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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Ethnologie

  • LehrforschungBangladesch_VMZ_410_01_1127

    Photo: Lorenz Löffler (Ethnographic Museum UZH, Inv. no. VMZ 410.01.1127

Ethnographische Archive und Sammlungen als Zeitkapseln: Kollaborative Erforschung der Löffler-Archive in heutigen Kontexten (in Bangladesch und in der Schweiz)

Lorenz Löffler war der erste Professor für Ethnologie an der UZH (1971-1995). Mit seiner knapp zweijährigen Feldforschung (1956/57) bei indigenen Gruppen in den Chittagong Hill Tracts (CHT) begann seine lebenslange Beschäftigung mit diesen hill tribes, welche die bergigen Hügelzüge Bangladeschs besiedeln. Löfflers Erbe, das am Völkerkundemuseum der UZH archiviert ist, umfasst Publikationen, Archivbestände, Fotos sowie zahlreiche Tondokumente. Letztere konnte er zu Lebzeiten nur teilweise transkribieren und übersetzen. Zum Erbe Löfflers gehört zudem eine Sammlung ethnographischer Objekte aus den CHT, die im Linden-Museum Stuttgart bewahrt wird.

Heute sind die Chittagong Hill Tracts geprägt von gewaltsamen Konflikten und Landvertreibungen und viele junge Menschen in den CHT waren und sind physischer und psychischer Gewalt ausgesetzt; sie sind fragend und fordernd auf der Suche nach ihren Wurzeln und haben entsprechend während eines kollaborativen Ausstellungsprojekts zu Lorenz Löffler grosses Interesse für das Löffler-Archiv gezeigt. Eine Drittmittel-Finanzierung erlaubt es nun, diese Kollaboration im Rahmen eines studentischen Austauschs weiterzuführen bzw. auszuweiten.

Konzipiert wird der studentische Austausch als Lehrforschung: Drei Ethnologie-Studierende aus Zürich und drei (max. fünf) indigene Studierende aus den CHT werden in Bangladesch und in Zürich Lehrinputs erhalten, gemeinsam Forschungsfragen und -themen entwickeln und anschliessend kleine Feldforschungen in Zürich, Stuttgart und Bangladesch durchführen.

Abgeschlossen wird das Modul mit einem öffentlichen Workshop in Zürich (hybrid mit Bangladesch) mit Präsentation der Ergebnisse der Lehrforschung.

Betreut wird die Lehrforschung in Zürich von Prof. Dr. Mareile Flitsch und Rebekka Sutter, in Bangladesch von Rebekka Sutter und Mrinal Kanti Tripura.

Voraussetzungen

Das Modul steht BA- und MA-Studierenden offen. Ein abgeschlossenes Einführungsstudium ist die Grundvoraussetzung für die Teilnahme. Zudem wird die Teilnahme an der Methodenvertiefung «Doing Ethnography» (3 ECTS Credits) vorausgesetzt. Der Besuch des Praxismoduls «Museumsethnologie» wird empfohlen (im FS2024).

Für das Modul werden 6 ETCS Credits angerechnet.

Zeitrahmen

Die Lehrforschung ist zweisemestrig (HS23/FS24) aufgebaut:

  • Infoveranstaltung: Mittwoch, 27. September 2023 im Schulraum am Völkerkundemuseum (Pelikanstrasse 40)
  • Bewerbung und einführende (Online-)Veranstaltungen im HS 2023
  • Anfang Februar 2024 (während der vorlesungsfreien Zeit): zweiwöchiger Feldforschungs-Aufenthalt in Bangladesch, nach Möglichkeit in Chittagong und Umgebung, zusammen mit Studierenden aus Bangladesch
  • Frühjahr 2024: tageweise Museumsforschung in Zürich und Stuttgart, zusammen mit Studierenden aus Bangladesch
  • Anfang Juli 2024: Öffentlicher Workshop in Zürich, Präsentation der Ergebnisse

Finanzierung und Versicherung

Im Rahmen des Drittmittel-Projekts können wenigstens teilweise Reise- und Aufenthaltskosten (für den zweiwöchigen Aufenthalt in Bangladesch) für 3-4 Studierende übernommen werden. Die Teilnehmenden sind nicht über die UZH versichert. Es ist Sache der Teilnehmenden, für den entsprechenden privaten Versicherungsschutz (Unfall- und Krankenversicherung) zu sorgen und diese Kosten selber zu tragen.

Infoveranstaltung und Auswahlverfahren

Eine ausführliche Informationsveranstaltung wird im September 2023 stattfinden. Die Studierenden werden im Bewerbungsverfahren ausgewählt.

Kontakt für Rückfragen

Interessierte Studierende können ihr Interesse ab sofort per Email bekunden und allfällige Fragen klären.

Prof. Dr. Mareile Flitsch: flitsch@vmz.uzh.ch
Rebekka Sutter: sutter@vmz.uzh.ch