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Mi. 4.-6. September 2024, Universität Göttingen
Writing Angst: The Gothic/Schauerliteratur in Scotland and Germany from 1800 until Today
Die deutschsprachige Schauerliteratur erfuhr um 1800 eine produktive Hochphase. Und doch traten diese vielgelesenen Horrorwerke danach kaum einmal aus den Grüften und Verliesen heraus, in die sie von den hochliterarischen Grossformationen Aufklärung, Klassik und Romantik verbannt wurden. Von einer deutschen Tradition des literarischen Schauers kann also im Vergleich zur anglo-amerikanischen und schottischen Gothic Literature keine Rede sein. Zu fragen ist daher gerade vor dem Hintergrund einer notorischen, hochliterarischen Ignoranz, weshalb die erst im Entstehen begriffene populäre Literatur ausgerechnet in der Literarisierung von Angst beim Publikum derartig an Konjunktur gewinnen konnte und warum gerade um 1800. Davon handelt die dreitägige Tagung der Technischen Universität Dresden und der Georg August-Universität Göttingen.
Mit einem Vortrag von Prof. Dr. Christine Lötscher zu Dämonenkaraoke. Paranoia im Coming-of-Age-Roman.
→ Tagungsprogramm
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Fr. 6.-7. September 2024, AFL
-leben. Welche Kulturwissenschaft brauchen wir?
EKWS-Studierendentagung
Welche Kulturwissenschaft brauchen wir? Was und vor allem wie wollen wir studieren? Wie bringen wir sie in die Gesellschaft ein? Um diese und weitere Fragen geht es an der EKWS-Studierendentagung. Unter dem Tagungstitel ‹-leben. Welche Kulturwissenschaft brauchen wir?› wollen wir in einer selbstbewusst-reflexiven Haltung über das Fach und darüber hinaus diskutieren. Kulturwissenschaft ‹er›-leben, ‹be›-leben oder auch ‹ver›-leben: Die Tagung steht im Zeichen des Öffnens und wir streben ein Ausbrechen aus akademischen Normen und aus dem ständigen Hinterfragen der Fachidentität und deren Legitimation an. Während der Tagung wird es viel Raum für Austausch und Diskussion geben. Wir holen uns Inputs durch verschiedene Gastbeiträge, in Form von Vorträgen, Workshops, Diskussionsrunden und einem Stadtrundgang.
Mit einer Keynote von Prof. Dr. Silvy Chakkalakal zur Kulturanthropologie der Zukunft.
→ Programm und Dokumente zur EKWS-Studierendentagung
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Sa. 21.-22. September 2024, Unterwasser
Kreativ hören und schreiben
Klangeindrücke sind nicht einfach in Worte zu fassen, doch birgt die Sensibilisierung des eigenen hörenden Erlebens grosses kreatives Potenzial auch für das sprachliche Schaffen. Durch Körper-, Hör- und Klangübungen gehen wir mit der Umwelt in Resonanz, weiten das eigene Hören aus. Dabei nutzen und übertragen wir die aus diesen neuen Klangerfahrungen entstehende Kreativität für unser Schreiben. Im Kurs erforschen und experimentieren wir mit der Verbindung von Klang- und Sinneswahrnehmung und Sprache. Dabei lassen wir uns von Hör-Erlebnissen genauso wie von persönlichen Assoziationen leiten.
Der Kurs unter der Leitung von Dr. Patricia Jäggi ist vom Genre her frei und allen Interessierten zugänglich (Prosa, Lyrik, Journalismus, etc.).
→ Anmeldung und weitere Informationen
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Digitalfotografie Milena Schmid, aufgenommen bei einer öffentlichen Führung durch den Schiffbau am 06.03.24 als Teil ihrer ethnografischen Forschung Im Studienprojekt
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Mi. 25. September 2024, 18:30, AFL E-015
Präsentation und Launch der Website des Master-Studienprojekts «New Publics. Ästhetisch-kollaborative Vernetzungen zwischen Wissenschaften und Öffentlichkeiten»
Zwei Semester lang haben sich Masterstudierende der EKW unter Leitung von Prof. Dr. Silvy Chakkalakal mit der Debatte um ‹Neue Öffentlichkeiten› auf dem Wissenschafts- und Kunstfeld sowie in der Kulturarbeit beschäftigt. Theoretisch-konzeptuell und ethnographisch-kulturanalytisch verfolgten die Studierenden dabei die Frage, was Öffentlichkeiten eigentlich sind, wie sie sich konstituieren, wie sie adressiert werden und wie Menschen in und durch sie politisch handeln. In sechs Arbeitsgruppen zu den Themen urbane Zukünfte, Geschlecht und Rockmusik, kuratierte Schweizer Landschaft, politisches Handeln und Kulturinstitutionen, Un/Sichtbarkeit und Geschlecht sowie sensible Sammlungen entwickelten die Studierenden Einzelforschungen. Innerhalb der kleinen Forschungsteams entstanden multimodale Arbeiten in der Gestalt von Podcasts, ethnographischen Filmen, Fotoethnografien und Naturpfaden. Die Untersuchungen werden auf einer vom Seminar gestalteten Website gesammelt und während der Veranstaltung der Institutsöffentlichkeit präsentiert. Danach wird es zudem die Möglichkeit geben, die Arbeiten der Studierenden zu hören und zu sehen. Die Veranstaltung, die in eine Semesteranfang-Party übergeht, spricht insbesondere Studierende an.
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Mi. 25. September 2024, 18:30, AFL E-009
Einführung in die Psychoanalyse
Im Herbst/Wintersemester bieten wir eine Lese- und Diskussionsgruppe zur Psychoanalyse nach Freud und Lacan an. Sie richtet sich an wissenschaftlich Arbeitende in den verschiedenen Anthropologien, in den Literaturwissenschaften, in der Philosophie, an alle weiteren Interessierte. Wir versuchen, Psychoanalyse zu verstehen, die das von Freud ‹entdeckte› Unbewusste fundiert, oder wie es Lacan sagt: jedem Wissen liegt ein Nicht-Wissen zugrunde. Diese Denkweise könnte als Forschungsinstrument für Wissenschaftler:innen von Interesse sein. Wir wollen Grundbegriffe und vorbereitete Texte diskutieren und in Verbindung mit Forschungsthemen bringen. Datum und Thema der Startsitzung sind festgelegt; anschliessend planen wir von einer Sitzung zur nächsten.
Anmeldung: anna.fersztand@lacanseminar.ch Wir bitten, sich spätestens eine Woche vor Veranstaltungsbeginn verbindlich anzumelden. Die Sitzungen sind kostenlos.
→ Lacan Seminar Zürich
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Do. 26.-27. September 2024, University of Freiburg
Workshop on «Restitution dynamics from Africa and the German debate»
Within the past years MIASA has contributed to ongoing research and discussions on sustainable restitution governance in West Africa by the work carried out by fellows in residence as well as during various workshops and conferences. Meanwhile, in Germany, it is still primarily the challenges faced by local museums, the prerequisites and results of provenance research, legal considerations regarding transfer modalities as well as political influences in favour of and against restitution that are being discussed. Largely absent from the German discussion so far are the (controversial) historical-political and identity-creating effects of restitution in African countries, the problems and possibilities of African museums – as well as universities – but also the negotiations between local communities of origin and nation-state actors. The upcoming workshop thus serves to discuss and promote the research findings on restitution issues, which were influenced at MIASA primarily from an African perspective, within the German academic landscape and thus stimulate further discussions.
The workshop is organized in collaboration with the Africa Centre for Transregional Research (ACT) at the University of Freiburg.
Dr. Friedrich von Bose will represent the museums' point of view in the debate.
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Neue Co-Institutsleitung und Studienprogrammdirektion
Seit dem 1. August 2024 haben Prof. Dr. Christine Lötscher und Prof. Dr. Annuska Derks die Co-Institutsleitung des Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft übernommen. Diese Positionen werden turnusmässig alle zwei Jahre gewechselt. Da geplant ist, dass die Ethnologie und die Populären Kulturen in den nächsten Jahren zusammenziehen und sich gemeinsam an der Andreasstrasse einrichten, wird das Zusammenwachsen des Instituts unter Beibehaltung unserer verschiedenen Profile die zentrale Herausforderung sein. Die Aufgaben des Studienprogrammdirektors übernimmt neu Prof. Dr. Moritz Ege.
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Prof. Dr. Bernhard Tschofen gewählt als SAGW-Co-Präsident
Am Freitag 24. und Samstag 25. Mai trafen sich die Mitglieder der SAGW an der Uni Dufour in Genf zur Jahresversammlung 2024. Die Delegierten der SAGW stimmten der Teilrevision der Statuten und der Verankerung sowohl eines Co-Präsidiums als auch einer Co-Geschäftsleitung als Option zu. Gewählt wurden ins Co-Präsidium Prof. Dr. Bernhard Tschofen (Universität Zürich) und Prof. Dr. Susanne Bickel (Universität Basel).
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Prof. Dr. Christine Lötscher zur Stiftungsrätin gewählt
Die Zürcher Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Christine Lötscher nimmt Einsitz im Entscheidungsgremium der Max Frisch-Stiftung
→ Medienmitteilung
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30 Jahre Renaissance der Städte
Zum Schweizerischen Nationalfeiertag fragte der Schweizerischer Städteverband das ISEK – Populäre Kulturen an, ob wir ein paar Texten zu einer Ausstellung über den urbanen Wandel in der Schweiz beitragen möchten. So entstanden in Zusammenarbeit sieben Plakate, welche am 1. August auf dem Rütli ausgestellt wurden.
Die dazugehörigen Texte sind nun auch online einsehbar. Es sind kurze, kulturwissenschaftliche Streifzüge entlang urbaner Szenen und Debatten unterschiedlichster Art: von den widersprüchlichen Stadtpolitiken zu Biodiversität (am Beispiel Zürich), von der nachtaktiven Stadt (am Beispiel Lausanne), der Pflege und Vermarktung kulinarischen Erbes (am Beispiel des Marktes in Bellinzona), über die Frage der politischen und kulturellen Teilhabe in der städtischen Kulturpolitik und den Museen (am Beispiel des Stadtmuseum Aarau), neuen Bildungspolitiken (am Beispiel Chur) bis hin zu alternativen Stadtrundgängen (am Beispiel des Frauenstadtrundgangs Luzern).
Die kurzen Beiträge stammen von Prof. Dr. Bernhard Tschofen, Dr. Tobias Scheideregger, Julian Schmitzberger, Prof. Dr. Gabriela Muri, Dr. Sabine Eggmann, Gina Dellagiacoma, Dr. Mischa Gallati und Dr. Friedrich von Bose. Koordiniert und editiert wurde das Projekt von Prof. Dr. Moritz Ege.
→ Schweizerischer Städteverband
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Metadaten | Metainformationen. Populäre Musik und ihre Metamorphosen.
6. IASPM D-A-CH-Konferenz, Universität Zürich, 7.-9.11.2024
Die 6. Konferenz des deutschsprachigen Zweiges der International Association for the Study of Popular Music (IASPM D-A-CH) setzt sich mit der Bedeutung von Metadaten und Metainformationen für populäre Musikkulturen sowie den stetigen Metamorphosen populärer Musik auseinander. Die Konferenz findet vom 07. bis 09. November 2024 an der Universität Zürich (Zentrum) statt. Sie wird ausgerichtet vom Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK) sowie dem Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Zürich in Kooperation mit dem Institut für Musikwissenschaft der Universität Bern.
Bis zum 23. September 2024 können Sie sich für die Tagung anmelden.
→ Anmeldung und weitere Informationen zur Tagung
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In Konzerthallen, Fussballstadien und auf Onlineplattformen sind waschechte Fans immer voll am Start. Doch was macht ihre intensive Begeisterung aus? Prof. Dr. Moritz Ege in → Eine Leidenschaft fürs Leben in der Coopzeitung Nr. 25, S.18-23, 18.6.2024
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Wo Taylor Swift hinkommt, wirds wirtschaftlich interessant: Hotels und Gastro profitieren. Die grösste Profiteurin der Swiftonomics ist Taylor Swift selber. Damit ist sie für viele Geschäftsfrauen ein Vorbild. Prof. Dr. Christine Lötscher in → Geldmaschine Swift interessiert auch die Wirtschaft auf SRF News, 9.7.2024.
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Über die spannungsreiche Spurensuche im Voralberg – Ein Interview mit Prof. Dr. Bernhard Tschofen über sein neues Buch Alpenland Voralberg → Wie die Alpen in die DNA des Landes kamen in der NEUE Voralberger Tageszeitung, S.32-33, 21.7.2024.
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Alpenland Voralberg
Erkundungen zu Geschichte und Kultur
Wie wurde Vorarlberg ein Alpenland? Wie ist es trotz aller Veränderungen eines geblieben? Bernhard Tschofen nähert sich diesen Fragen in acht Essays aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive und schlägt den Bogen von landschaftlichen Aspekten über einzelne Objekte, Identitätsfragen bis zum Geschmack der Berge. Seine Aufmerksamkeit gilt den alltagsweltlichen Verflechtungen von Raum und Kultur, vor allem aber der Frage, welche Rolle der Rückgriff auf das Wissen über Natur und Tradition in Politik und Gesellschaft spielen. Wer sich dafür interessiert, wie der Piz Buin zum Symbol wurde, dem Montafoner Sauerkäse neues Leben eingehaucht wurde oder was es mit den Vorarlberger Walsern und der Liebe des Landes zur Alpwirtschaft auf sich hat, ist hier richtig.
Bernhard Tschofen (Hg.): Alpenland Voralberg. Erkundungen zu Geschichte und Kultur. Innsbruck: Universitätsverlag Wagner 2024.
→ Universitätsverlag Wagner
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«Parallelgesellschaften» in populärer Musik?
Abgrenzungen – Annäherungen – Perspektiven
In der öffentlichen Rede, in politisch-populistischen Debatten und in massenmedialen Berichten ist «Parallelgesellschaft» ein seit Jahren viel strapazierter Begriff. Mit seiner Geschichte politischer Instrumentalisierung geht die Gefahr von Affirmation gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse einher. Die Beiträge des Bandes setzen sich im Kontext populärer Musik mit parallel bestehenden, scheinbar unverbundenen Strukturen, Begriffen und Konzepten auseinander. Neben einem Blick auf die deutsch-deutsche Entwicklungsgeschichte der Popular Music Studies werden pop-kulturelle Differenzparadigmen u.a. aus musikwissenschaftlicher, musiksoziologischer, ethnomusikologischer und juristischer Sicht kritisch aufgearbeitet.
Moritz Ege: Pop vs. the people? Spaltungsdiagnosen und Moralisierungskritiken. In: Ralf von Appen, Sarah Chaker, Michael Huber & Sean Lieske (Hg.): «Parallelgesellschaften» in populärer Musik? Abgrenzungen – Annäherungen – Perspektiven. Bielefeld: transcript Verlag 2024.
→ transcript Verlag
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For Magazin #7 Think Trust State Crisis
Think Trust State Crisis beginnt mit einem Ausflug in das instabile Europa der Nachkriegszeit, in dem sich Agent:innen paramilitärischer Stay-behind-Netzwerke im Untergrund auf eine Invasion der Sowjetunion vorbereiteten. In politisch motivierter Geheimhaltung und Vertuschung von Evidenzen erkennt Jak Ritger eine wichtige Grundlage für das Phänomen heutiger Fake News. Ob wahr oder unwahr, das scheint auch die künstliche Intelligenz wenig zu kümmern, wie Celia Martín anhand von zweifelhaften Ratschlägen in Onlineforen deutlich macht. In ihrer unersättlichen Gefrässigkeit reproduziert die KI mehr und mehr fehlerhafte Daten und steuert auf ihrer rasanten Fahrt in Richtung Modellkollaps gleichzeitig auf eine allgemeine Vertrauenskrise zu. Doch eine funktionierende Demokratie ist auch auf Krisen vorbereitet: Mit Blick auf den rechtlich verankerten Ausnahmezustand als regulierendes Instrument des nicht Regulierbaren führt Matthias Lemke in eine ambivalente und gefährliche Form des Krisenmanagements ein, das nicht nur das alte Rom zu Fall brachte, sondern auch heutige Demokratien in autoritärem Antlitz erscheinen lässt. Vor dem Hintergrund der Gefahr, dass der Ausnahmezustand zum Normalzustand erklärt werden kann, richtet schliesslich Olga Reznikova den Blick auf ein heutiges autoritäres Russland und lässt dort Hoffnung aufkeimen, wo keine kollektiv-politischen Möglichkeiten des Widerstands mehr existieren.
Think Trust State Crisis steht im Dialog mit der Ausstellung Crisis Actor von Baker Wardlaw, die von 18.05. bis 29.06.2024 im For stattfand.
Valerie Keller & Matthias Liechti (Hg.): Think Trust State Crisis. For Magazin #7. Basel: Kunstraum For, 2024.
→ Magazin Think Trust State Crisis
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