kommen wie Klischees  - z.B. Korruption und Spiritualität - und grundsätzliche anthropologische Kernthemen wie Verwandtschaft, Religion oder Politik.

Dabei werden wir eine Reihe zeitgenössischer als auch klassischer Bollywood-Filme verschiedener Genres visionieren und diese zusammen mit anthropologischer und sozialheoretischer Literatur diskutieren.  

Anrechenbarkeit:
Liz: Globalisierung und Transnationalität / Visuelle Anthropologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Südasien / Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Visuelle Anthropologie / Regionale Gebiete der Ethnologie: Südasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Begrich, Roger / Daulatzai, Anila
Terrorism, Neo-Orientalism, and Islamophobia
Seminar/Übung
Mo 10.15-12.00

This course will investigate contemporary forms of racism and Islamophobia and explore the similarities and differences between the roots of anti-Semitism and Islamophobia. We will look at the link between discursive and epistemological practices - described by Edward Said in his seminal book on Orientalism - and discriminatory and/or exclusionary processes and actions that are enabled by contemporary manifestations of Orientalist thought.

For example, the omnipresent threat of terrorism will be investigated and how this threat manifests in both explicit and subtle forms of Islamophobia. Students in the course will explore current issues such as the minaret ban, the debates on swimming classes or the practice of religion in public places (schools, etc.), the discussions on banning the burqa (and the Muslim veil more generally), as well as immigration policies in Switzerland and the European Union alongside theoretical expositions of Islamophobia, racism, and (neo-)Orientalism.

This course will be conducted in English.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Globalisierung und Transnationalität / Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich III: Politik und Recht (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH III im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Berger, Peter
Einführung in die Religionsethnologie
Vorlesung
Do 10.15-12.00

Die Vorlesung befasst sich mit einigen der wichtigsten Vertretern und Schriften der Religionsethnologie. Die Beiträge zur Religionsethnologie werden vor dem Hintergrund der allgemeinen Theoriegeschichte des Faches diskutiert, wobei das Augenmerk unter anderem auf den spezifischen Fragestellungen, den entwickelten analytischen Konzepten und den oft impliziten Annahmen der Autoren über das ‚Wesen’ von Religion, Kultur und Gesellschaft liegt. Im Laufe der Vorlesung wird der Religionsbegriff problematisiert und damit auch der Gegenstand der Religionsethnologie. Was zählt eigentlich als ‚Religion’? Wir werden uns auch mit Phänomenen befassen, die vielleicht erst auf den zweiten Blick als ‚Religion’ erscheinen. Zudem werden wir uns nicht allein mit dem Fernen, sondern auch mit dem Nahen auseinandersetzen, d.h. mit ‚Religion’ in den so genannten westlichen Gesellschaften.

Literatur:
Begleitend zur Vorlesung erarbeiten sich Studierende ausgewählte Kapitel aus: Michael Lambek (2008) A Reader in the Anthropology of Religion. Malden, MA (u.a.): Blackwell.

Hinweis:
Zur Vorlesung werden mehrere Übungen angeboten:
im FS12:
Tod und Bestattungsrituale in Indien
Religion und Gesellschaft in Indien
Lektüre und Analyse schamanischer Texte aus Nord-, Ost- und Zentralasien (Fr 10.15-12.00 Uhr)
im HS12:
From function to performance - Geschichte der Ritualtheorien (Di 08.00-09.45 Uhr)

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie 
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Kernbereich V: Religion und Mythologie
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie

Berger, Peter
Religion und Gesellschaft in Indien
Seminar/Übung
Gruppe 1 Mi 16.15-18.00
Gruppe 2 Mi 10.15-12.00

Das Seminar bietet Anfängern einen Einstieg in wichtige Themenbereiche und Beiträge der Ethnologie Indiens, speziell des Hinduismus. Obgleich auch theoretische Debatten einen Platz in diesem Seminar finden, geht es vornehmlich um die inhaltliche Einführung. Wir werden uns mit den zentralen Ideen – Reinheit, Auspiziösität, Macht – befassen, die sich in den verschiedensten religiösen und sozialen Kontexten manifestieren und Beziehungen strukturieren. Ferner werden wir uns mit verschiedenen Aspekten des sozialen und religiösen Lebens beschäftigen, in denen diese Ideen, neben anderen, von Bedeutung sind. Dazu gehören die Themen Kaste, Rituale und Feste, Speise, Gabentausch, Askese und Devotion, gender und Hindu Nationalismus.

Literatur (weitere Literatur wird später bekannt gegeben):
Fuller, C.J. 2004 (1992) The Camphor Flame. Popular Hinduism and Society in India. Princeton. Princeton University Press.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie 
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Übung: Kernbereich V: Religion und Mythologie (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH V: Religion und Mythologie) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie

Berger, Peter
Tod und Bestattungsrituale in Indien
Seminar/Übung
Do 16.15-18.00

Die Themen Tod und Bestattung nehmen in der Religionsethnologie einen wichtigen Platz ein, manche Ethnologen sehen in ihnen sogar die Basis aller Religionen. In jeder Gesellschaft führt der Tod eines Menschen zu ähnlichen Problemen, aber zu ganz verschiedenen Lösungen. Die Ethnologie hat sich weniger mit den persönlichen und psychologischen Aspekten des Todes, als vielmehr mit den öffentlichen, sozialen und kulturellen Seiten dieses Phänomens befasst. Sie haben beispielsweise studiert, wie Formen der Trauer institutionalisiert werden, wie soziale Personen in einem geordneten Verfahren ersetzt werden, oder wie der Übergang von der lebenden Person zum (spezifisch definierten) ‚Ahnen’ bewerkstelligt wird. In diesen Prozessen spielen die verschiedensten Aspekte des sozialen Lebens (gender, Status, Macht, Gabentausch) eine wichtige Rolle und nicht zuletzt geben die Bestattungsrituale Auskunft über Kosmologie und Eschatologie.

Wir werden uns in dem Seminar mit den vielfältigen Bestattungsritualen und Ideen zum Tod in Indien befassen und dabei verschiedene Gesellschaftsformen vergleichen. Das urbane Benares (Varanasi) weist seit langer Zeit eine hochgradig arbeitsteilige ‚Bestattungsindustrie’ auf und ist im Hinblick auf Tod und Sterben wohl der bemerkenswerteste Ort Indiens. Auch im ländlichen Indien sind verschiedene Kasten bei einer Bestattung involviert und Inauspiziösität und rituelle Unreinheit sind hierbei zentrale Ideen. In den vielen verschiedenen indischen Stammesgesellschaften sind Bestattungsrituale ebenfalls sehr aufwendige und zentrale Ritualkomplexe, die oft eine ‚Sekundärbestattung’ beinhalten. Sie weisen sowohl Ähnlichkeiten als auch Unterschiede zu den Riten der Kastengesellschaft auf. Bei den Sammler-Jäger Gesellschaften (oder ‚Wildbeutern’) Indiens zeigen sich wiederum spezifische rituelle Formen und Ideen in Bezug auf Bestattung und Tod.

Literatur:
Folgende Werke werden gelesen und diskutiert. Weitere Literatur wird später bekannt gegeben.

Bloch, M. 1988. Death and the Concept of the Person. In: Cederroth, S.; Corlin, C. and J. Lindström, (eds.) On the Meaning of Death: Essays on Mortuary Ritual and Eschatological Bieliefs. Uppsala. Almquist & Wiksell International, pp. 11-29.

Bloch, M. und J. Parry 1982 Introduction: death and the regeneration of life. In: Bloch, M. and J. Parry (eds.) Death and the regeneration of life. Cambridge. Cambridge University Press.

Hertz, R. 1960 [1907] A Contribution to the Study of the Collective Representation of Death. In: Hertz, R.: Death and the Right Hand. London. Cohen & West.

Parry, J. 1994 Death in Banares. Cambridge. Cambridge University Press.

Turner, V. 1967 Betwixt and Between: The Liminal Period in Rites de Passage. In: Turner, V.: The Forest of Symbols. Ithaca. Cornell University Press.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Übung: Kernbereich V: Religion und Mythologie (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH V: Religion und Mythologie) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie

Caduff, Carlo
Einführung in die Ethnologie II: Übungsgruppe D
Mi 08.00-09.45

In dieser Übungsgruppe werden wir uns mit einer modernen Ethnographie intensiv auseinandersetzen. Im Mittelpunkt steht die Monographie Life Exposed der amerikanischen Kulturanthropologin Adriana Petryna. In dieser vielfach ausgezeichneten Studie (Sharon Stephens First Book Award der American Ethnological Society, New Millenium Award der Society of Medical Anthropology) untersucht Petryna die Auswirkungen der Nuklearkatastrophe in Tschernobyl.

In ihrer Studie kontextualisiert Petryna die Katastrophe von 1986 am Übergang zwischen dem Niedergang der alten Sowjetunion und der Entstehung der neuen Ukraine. Wie die Kulturanthropologin deutlich macht, folgte auf die Unabhängigkeit der Ukraine die Konversion der sowjetischen Untertanen in biologische Bürger. Denn ganz im Gegensatz zur sowjetischen Ordnung setzt das ukrainische Rechtssystem ein aktives Subjekt voraus, das die Verantwortung für seinen Körper, sein Schicksal und seine Gesundheit wahrnimmt und seine Rechte einklagt. Für die Menschen in Tschernobyl wurde das Verstrahlungsrisiko im Laufe der Jahre zu einer Lebensversicherung. Und um diese Lebensversicherung nutzen zu können, verwandelten sich die Betroffenen in Verwalter ihrer eigenen Symptome.

Was heisst es, in einer verstrahlten Welt zu leben und Bürger eines beschädigten Lebens zu sein – in Tschernobyl, in Fukushima? Anhand dieser Frage zeigt uns Petryna auf eindrückliche Art und Weise, wie technologische Katastrophen, politische Umbrüche, soziale Verhältnisse, wissenschaftliches Wissen und ökonomische Bedingungen das Leben nach Tschernobyl beeinflusst haben. Im Verlauf des Semesters werden wir ausgehend von der ethnographischen Studie die Beziehungen untersuchen, die zwischen Macht, Wissen und dem Subjekt herrschen und die das Leben auch jenseits von Tschernobyl und Fukushima zunehmend prägen.

Es ist empfehlenswert, ein Exemplar von Life Exposed vor Semesterbeginn sich zu besorgen.

Anrechenbarkeit:
BA/Liz: Einführung in die Ethnologie II für Studierende im Haupt- und Nebenfach

Caglar, Ayse
Cities, Belonging and Citizenship
Blockseminar
30.+31.3. / 20.+21.4. jeweils 09.00-12.00 + 14.00-18.00 Uhr

This course aims to approach city as a site of politics and belonging beyond the trope of community. In times of increasing importance of cities in the context of contemporary globalization, it is important to revisit the questions of participation, claim making, citizenship, and governmentality in cities, as well as the different forms of connectivity, organization and solidarity networks, and urban inequalities in a historical context. How do claims of participation to the city life are organized, mediated, negotiated and performed by different groups, including the new comers to the city? How is the contemporary urban micro-politics entangled with the changing relations between cities and states in times of neoliberal globalization? On the basis of case studies from Africa, Asia and Europe, this course will focus on city as a social and political space in which particular forms of power, rights, resistance and belonging are enacted beyond the legal status of citizenship.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Globalisierung und Transnationalität / Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Ökologie und Wirtschaft
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Daulatzai, Anila
Transnational Migration
Seminar/Übung
Di 14.00-15.45

This course will explore the phenomenon of human migration, both forced as well as ‘voluntary’, internal as well as trans-national. This seminar course will critically engage concerns such as transnationalism, human rights, refugees and labor migration from an anthropological perspective to disrupt understandings of citizenship, belonging and indigeneity. Case studies taken from around the world will allow students to explore how the ethnographic investigation of processes of transnationalism - or of populations such as migrants or refugees - offer anthropological insights onto the state and/or international institutions.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich III: Politik und Recht (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH III im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

de Jong, Willemijn
Gaben: fruchtbare Körper, Körperteile und Kinder
Proseminare
Mi + Do 16.15-18.00

Proseminar 1 (Mi 16-18)

Gaben und Tauschbeziehungen sind ein klassisches Thema der Sozial- und Kulturanthropologie. Doch auch in der heutigen Zeit, die durch eingreifende biomedizinische und andere globale Entwicklungen geprägt ist, ist das Thema höchst aktuell. Nicht nur prestigeträchtige Objekte und fruchtbare Körper zirkulieren weiterhin als „Gaben“, sondern auch Kinder und Leben spendende Körperteile. In diesem Proseminar zu Gaben und Tauschbeziehungen diskutieren wir ausgewählte Studien zu Fruchtbarkeit, Körperteilen (Eizellen, Spermien, Blut) und Kindern (inklus. Embryonen) als Gaben mit Bezug zu neueren Theorien zu Körper, Verwandtschaft und Gender im Rahmen von Reproduktionsmedizin, Adoption und Kindpflegschaft. Wichtige Fragen sind: Können die genannten Phänomene tatsächlich als Gaben bezeichnet werden, oder handelt es sich nur um Metaphern? Inwiefern haben diese Phänomene nicht nur Gaben- sondern auch Konsumcharakter?

Proseminar 2 (Do 16-18)

Im zweiten Proseminar lesen wir Texte zu Gaben und Tauschbeziehungen mit Fokus auf die Debatte um Gender und Verwandtschaft, welche die bedeutende Anthropologin Marilyn Strathern mit ihrem mittlerweile klassischen Werk über Melanesien „The Gender of the Gift“ (1988) ausgelöst hat. Wir betrachten das Werk selbst und kontextualisieren es durch die Lektüre einschlägiger Texte, die vorher und nachher zu dieser Thematik verfasst wurden. Wichtige AutorInnen sind u.a. Marcel Mauss, Claude Lévi-Strauss, Pierre Bourdieu, Gayle Rubin, Annette Weiner, Maurice Godelier, Gloria Raheja und Karen Sykes. Dieses Proseminar bildet den Hintergrund und die Grundlage zum ersten und verankert es in die Fachgeschichte.

Die Proseminare können beide zusammen als Modul des Gebietes „Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender“ besucht werden. Sie können aber auch einzeln besucht und als Übung zum Kernbereich I: „Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender“ oder als Lehrveranstaltung zu Theoriengeschichte angerechnet werden.

Literatur:

Därmann, Iris. 2010. Theorien der Gabe zur Einführung. Hamburg: Junius Verlag.

Konrad, Monika. 2005. Nameless Relations: Anonymity, Melanesia and Reproductive Gift Exchange between British Ova Donors and Recipients. New York: Berghahn.

Strathern, Marilyn. 1988. The Gender of the Gift. Berkeley, Los Angeles, London: University of California Press.

Sykes, Karen. 2005. Arguing with Anthropology. An Introduction to Critical Theories of the Gift. London: Routledge.

Anrechenbarkeit:
Liz: Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse / Theoriengeschichte 
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Übung: Kernbereich I: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH I im HS11) / PS+PS: Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie

Egli, Werner
From sight to site - Ethnologie des Tourismus
Seminar
Di 08.00-09.45

Die Tourismusethnologie ist ein ethnologisches Teilgebiet, das sich im angelsächsischen Raum bereits in den 1970er Jahren, im deutschen Sprachraum jedoch erst Ende der 1990er Jahre etabliert hat. Der anfänglichen Abgrenzung von Touristen und der kritischen Beurteilung der Auswirkungen des Tourismus auf die Bereisten seitens vieler EthnologInnen, ist nebst einer pragmatischeren Haltung ein Interesse an einer Vielzahl von Fragen des Tourismus gewichen. Wer sind Touristen und was bedeutet das Reisen für sie? Wie nehmen sie die Bereisten und ihre Kultur wahr? Wie nehmen umgekehrt die Bereisten ihre Gäste wahr und wie verhalten sie sich zu ihnen? Was sind die Motivationen von Reisenden und welche Motivationen und Interessen, v.a. auch nicht-ökonomischer Art, finden sich bei den Gastgebern und Reiseveranstaltern? Welche körperlichen und sinnlichen Erlebnisse werden auf Reisen erwartet, versprochen und gemacht? Welche Arten von Tourismus lassen sich überhaupt unterscheiden und welche Voraussetzungen und Auswirkungen haben sie? Und wie lassen sich diese Fragen mit ethnographischen Methoden klären und in ethnologische Theoriediskussionen integrieren? Auch stellt sich die Frage, wie sich EthnologInnen im potenziellen Berufsfeld Tourismus einbringen können.

Im Seminar sollen diese Fragen v.a. am zeitgenössischen Outdoor-, Kultur- & Ethnotourismus in Ländern des Südens diskutiert werden, wobei Nepal ein Hauptbezugspunkt sein wird. Mit seiner landschaftlichen, kulturellen und ethnischen Vielfalt ist Nepal eine prädestinierte Tourismusdestination. 30% seiner Devisen stammen aus dem Tourismus. Mit der Ausrufung eines "Nepal Tourism Year 2011" haben zudem in den nepalesischen Medien Diskussionen eingesetzt, die interessante Einblicke in die Perspektive von lokalen Anbietern und den Bereisten bieten.

Dieses Seminar ist für Studierende im Studium Generale geeignet.

Zur Einführung empfohlene Literatur:

David Lodge, Neueste Paradies Nachrichten. 2002 (engl. Orig. 1991) (locker und lustig)

Sharon Bohn Gmelch (ed.), Tourists and Tourism. A Reader. 2004 (solide und umfassend)

GATE (ed.), Ethnologie und Tourismus. 2005 (http://www.gate-tourismus.de/downloads/gate_konferenz04_dokumentation.pdf) (kurz und bündig)

Anrechenbarkeit:
Liz: Entwicklungsethnologie / Wirtschaft und sozialer Wandel / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Entwicklungsethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Finke, Peter / Kelley, Chris (Lehrassistenz)
Ethnologie der Schweiz
Seminar / Übung
Di 16.15-18.00

In dieser Veranstaltung soll ein Forschungsfeld erschlossen werden, zu dem bislang nicht allzu viel ethnologische Literatur existiert. Mit Ausnahme von einigen Migrationsstudien ist die wissenschaftliche Erforschung der Schweiz eher von Disziplinen wie Geschichte, Soziologie und Volkskunde/Populären Kulturen dominiert worden, auch aufgrund einer traditionellen Arbeitsteilung bei der die Ethnologie sich vor allem mit dem "Exotischen" zu befassen hatte. Tatsächlich stellt die Schweiz eine komplexe und dynamische Gesellschaft dar, und damit ein für ethnologische Forschungen ausserordentlich fruchtbares Feld. In diesem Seminar sollen aus einer interdisziplinären Perspektive die bestehenden Arbeiten diskutiert und Lücken für mögliche eigene Forschungen ausgemacht werden. Der Fokus wird dabei auf Migration, ökonomische Aspekte und den Wandel von sozialen Organisationsformen und Identitätsmustern gelegt werden. Die Veranstaltung kann auch als Einarbeitung verstanden werden für Studierende, die eigene Forschungen in der Schweiz planen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Wirtschaft und sozialer Wandel
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH II im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ökologie und Wirtschaft
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Finke, Peter / Sancak, Meltem
Regionalmodul Zentralasien
Seminar
Mo 16.15-18.00

Dieses Seminar vermittelt einen Überblick über zentrale Aspekte der Ethnologie Zentralasiens sowie der Forschungsgeschichte der Region. Diese umfasst neben den ehemaligen sowjetischen Republiken Kasachstan, Usbekistan, Kyrgyzstan, Tadschikistan und Turkmenistan auch die Mongolei, Xinjiang und Tibet. Im Verlauf des Semesters werden wir uns aufbauend auf einem Verständnis der vor-kolonialen Gesellschaften vor allem mit den Veränderungen im Verlauf der sozialistischen und post-sozialistischen Periode in Bezug auf Ökonomie, Identität, soziale Organisation und Religion beschäftigen.

Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Zentralasien
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Zentralasien
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Flitsch, Mareile
Einführung in die ethnologische Beschäftigung mit materieller Kultur und praktischem Wissen
Seminar / Übung
Do 14.00-15.45

Seit einigen Jahren macht in der Technikethnologie eine ethnologische Debatte von sich reden, die die Frage nach Sozialisations- und Lernprozessen in materiellen Alltagsumgebungen und im Handwerk stellt. In dieser Debatte geht es nicht zuletzt auch um die Frage nach dem Wissen und praktischen Können, welches Ethnologen eigentlich benötigen, um Könnerschaft zu erforschen. Die Lehrveranstaltung widmet sich dem Thema der ethnologischen Beschäftigung mit materieller Kultur und praktischem Wissen aus der Warte dieser „apprenticeship-debate“. Ziel ist die theoretische und praktische Heranführung von Studierenden an zentrale Forschungsfelder und Fragestellungen der ethnologischen Beschäftigung mit Alltagspraxis.

Einführende Literatur:
Dilley, Roy: Secrets and Skills: apprenticeship among Tukolor weavers. In M. Coy (ed): Apprenticeship. SUNY Press 1989, pp. 181-198.
Dormer, Peter: Learning a craft. In: The art of the maker: skill and its meaning in art, craft and design. London: Thames and Hudson 1994, pp. 40-57.
Marchand, Trevor H.J. (ed.): Making Knowledge: explorations of the indissoluble relation between mind, body and environment. Special Issue of the Journal of the Royal Anthropological Institute. Oxford: Wiley-Blackwell 2010, Preface and Ch. 1.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst und Ergologie
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich IV: Materielle Kultur/praktisches Wissen/Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH IV im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Flitsch, Mareile / Buri, Tabea (Lehrassistenz)
Materielle Alltagskulturen Chinas
Seminar / Übung
Mi 10.15-12.00

Die Lehrveranstaltung nimmt die Transformation materieller Alltagskulturen am Beispiel der Ernährungslandschaften Chinas seit Beginn des 20. Jahrhunderts in den Blick. Es werden zunächst die ernährungshistorischen Konturen eines Zentralstaates mit dezentralen Kulturen vorgestellt. Sodann wird herausgearbeitet, wie seit dem Ende der Kaiserzeit, aber auch im Zuge von Binnenmigration und Auswanderung, lokale und regionale ökonomische Möglichkeiten und Traditionen, technisches Wissen, Identitäten, Vorstellungen von Gesundheit, Sozialität und gender, Zugehörigkeit und Moderne sich in lokalen, regionalen und ethnischen Küchen widerspiegeln. Ziel der Übung/des Seminars ist es, einen Überblick über die Ernährungslandschaften Chinas zu gewinnen, diesen anhand von Fallbeispielen inhaltlich zu vertiefen und dabei theoretisch fokussiert zentrale Fragestellungen der Ethnologie der Ernährung Chinas kennenzulernen.

Einführende Literatur:
Lin, Yao-hua u. Čeboksarov, N.N.: Die wirtschaftlich-kulturellen Typen Chinas. In: Jahrbuch des Museums für Völkerkunde zu Leipzig Bd. 22, 1966, pp. 189-240.
Sabban, Françoise: Art et culture contre science et technique. Les enjeux culturels et identitaires de la gastronomie chinoise face à l'Occident. In : L'Homme, 1996, 137, janvier-mars, pp. 163-194;
Shuenn-Der, Yu
: Hot and Noisy: Taiwan's Night Market Culture. In: Jordan, David K., Morris, Andrew D. and Moskowitz, Marc L.  (eds.): The Minor Arts of Daily Life: Popular Culture in Taiwan. Honolulu: Univ. of Hawai'i Press, 2004, pp. 129-149;
Sabban, Françoise:
The rise in dairy consumption in China today: a historical perspective.
Ocha Symposium World Milk Cultures, Paris, May 6th and 7th, 2010.
(Online); Kaufmann, Lena: Mala tang - Alltagsstrategien ländlicher Migranten in Shanghai. Wiesbaden: Harrassowitz 2011.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst und Ergologie
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich IV: Materielle Kultur/praktisches Wissen/Kunst (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH IV im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst
MA: Thematisches bzw. Reigonal-Modu

Heiss, Jan Patrick
Rationalität
Seminar
Mi 14.00-15.45

Menschliches Denken und Handeln – ebenso Denken und Handeln im Wirtschaftlichen – kann auf verschiedene Weise als irrational oder nicht ausreichend rational kritisiert werden. Man kann den Handelnden vorwerfen, sie würden an den falschen Vorstellungen festhalten, obwohl es andere Evidenzen gebe, sie würden dauernd ihr Präferenzen wechseln oder sie würden nicht ihrem Wissen und ihren Wünschen entsprechend handeln. Insofern lässt sich wirtschaftliches Handeln in unterschiedlichen Gesellschaften daran messen, ob oder in welchem Ausmasse es rational sei.

Was so einfach klingt, birgt jedoch einige Probleme in sich. Was ist Rationalität überhaupt, lässt sie sich definieren? Auf welchen menschlichen Eigenschaften beruht rationales Handeln – ist es z.B. notwendig ein überlegendes Handeln? Ist unser Begriff des Rationalen universell gültig oder historisch gewachsen und kontingent? Haben andere Gesellschaften andere Begriffe des Rationalen und handeln sie dementsprechend dann auch anders? Dieses sind einige der Fragen, die uns beschäftigen werden. Nach der Auseinandersetzung mit einigen theoretischen Überlegungen aus der Ethnologie und anderen Disziplinen sehen wir uns ethnographische Beispiele an, in denen wirtschaftliches Handeln untersucht wurde und diskutieren sie vor dem Hintergrund unser gewonnenen Einsichten.

Diese Veranstaltung kann als Seminar oder Übung im Kernbereich „Ökologie und Wirtschaft“ belegt werden.

Anrechenbarkeit:
Liz: Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Übung: Kernbereich II: Ökologie und Wirtschaft (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH II im HS11) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Ökologie und Wirtschaft / Identität und Kognition
MA: Thematisches bzw. Reigonal-Modul

Heiss, Jan Patrick
Vorbereitung einer Exkursion nach Nigeria
Seminar
Di 10.15-12.00

Dieses Seminar dient der Vorbereitung einer Exkursion nach Nigeria in den Semesterferien des FS 2012. Im Mittelpunkt steht die Vermittlung landeskundlicher Kenntnisse, die Wahl eines Forschungsthemas, das Abfassen eines Forschungsplans, die Aneignung sprachlicher Kenntnisse und die Erörterung praktischer Fragen. 

Anrechenbarkeit:
Liz: Methodenlehre
BA: (neue Studienordnung ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Reigonal-Modul

Jain, Rohit
Einführung in die Ethnologie II: Übungsgruppe A
Do 12.15-13.45

In dieser Übung lesen und diskutieren wir zusammen die klassische Monographie „The Apotheosis of Captain Cook. European Mythmaking in the Pacific“ (1997) von Gananath Obeyesekere.

James Cook (1728-1779) galt schon während Lebzeiten und besonders nach seinem gewaltsamen Tod auf Hawaii als Inbegriff des humanistischen und aufgeklärten europäischen Entdeckers. Ein besonders verbreitetes, und vom renommierten Marshall Sahlins in mehreren klassischen Werken bestätigtes Narrativ besagt, dass Cook von den Einheimischen Hawaiis für einen ihrer Götter gehalten wurde.

Anhand einer kritischen Lektüre der Tagebücher Cooks und seiner Offiziere, einschlägiger Cook-Biographien, ethnohistorischer und missionarischer Quellen sowie Sahlins’ Werken stellt Obeyesekere diese These radikal in Frage. Stattdessen argumentiert er, dass die Vergöttlichung Cooks ein europäischer Mythos sei, mit dem unterschiedliche westliche Akteure die Überlegenheit des Westens gegenüber den „kolonialen Anderen“ artikulierten. Das Buch verbindet auf spannende und anschauliche Weise eine Re-Evaluation von Cooks Biographie, der kolonialen Beziehungen zwischen den Entdeckern und den Einheimischen Hawaiis sowie der Rolle der Ethnologie in der Konstruktion des Cook-Mythos und der „kolonialen Anderen“.

Ziel der Übung ist es, die vielschichtige Argumentation und Methodik von Obeyeskere nachzuvollziehen. Hintergrund sind die hitzige wissenschaftliche Polemik zwischen Obeyesekere und Sahlins sowie die grundlegenden ethnologischen Debatten zu Universalismus/Kulturrelativismus, zur post_kolonialen Repräsentation und der Rationalität der erforschten „Anderen“.

Anrechenbarkeit:
BA/Liz: Einführung in die Ethnologie II für Studierende im Haupt- und Nebenfach

Käufeler, Heinz
Die 'Orientalismus'-Problematik und die Ethnologie
Seminar
Do 14.00-15.45

Das polemische Werk 'Orientalism' des Literaturwissenschaftlers Edward Said, 1978 erstmals publiziert, wurde zu einem der einflussreichsten Texte des ausgehenden 20. Jhdt. und prägte die kritischen Kulturwissenschaften nachhaltig. Obwohl Said die Ethnologen anfänglich weitgehend verschont hat, trifft seine leidenschaftliche und fundamentale Kritik des wissenschaftlichen und literarischen Orientalismus als "Western style for dominating, restructuring and having authority over the Orient" die klassische Ethnologie resp. Sozialanthropologie im Kern. Mit 'Orientalismus' wird seither ein Vorbehalt oder Generalverdacht gegenüber 'Fremdwahrnehmungen' assoziiert, der für die Ethnologie fatale Konsequenzen haben kann. Andererseits hat die Orientalismus-Kritik in den kulturwissenschaftlichen Disziplinen die Sensibilität für tendenziöse Verzerrungen und für die Fragen von Erkenntnis und Interesse geschärft. Entsprechend kontrovers ist die Rezeption dieser Debatten in der Ethnologie ausgefallen. Die Frage des 'Orientalismus' bietet deshalb einen idealen Ausgangspunkt für Reflexionen über Kritik, Ideologie und Erkenntnis.

In dem Seminar, welches insbesondere für Studierende höherer Semester gedacht ist, sollen diese verschiedenen Facetten der Problematik anhand der Lektüre und Diskussion der entsprechenden Literatur im Detail erörtert werden um jenseits der polemisch aufgeladenen Positionen zu einem ausgewogenen Urteil bezüglich der grundlegenden Fragen zu gelangen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Kaufmann, Lena / Wohlwend, Wolfgang
Masterseminar Methoden
Seminar
Di 14.00-15.45

Die erste grössere Feldforschung zu planen und durchzuführen, stellt eine grosse Herausforderung dar. Ohne intensive methodische Auseinandersetzung im Vorfeld kann die Feldforschung zum frustrierenden, orientierungslosen Unterfangen werden. Dieses Seminar soll Studierenden das nötige praktische Werkzeug in die Hände legen, um diese Aufgabe zu meistern.

Das Masterseminar Methoden liefert sowohl einen vertieften praktischen Überblick als auch eine Auseinandersetzung mit den Stärken und Schwächen ethnographischer Forschungsmethoden. Dazu zählen u.a. die Teilnehmende Beobachtung, Interviewtechniken, das Verfassen von Feldnotizen, die Analyse der erhobenen Daten und das Verfassen eines Forschungsberichtes.

Der Verlauf einer Forschung soll während des Semesters chronologisch nachempfunden werden. Besprochen werden verschiedene Methodenansätze und praktische Herausforderungen vom Beginn einer Feldforschung bis hin zur Abschluss- und Nachbereitungsphase der Forschung. Zudem sollen die Teilnehmer durch eigene Methodenübungen und Diskussionen befähigt werden, mit konkreten Forschungssituationen umzugehen und diese zu reflektieren.

Es macht Sinn, den Kurs direkt vor einer geplanten Feldforschung zu besuchen. Das Seminar ist ein Pflichtmodul für die Masterstufe, es wird Teilnehmenden einer Exkursion empfohlen und steht auch interessierten Bachelorstudierenden ab dem 3. Studiensemester offen.

Anrechenbarkeit
Liz: Methodenlehre
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Masterseminar Methoden

Laely, Thomas
Praxismodul Museumsethnologie
Seminar
Do 16.15-18.00

Das Modul bietet eine Einführung in die Institution Ethnologisches Museum. Am Beispiel des Völkerkundemuseums der Universität Zürich werden im Verlauf des Semesters gemeinsam mit den Studierenden folgende Fragekreise erarbeitet: Welche Kategorien von ethnologischen Sammlungen und Völkerkundemuseen gibt es, wie sind sie historisch entstanden? Welchen Wert hat die Beschäftigung mit der Wissenschafts- und Erkenntnisgeschichte, innerhalb derer sie konfiguriert wurden? Wie sind sie organisiert und finanziert? Wie steht es um Forschung und Lehre, Sammlung und Öffentlichkeitsarbeit? Exemplarisch werden die Abteilungen und Ausstellungen des Völkerkundemuseums Zürich, im Vergleich auch einige andere Museen praktisch erkundet und theoretisch erschlossen. Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, die Mitarbeitenden in ihren Arbeitsfeldern und die Arbeit an Sammlungen und Artefakten kennenzulernen, darunter die Archivierung und Katalogisierung, die Restaurierung und die Fotografie und Grafik, die Öffentlichkeitsarbeit und den technischen Ausstellungsdienst. Das Modul ist als Voraussetzung für das in periodischen Abständen abgehaltene Museumspraktikum und weitere Museumsveranstaltungen in den kommenden Semestern gedacht.

Anrechenbarkeit:
Liz: Kunst und Ergologie / Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Ergologie und Kunst / Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie / Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul

Mühlebach, Andrea
Ethnologie Europas
Blockseminar
27.+28.4./4.+5.5.2012, jeweils 9.00-12.00 und 14.00-18.00
Einführungsveranstaltung: Mi 22.2.2012 12.15-13.00 Uhr im AND 2.46

In einer Disziplin, die sich traditionell mit dem Anderen auseinandersetzt, hat sich die Ethnologie Europas erst vor Kurzem etabliert. Und doch hat Europa sich sehr schnell und aus mehreren Gründen als faszinierendes analytisches Objekt erwiesen. Zuerst einmal gibt uns die ethnologische Untersuchung Europas Einblick in die Konstruktion Europas an und für sich – als politisches, ökonomisches und vor allem auch kulturell-symbolisches Projekt. Unsere Literaturliste, die Ethnographien zum europäischen Regionalismus, Nationalismus, Transnationalismus und Rassismus enthält, erlaubt uns, Europa als sich entfaltendes Projekt zu untersuchen, mit neuen und alten Grenzziehungen und den damit verbundenen Ein- und Ausgrenzungen. Wir untersuchen auch die Umschichtung von Werten, die als zentral für die europäische Identität gelten. Ein solcher Fokus erlaubt uns, Europa (spezifisch Westeuropa) als paradigmatisches Zentrum politischer, ökonomischer, und moralischer Normen zu verstehen. Wir lesen in diesem Kontext zum Beispiel ethnographische Studien des französischen Einwanderungsregimes, welches sich in den letzten Jahren sukzessiv als “humanitär” ausgegeben hat. Solche Studien sind nicht nur für unser Verstehen Europas relevant, sondern haben auch vergleichende Funktion. Was ist zum Beispiel die Beziehung zwischen Moral und Ausgrenzung, humanitärer Gesinnung und neueren Formen von Gewalt? Wir diskutieren in diesem Kontext auch ethnographische Literatur zum Post-Sozialismus. Auch diese Literatur ist von vergleichendem Interesse, da sie uns zu Fragen zur radikalen (neoliberalen) Transformation und ihren menschlichen Kosten bewegt. Die ethnologische Untersuchung Europas ist letztendlich auch wichtig, weil sie eine der grössten Stärken der Ethnologie impliziert – d.h. nicht nur das Studium des Exotischen, sondern insbesondere auch des Familiären und Selbstverständlichen, welches relativiert werden kann und muss.   

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionalmodul Europa / Thematische Gebiete (Fachübergreifende Geibete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Europa / Thematische Gebiete: Politik und Konflikt / Recht und Governance
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Nentwig, Ingo
Lektüre und Analyse schamanischer Texte aus Nord-, Ost- und Zentralasien
Seminar/Übung
Fr 10.15-12.00

Schamanismus ist ein zentrales Thema der Religionsethnologie. Die „Texte“, die hier gelesen und analysiert werden, sind teils mündlich überlieferte Schamanengesänge, Schamanenepen und Schamanensagen, die im 20. Jh. aufgezeichnet und verschriftlicht wurden, teils eigene schriftliche Überlieferungen aus schamanischen Zusammenhängen. Ziel der Übung ist es, den Umgang mit derartigen „Texten“ zu erlernen und Innenansichten zum Verständnis des Phänomens Schamanismus zu gewinnen.

Anrechenbarkeit:
Liz: Religion und Mythologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Übung: Kernbereich V: Religion und Mythologie (NUR ZUSAMMEN MIT VORLESUNG KERNBEREICH V: Religion und Mythologie) / Seminar: Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Religion und Mythologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Nentwig, Ingo / Sancak, Meltem
Marxismus und Ethnologie
Seminar
Mi 12.15-13.45

Ziel des Seminares ist es, Grundlagen und Anwendung der Theorie zu vermitteln, die grosse Teile der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften des 20. Jhs. massgeblich beeinflusst hat und ohne die spätere theoretische Entwicklungen wie Strukturalismus, Post-Strukturalismus und postmodernes Denken in der vorliegenden Form nicht möglich gewesen wären. Die ersten vier Sitzungen der Lehrveranstaltung werden als Vorlesung gegeben, um in die Grundlagen marxistischer Theorie einzuführen. Von der fünften Sitzung an werden in Seminarform einige wichtige exemplarische Beispiele für marxistische Ethnologie erarbeitet.

Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Randeria, Shalini / Caduff, Carlo
Masterseminar Theorien / Aktuelle theoretische Debatten
Seminar
Mi 14.00-15.45

In den letzten Jahren haben eine Reihe von Anthropologen Entwürfe für eine neue Anthropologie vorgelegt, die in diesem Seminar kritisch besprochen werden. Worum drehen sich diese Entwürfe zu den empirischen, methodologischen und theoretischen Herausforderungen einer zeitgenössischen Anthropologie? Wie hat sich das Fach in den letzten Jahren verändert und wie wird es sich weiter entwickeln? Was ist die Relevanz der anthropologischen Forschung und wie kann sie zur Kritik unserer Gegenwart beitragen?

Zu den Texten, die im Seminar erörtert werden, gehören unter anderem: Joao Biehl / Peter Locke: Deleuze and the Anthropology of Becoming; John Borneman / Abdellah Hammoudi: Being There; Jean und John Comaroff: Theory From the South; Ulf Hannerz: Anthropology's World; Holger Jebens / Karl-Heinz Kohl: The End of Anthropology? Bill Maurer: Ethnographic Emergences; Joao de Pina-Cabral: The Future of Social Anthropology; Elizabeth Povinelli: The Will to be Otherwise; Paul Rabinow: Anthropos Today; Marilyn Strathern: The Ethnographic Effect.

Das Masterseminar Theorien ist eine Pflichtveranstaltung für Hauptfach- und NF30-Studierende im MA-Studium. Für BA-Studierende und Studierende im Lizentiat ist das Seminar ebenfalls offen.

Hinweis
BA-Studierende, die dieses Seminar besuchen, müssen später im MA-Studiengang HF90 und NF30 trotzdem das Masterseminar Theorien als Pflichtmodul besuchen.

Anforderungen
Zu den Anforderungen gehört neben der aktiven Beteiligung an den Diskussionen das Verfassen von insgesamt fünf kurzen Texten von jeweils 1000 Wörtern im Verlauf des Semesters. Eingereicht werden müssen von den Studierenden je zwei Thesenblätter, zwei Gedächtnisprotokolle und ein Abschlussbericht.

Anrechenbarkeit
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Fachübergreifende Gebiete / Erweiterungen und Spezialisierungen)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Masterseminar Theorien

Randeria, Shalini
Master-, Lizentianden- und Doktorandenkolloquium
Kolloquium
Mi 12.15-13.45

Am Kolloquium sollen alle MasterstudentInnen, LizentiandInnen und DoktorandInnen des Lehrstuhls Randeria teilnehmen. Weitere interessierte Studierende sind ebenfalls herzlich willkommen. In diesem Semester sollen die Studierenden in einem ersten Teil des Kolloquiums die Möglichkeit erhalten, ihre laufenden Forschungsarbeiten vorzustellen. In einem zweiten Teil werden theoretisch fundierte Ethnographien zu aktuellen Herausforderungen des Faches kritisch besprochen. 

Für weitere Informationen steht Carlo Caduff zur Verfügung.

Anrechenbarkeit: 
Liz: Lizentiandenkolloquium 
MA: Masterkolloquium I, Masterkolloquium II

Randeria, Shalini
Political Ecology
Seminar
Di 12.15-13.45

The field of political ecology draws on political economy and on ecological analysis. It asks central questions about the relations between „nature“ and society in its biological-political-cultural complexity. It encompasses the politics of ecology as much as critical approaches to science, modernity or capitalism. Social anthropological scholarship in this field is concerned with a broad spectrum of issues ranging from struggles around food and natural resources, land, forests, water and climate change to those of the governance of biogenetic substances, biodiversity, (intellectual) property or waste. Going beyond the constructivist thrust of earlier social anthropological understandings of nature/ecology, recent scholarship addresses the materiality of nature as it is transformed through human activity, on the one hand, and puts it into a historical/post-colonial perspective, on the other. We will concern ourselves, for example, with studies of urban political ecology; global politics of resource access, use and distribution; land claims and land grab; movements against dispossession; politics of GM seeds; extraction, surplus, waste and vulnerability. We will read both some of the classical texts (Marx, Wallerstein) as well as the newer literature on value, commodification, accumulation and ecological disequilibrium and the impoverishment of life (Comaroffs, Graeber, Guattari, Harvey, Hayden) in order to link these more broadly to current discussions of the body, affect and ethics.

The literature to be read is almost all in English but classroom discussions will be in German. Papers can be submitted in either English or German.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Ökologie und Wirtschaft
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Recht und Governance / Ökologie und Wirtschaft
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul

Sanders, Rita
Anthropologie der Grenze
Seminar
Do 12.15-13.45

Grenzen und Grenzziehungen sind in der Ethnologie durch das Werk von Frederik Barth (1969) häufig in erster Linie mit ethnischen Grenzen verbunden. Eine Beschäftigung mit staatlichen Grenzen, deren Entstehungen und Konsequenzen, findet verstärkt erst seit den 1980er und 90er Jahren statt. Solche Studien üben zumeist Kritik an vordefinierten Einheiten wie ethnischen Gruppen und Nationalstaaten. Kritisiert wird dabei jedoch häufig auch Barths Annahme, dass Grenzen relativ stabil sind. Neuere Forschungen untersuchen hingegen die Fluidität wie das Verschwinden von Grenzen und stellen heraus, dass Grenzräume beiderseits der Linie häufig mehr verbindet als trennt. Auf der anderen Seite wird die Bedeutung des Staates und seine Funktion, mithilfe der Technik „Grenzziehung“ Raum zu organisieren, thematisiert und herausgestellt, dass Staaten dies zum Teil sehr rigide tun und sich ihre Macht deshalb gerade in Grenzräumen besonders deutlich zeigt.

Anhand verschiedener Ethnographien (zu Grenzregionen in Pakistan, Irland, Georgien und Deutschland) werden wir thematisieren, welche unterschiedliche Relevanz Grenzen im Alltag von Menschen haben können, mit welchen Bedeutungen Grenzziehungen versehen werden und wie sie von unterschiedlichen Akteuren angefochten oder verteidigt werden. Des Weiteren werden wir untersuchen, welche anderen (z.B. religiösen, ethnischen, linguistischen) Grenzen mit den staatlichen einhergehen oder wie sie diese kreuzen. Dabei werden wir auch Konzepte wie Migration, Transnationalität und Globalisierung besprechen und aus einer etwas anderen Perspektive diskutieren.

Literatur

Berdahl, D. 1997. Where the World Ended. Re-Unification and Identity in the German Borderland. Berkeley: University of California Press.

Donnan, H. and T. M. Wilson. 1999. Borders. Frontiers of Identity, Nation and State. Oxford: Berg.

Marden, M. 2005. Living Islam. Muslim Religious Experiences in Pakistan’s North-West Frontier. Cambridge: Cambridge University Press.

Pelkmans, M. 2006. Defending the Border. Identity, Religion, and Modernity in the Republic of Georgia. Ithaca and London: Cornell University Press.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Recht und Staat / Globalisierung undTransnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Identität und Kognition
MA: Thematisches bzw. Regionalmodul

Signer, David / von Ins, Jürg
Ethnologie und Literatur 1
Seminar
Mi 14.00-15.45

Die Anfänge der Ethnologie gehen auf literarische Reiseberichte (Tacitus, Caesar, ibn Battuta) zurück, die zwischen Beschreibung und Fiktion (Marco Polo) nicht immer klar unterscheiden. Nach der Entwicklung spezifisch ethnologischer Forschungsmethoden und Darstellungsweisen wird die Disziplin weiterhin von literarischen Produktionen begleitet – einerseits in Form tagebuchartiger Aufzeichnungen der Forscher selbst (Lévi-Strauss, Malinowski, Nizan, Leiris),  andererseits in Gestalt von Romanen, Novellen und Gedichten (Kipling, Conrad, Lorca) von Schriftstellern. Auch der Reisebericht (Artaud, Lindqvist, Fichte, Barley) hat sich als Genre bis heute gehalten.

In der Veranstaltung wird einerseits Belletristik auf ihre ethnologische Relevanz hin befragt, andererseits werden ethnologische Werke als „Literatur“, das heisst unter dem Aspekt von Schreibweise, Rhetorik, genrespezifischer Struktur, Zeitgeist und Autorenbiografie gelesen. Ein besonderes Augenmerk wird auf Werke gelegt, die sich eindeutigen Genrezuordnungen entziehen - Castaneda, Papalagi, literarische Reportage, Trivialliteratur (Corinne Hofmann).

Das Seminar ist als dreisemestriger Zyklus angelegt. Thematische und regionale Schwerpunkte ergeben sich aufgrund der Kompetenzhorizonte der Dozierenden, der politischen Aktualität und der Interessen der Teilnehmenden.

Wir bitten die Studierenden, vorbereitend zwei Werke aus der Literaturliste zu lesen und uns diese Titel spätestens eine Woche vor Beginn der Veranstaltung zu melden auf juergvonins@gmail.com. Die Liste findet sich unter www.juergvonins.ch.


Reader/Theoretische Grundlagenwerke:

Friedrich Nietzsche 1988 (1873). Über Wahrheit und Lüge im aussermoralischen Sinne, in: KSA I:873-690

J. Clifford/G. Marcus 1986: Writing Culture; the poetics and politics of ethnography, Berkeley

James Clifford 1988: Über ethnographische Autorität. In: Trickster 16. München.

Clifford Geertz 1987: Dichte Beschreibung. Bemerkungen zu einer deutenden Theorie von Kultur. In: Dichte Beschreibung. Frankfurt a/M.

Eberhard Berg/ Martin Fuchs 1999: Kultur, soziale Praxis, Text. Frankfurt a.M.

Kea. Zeitschrift für Kulturwissenschaften. Ausgabe 12, 1999. „Der teilnehmende Leser... Erkundung zwischen Ethnologie und Literatur“ (Aufsätze zu Fichte, Leiris, Chatwin etc.)

Stephen A. Tyler 1991: Das Unaussprechliche. Ethnographie, Diskurs und Rhetorik in der postmodernen Welt. Trickster, München.

Hans-Jürgen Heinrichs 1989: Fenster zur Welt. Positionen der Moderne. Athenäum, Frankfurt a. M.


Romane

Aravind Adiga 2010: Der weisse Tiger. München.

Nicolas Bouvier 2002: Der Skorpionfisch. Zürich.

Gregory David Roberts 2003: Shantaram, München

Ibrahim al-Koni 2009: Das Herrscherkleid, Basel

Mariama Bâ 2002: Ein so langer Brief, Berlin

Nigel Barley 1989: Die Raupenplage. Von einem, der auszog, Ethnologie zu betreiben. Stuttgart.

Paul Bowles 2000: Istikhara, Anaya, Medagan und die Medaganat. In: Gesammelte Erzählungen 1. München

T.C. Boyle 1992: Wassermusik (Mungo Park), Reinbek

Bruce Chatwin 1990: Traumpfade. Der Vizekönig von Ouidah, Frankfurt a.M.

Gérard Chenet 2009: Transes vaudoun d’Haiti pour Amélie chérie. Paris

J. M. Coetzee 2003: Schande. Frankfurt am Main.

Maryse Condé 2004: Segu. Frankfurt am Main.

Joseph Conrad 1992: Das Herz der Finsternis. Zürich.

Hubert Fichte 2006: Der Platz der Gehenkten. Frankfurt a.M.

Rudyard Kipling 1901: Kim, http://www.gutenberg.org/ebooks/2226

Montesquieu 1885 (1721): Persische Briefe, Leipzig

Eduard Douwes Dekker (Multatuli) 1948 (1860): Max Havelaar oder die Kaffeeauktionen der Holländischen Handelsgesellschaft, Berlin

David Signer 2010: Die nackten Inseln, Zürich

Elenore Smith Bowen (Laura Bohannan) 1992: Rückkehr zum Lachen. Ein ethnologischer Roman. Reinbek bei Hamburg.

Wole Soyinka 2003: Aké. Zürich.

Mario Vargas Llosa 2011: Der Traum des Kelten, Frankfurt a.M.

Azar Nafisi 2005: Lolita lesen in Teheran, München

H.G. Wells 1974 (1898), Krieg der Welten, London

David Cameron 2007, Avatar, Drehbuch

Jürg von Ins 2011, Papa tabu – Die Heilung eines Prügelknaben in Afrika, Zürich


Ethnographien, Ethnologie, Wissenschaft

Kwame Anthony Appiah 2007: Der Kosmopolit. Philosophie des Weltbürgertums. München.

Vincent Crapanzano 1983: Tuhami, Stuttgart

Clifford Geertz 1987: Dichte Beschreibung. Bemerkungen zu einer deutenden Theorie von Kultur. In: Dichte Beschreibung. Frankfurt a.M.. Vgl. ebd.: Bemerkungen zum balinesischen Hahnenkampf. In: Dichte Beschreibung. Frankfurt a. M.

Al Imfeld 2011: Afrika als Weltreligion. Zwischen Vereinnahmung und Idealisierung.

Necla Kelek 2010: Himmelsreise. Mein Streit mit den Wächtern des Islam. Köln.

Michel Leiris 1934: Phantom Afrika, Paris

Claude Lévi-Strauss 1978: Traurige Tropen. Frankfurt a.M.

Bronislaw Malinowski 1985: Eine Tagebuch im strikten Sinne des Wortes, Frankfurt a/M. Und: Das Geschlechtsleben der Wilden in Nordwest-Melanesien 1983, Frankfurt a.M.

Fatima Mernissi 1989, Geschlecht, Ideologie, Islam, Zürich

Paul Scheffer 2008: Die Eingewanderten. Toleranz in einer grenzenlosen Welt. München.

Pinar Selek 2010: Zum Mann gehätschelt, zum Mann gedrillt. Männliche Identitäten. Berlin.

David Signer 2004: Die Ökonomie der Hexerei. Wuppertal

Von Ins 2004: Possession en France et au Sénégal, in: Julius Effenberger hrsg., De l’instinct théâtral, Paris


Reportagen, Reiseberichte, literarische Beschreibungen

Antonin Artaud 1992: Die Tarahumaras. In: Bernd Mattheus hrsg. Mexiko. München

Andrea Böhm 2011: Gott und die Krokodile. Eine Reise durch den Kongo. München.

Gaius Julius Caesar, Der Gallische Krieg

Elias Canetti 2009: Die Stimmen von Marrakesch. Frankfurt a.M.

Carlos Castaneda 1968: Die Lehren des Don Juan. Frankfurt a.M.

Isabelle Eberhardt 2004: Sandmeere, Reinbek bei Hamurg

Corinne Hofmann 2000: Die weisse Massai. München

Ibn Battuta 2010 (1355): Die Wunder des Morgenlandes, München

Ryszard Kapuscinksi 1999: Afrikanisches Fieber. Frankfurt a.M.

Sven Lindqvist 2002: Durch das Herz der Finsternis, Zürich

Federico García Lorca 2000: Poeta en Nueva York/ Dichter in New York, Frankfurt a.M.

V.S. Naipaul 2010: Afrikanisches Maskenspiel. Frankfurt a.M.

Cees Noteboom 2000: Notebooms Hotel. Frankfurt a. M.

Paul Nizan 1993 (1931). Aden. Die Wachhunde. Zwei Pamphlete. Vorwort Jean-Paul Sartre. Reinbek bei Hamburg

Chalid Al-Chamissi 2007: Im Taxi, Basel

Marco Polo 2003 (um 1300): Die Wunder der Welt. Die Reise nach China an den Hof des Kublai Khan. Frankfurt a.M.

Erich Scheurmann 1920: Der Papalagi. Rede des Südseehäuptlings Tuiavii aus Tiavea. Dazu: Horst Cain 1987: Tuiavii’s Papalagi. In: Hans-Peter Duerr hrsg.: Authentizität und Betrug in der Ethnologie. Frankfurt a.M.

Peter Scholl-Latour 2003: Afrikanische Totenklage. Der Ausverkauf des Schwarzen Kontinents. München.

Annemarie Schwarzenbach 1990: Auf der Schattenseite. Reportagen und Fotografien. Basel.

P. Cornelius Tacitus 1972 (98): Germania, Stuttgart

K. von Scherzer 1861: Die Reise der österreichischen Fregatte Novara um die Erde, Wien

Maya Deren 1953: Divine Horsemen. The living Gods of Haiti. London/ New York

Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Sträuli, Barbara
Sprachmodul: Einführung ins Kurdische (1-semestrig)
Di+Do 12.15-13.45

This course is an introduction to Kirmancî, one of the most widely used Kurdish languages. It is directed at anthropology students and researchers and therefore tailored to practical ethnographical needs. At the end of the course, participants will have basic Kirmancî skills that will allow them to follow simple conversations and should ideally be improved by practise in the field. The course will be held in English.
Anrechenbarkeit:
BA (neue Studienordnungen ab HS08): Sprachmodul
BA (Studienordnungen vor HS08): Thematisches Modul

Suleymanova, Dilyara
Einführung in die Ethnologie II: Übungsgruppe B
Di 14.00-15.45

In dieser Übung werden wir uns mit dem Buch von Alexia Bloch Red Ties and Residential Schools: Indigenous Siberians in a Post-Soviet State (University of Pennsylvania Press, 2004) auseinandersetzen. Während ihrer Forschung in einer kleinen Stadt namens Tura inmitten Zentralsibiriens untersuchte die amerikanische Anthropologin die Erfahrungen eines indigenen sibirischen Volkes (Ewenki) mit dem Übergang von einer sozialistischen zu einer postsozialistischen Gesellschaftsordnung. Im Fokus ihrer Forschung liegen die speziell für die Ewenki eingerichteten Internatsschulen und deren Rolle bei der Integration der Rentiernomaden in die sowjetische Gesellschaft. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion werden diese Schulen von den Ewenkischen Intellektuellen als ein Instrument zur Wiederbelebung der Ewenkischen Identität und zur Förderung eines ethnischen Kollektives eingesetzt. Anhand der Untersuchung von Lebensgeschichten Ewenkischer Frauen und Mädchen, der Analyse von Haushaltsstrategien sowie teilnehmender Beobachtung in Internaten und Museen zeigt die Autorin auf, wie sich die Menschen mit ihren persönlichen Hintergründen und Lebenssituationen in der neuen postsowjetischen, konsumorientierten Moderne zurecht finden. Während der Transformation von einer sozialistischen zu einer postsozialistischen Gesellschaft wurden die Ideologien und Machtstrukturen der Sowjetunion nicht einfach durch die neuen Werte ersetzt, sondern werden bis heute bewusst eingesetzt und ausgenutzt.

Während des Semesters werden wir durch die gemeinsame Lektüre die wichtigsten Thesen der Autorin sowie die Struktur der Argumentation erarbeiten und diese Elemente schliesslich mit den zentralen Debatten der Anthropologie in Relation setzen.

Anrechenbarkeit:
BA/Liz: Einführung in die Ethnologie II für Studierende im Haupt- und Nebenfach

Thurnherr, Christof
Ethnographischer Film I - Einführung in die Praxis
Seminar/Kolloquium
Mi 10.15-12.00

Kursaufbau: Diese Veranstaltung ist der erste Teil einer zweisemestrigen Lehreinheit und richtet sich an MA- und Liz-Studierende sowie fortgeschrittene BA-Studierende im Hauptfach. Ziel ist es, ein vorgegebenes ethnologisches Thema theoretisch sowohl inhaltlich als auch in Bezug auf das Teilgebiet bzw. thematische Gebiet "Visuelle Anthropologie" zu erarbeiten. Dementsprechend wird die Rolle audio-visueller Technik, Methoden und Präsentation vertieft und in den Kontext qualitativen Forschens gestellt. Anhand fremder und eigener Filmbeispiele und - übungen sollen die Möglichkeiten und Grenzen audio-visueller Forschung erarbeitet werden. Der zweite Teil des Frühjahrssemesters (ab April) ist bereits der Vorbereitung der folgenden Feldarbeit gewidmet. In kleinen Gruppen werden die Erkenntnisse dieses einführenden Semesters praktisch umgesetzt. Die Feldarbeit in den Semesterferien im Sommer kann bei entsprechendem Aufwand als Museumspraktikum angerechnet werden.

Die zweite Teil dieser Lehreinheit wird im HS 2012 angeboten und wird sich der Verarbeitung der Forschungsdaten, der Produktion einer filmischen Ethnographie sowie der schriftlichen Dokumentation der Feldforschungsergebnisse zuwenden.

Anforderungen: Verlangt werden vertiefte Vorkenntnisse der wichtigen Themenbereiche der Visuellen Anthropologie (die auf OLAT zusammengestellte Literatur wird als bekannt vorausgesetzt, siehe die Lernunterlagen unter dem Titel 'VA_MKoll_FS2012') sowie Grundkenntnisse in Video-, Ton- oder Fototechnik. Ebenso nötig sind terminliche Flexibilität (insbesondere während der Semesterferien im Sommer) und initiatives Arbeiten, auch neben der Teilnahme an den wöchentlichen Veranstaltungen. Die Ergebnisse des zweisemestrigen Kurses werden öffentlich vorgeführt.

MA- und Lizenziatsstudierende können die beiden Veranstaltungen entweder als Seminare oder als Master- bzw. Lizenziatskolloquien absolvieren. MA-Studierende müssen die entsprechende Buchung vornehmen (entweder "Seminar" oder "Masterkolloquium").

Anrechenbarkeit:
Liz: Lizentiandenkolloquium, Seminar in den Teilbereichen 'Visuelle Anthropologie' oder 'Methoden'
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Visuelle Anthropologie / Methoden der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Masterkolloquium I / Seminar: Thematisches- bzw. Regional-Modul 

Wickli, Urs Andreas
Postmodernes Ethnographieren
Seminar
Do 10.15-12.00

Wer ethnographiert, dürfte sich früher oder später die Frage stellen: Wie berichte, wie erzähle ich? Zur Beantwortung dieser Frage gibt es, seit die sogenannte Krise der Repräsentation in den 1980er Jahren virulent geworden ist, keine Orthodoxie mehr, es sei denn jene, dass viele Formen möglich sind. Darum soll es in der Lehrveranstaltung gehen.

Wir werden sowohl theoretische als auch konkrete ethnographische Texte lesen. Was die Theorie anbelangt, werden neben Lexika- und Fachartikeln (James Clifford, Paul Rabinow, Dennis Tedlock, Pierre Bourdieu, Max Travers, Michael Oppitz, Stephen A. Tyler und andere) auch einige philosophische Texte (Jean-François Lyotard, Friedrich Nietzsche, Jürgen Habermas, Jacques Derrida) herangezogen. Die AutorInnen der ethnographischen Texte sind: Michael Taussig, Anna Lowenhaupt Tsing, Pierre Bourdieu, Paul Rabinow, Jean L. Briggs …

Es wird überdies einen kleinen Ausflug in die Literatur (Peter Weber) geben, und wir werden uns einen Spielfilm von Jean-Luc Godard ansehen. Denn zum Kontext postmodernen Ethnographierens gehören Literatur, Film und Kunst im Allgemeinen.

Die Lehrveranstaltung ist als kleines Labor konzipiert und soll, über die Vermittlung von Orientierungswissen hinaus, dazu anregen, sich auf das Wagnis des Ethnographierens kreativ einzulassen.

Obschon die einzelnen TeilnehmerInnen nicht aufgefordert werden, sämtliche Texte zu lesen, ist mit einem beträchtlichen Leseaufwand zu rechnen.

Es wird eine OLAT-Plattform eingerichtet, abrufbar ab 12.2.2012. Die Bücher (insbesondere die Ethnographien) stehen ab ca. 10 Februar im hierfür eingerichteten Handapparat in der Bibliothek des Völkerkundemuseums.

Literatur zur Orientierung:

-        Berg, Eberhard & Martin Fuchs (Hrsg.). 1993. Kultur, soziale Praxis, Text: die Krise der ethnographischen Repräsentation. Frankfurt a.M.: Suhrkamp. (Reader mit verschiedenen Texten, die teilweise auch in der Lehrveranstaltung gelesen werden werden; mit einer umfangreichen Einleitung.)

-        Clifford, James. 1988. „On Ethnographic Authority.“ In: James Clifford. 1988. The Predicament of Culture: Twentieth-Century Ethnography, Literature, and Art. Cambridge, Mass.: Harvard University Press, 21-54. (Schlüsseltext zur Thematik des Postmodernen Ethnographierens.)

-        Travers, Max. 2001. „Postmodern Ethnography.“ In: Max Travers. 2001. Qualitative Research Through Case Studies. London: Sage, 151-172. (Überblicksartikel aus kritischer Perspektive.)

Anrechenbarkeit:
Liz: Theoriengeschichte
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Theorien der Sozial- und Kulturanthropologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Zitelmann, Thomas
Drogenökonomien
Seminar
Di 10.15-12.00

In der Veranstaltung soll die wirtschaftliche Seite des Gebrauchs psychoaktiver Substanzen betrachtet werden. An Hand ausgewählter Beispiele (Cannabis, Opium/ Heroin, Koka/ Kokain, Qat, Methamphetamine, industrielle Psychopharmaka) werden folgende Schwerpunktthemen behandelt: 1) soziale und kulturelle Ein- und Entbettung des Gebrauchs psychoaktiver Substanzen; 2)  überregionale und globalisierte Diffusions-, Kommodifikations- und Konsumprozesse; 3) Verschränkung von Drogenökonomie  mit  bäuerlicher Risikobewältigungswirtschaft, legaler Wirtschaft, Schatten- und Gewaltökonomie; 4) Kriminalisierung, „Krieg gegen die Drogen“ & entwicklungspolitische Interventionen.

Grundlagenliteratur
Goodhand, Jonathan (2005). "Frontiers and Wars: The Opium Economy in Afghanistan." Journal of Agrarian Change 5 (2): 191-216.

Klein, Axel (2008). Drugs and the World. London: Reaktion Books.

Schneider, Jane, Peter Schneider (2008). "The Anthropology of Crime and Criminalization." Annual Review of Anthropology 37: 351-373.

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Wirtschaft und sozialer Wandel / Ökologie und Wirtschaft / Entwicklungsethnologie
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete)
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie:  Politk und Konflikt / Ökologie und Wirtschaft / Entwicklungsethnologie
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Zitelmann, Thomas
Ethnographie Nordostafrikas
Seminar
Di 16.15-18.00

Vor dem Hintergrund forschungsgeschichtlicher Einbettung soll ein Überblick über die Ethnographie der Staaten Nordostafrikas (Äthiopien, Eritrea, Dschibuti, Somalia, Nord-Kenia, Südost-Sudan) gegeben werden. Folgende thematischen Schwerpunkt sind vorgesehen: 1) ethnolinguistische, kulturhistorische und kulturgeographische Zusammenhänge, 2) gesellschaftliche, politische, wirtschaftliche und religiöse Institutionen, 3) Verhältnis staatlicher und nicht-staatlicher Organisationsformen, 4) Ethnographien von Konflikt, Krise und Migration.

Überblicke:

Zitelmann, Thomas, 2001, „Nordostafrika, Völker, Kulturen und Staaten,“ in. J. E. Mabe (Hg.), Das Afrika-Lexikon - Ein Kontinent in 1000 Stichworten. Wuppertal: 459-461.

Abbink, Jon, 2005, „Ethnicity,“ in. S. Uhlig (Ed.), Encyclopedia Aethiopica, Vol. 2, Wiesbaden: 444-446.

Anrechenbarkeit:
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Regionale Gebiete der Ethnologie: Subsaharisches Afrika 
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Regionalmodul Subsaharisches Afrika
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Zitelmann, Thomas
Sozial- und Kulturanthropologie islamischer Gesellschaften
Seminar
Mo 14.00-15.45

In dieser Veranstaltung soll ein kritischer Überblick über ethnologische Herangehensweisen (Forschungsansätze, Debatten) an islamische Gesellschaften und Migrationszusammenhänge geleistet werden. Im Mittelpunkt stehen 1) die Besonderheit ethnologischer und auf Feldbeobachtung beruhende Ansätze verglichen mit text-orientierter Islamwissenschaft, 2) Klassiker (Geertz, Gellner, Gilsenan, Mernissi), 3) neuere Ethnographien, 4) Migration & Diaspora.

Überblicke:

Eickelman, Dale, 2002 “Islam and ’Religions of the Book’,“ in ders. , The Middle East and Central Asia. An Anthropological Approach (Fourth Edition), Upper Saddle River, NJ: 241-311.

Schielke, Samuli, 2010, Second thoughts about the anthropology of Islam, or how to make sense of grand schemes in everyday life, Berlin: Zentrum Moderner Orient (Working Papers  2)

Anrechenbarkeit:
Liz: Politik und Konflikt / Verwandtschaft und Geschlechterverhältnisse / Globalisierung und Transnationalität
BA: (neue Studienordnungen ab HS09): Thematische Gebiete (Erweiterungen und Spezialisierungen / Fachübergreifende Gebiete) / Regionale Gebiete: Mittlerer Osten inkl. Nordafrika
BA: (alte Studienordnungen vor HS09): Thematische Gebiete der Ethnologie: Politik und Konflikt / Soziale Organisation, Verwandtschaft und Gender / Regionale Gebiete der Ethnologie: Mittlerer Osten inkl. Nordafrika
MA: Thematisches bzw. Regional-Modul

Zwimpfer, Lea / de Jong, Willemijn (Betreuung)
Gender Trouble
studentisches Tutorat
Fr 12.00-16.00 (6 Termine)

Nach einem kurzen Überblick über die Genderthematik werden wir uns mit Judith Butler auseinandersetzen. Mit ihrem Werk Das Unbehagen der Geschlechter (Gender Trouble, 1990) hat sie die Trennung von sex (biologisch) und gender (kulturell) der feministischen Theorie radikal in Frage gestellt und somit binäres Denken als solches. Judith Butler entnaturalisiert und dekonstruiert radikal, analysiert gesellschaftliche und diskursive Macht kritisch ‐ und ist somit höchst interessant für Anthropologinnen und Anthropologen. Im zweiten Teil des Tutorats werden wir gemeinsam je nach Interessen der Teilnehmenden weitere Texte und Autorinnen auswählen und diskutieren. Ziele des Tutorats sind: den Teilnehmenden die Möglichkeit zu bieten sich vertiefter mit dem Thema Gender auseinander zu setzten und dies nach ihren Interessen, kritische Diskussionen anzuregen und neue Perspektiven aufzuzeigen.

Termine:
24.02.12 Planung & Überblick
02.03.12 Überblick
16.03.12 Judith Butler I
30.03.12 Judith Butler II
20.04.12 nach Interesse
11.05.12 Abschlusssitzung (nach Interesse)

Leistungsnachweis:
Neben der Anwesenheit und Vorbereitung der Lektüre, muss ein kleiner schriftlicher Leistungsnachweis erbracht werden. Die Form des Leistungsnachweises (z.B. Thesenblatt, Diskussionsprotokoll, Vorbereitung von Diskussionsfragen, Abschlussbericht etc.) können wir gemeinsam entscheiden.

Kontakt: Lea Zwimpfer, lea.zwimpfer@uzh.ch

Anrechenbarkeit:
Die Teilnahme ergibt für BA-Studierende 2 ECTS und kann im Studium generale angerechnet werden.

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