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ISEK - Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft Populäre Kulturen

Kinder- und Jugendmedienforschung

Leitung: Prof. Dr. Ingrid Tomkowiak

Der Schwerpunkt Kinder- und Jugendmedien geht von einem weiten Begriff von Kinder- und Jugendmedien aus. Verstanden werden darunter schriftbasierte, bildbasierte und audiovisuelle Produkte in unterschiedlichen Text-Bild-Ton-Kombinationen und Medien. Gegenstand sind spezifische oder intentionale Kinder- und Jugendmedien in Vergangenheit und Gegenwart, aber auch darüber hinaus von Kindern und Jugendlichen Rezipiertes und Produziertes sowie die damit verbundenen Praxen. Berücksichtigung findet damit auch das, was von Kindern und Jugendlichen wie von Erwachsenen rezipiert wird und mit Crossover- bzw. All Age- bezeichnet wird.
Kinder- und Jugendmedien werden als System verstanden, kulturelle Kontexte ihrer Produktion, Distribution und Rezeption werden bei der Analyse mit in Betracht gezogen. Kinder- und Jugendmedien sind in verschiedene Diskurse eingebunden, sie werden im Hinblick auf ihre Deutungsangebote und Bedeutungszuschreibungen untersucht.

Tagungen

  • Poetik des Materiellen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zur Materialität in populären Literaturen und Medien
    Interdisziplinäres Symposium, 29. und 30. Mai 2015, Rämistrasse 74, 8001 Zürich, in Kooperation mit dem Deutschen Seminar, Abt. für Nordische Philologie
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  • Family narratives/National(istic) narratives
    Workshop, from May 22 to May 23, 2014, Andreasstrasse 15, 8050 Zürich
    Organized by Macarena García González (Institut für Populäre Kulturen), Megan McDowell (Romanisches Seminar), Ieva Bisirgskaité (Gender Studies Group)
    Tagungswebsite
  • Topographien der Kindheit
    Orte und Räume in Kinder- und Jugendliteratur und Medien

    Symposium an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, 5.-8. Juni 2013, in Kooperation mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM.
    Tagungswebsite
  • Übergänge und Entgrenzungen in der Fantastik
    3. Konferenz der Gesellschaft für Fantastikforschung GFF, Universität Zürich, 13. bis 16. September 2012, ausgerichtet von IPK und SIKJM, Bestandteil des SNF-Projekts Übergänge und Entgrenzungen. Weitere Informationen zur Tagung
  • iRead. Literalitätsförderung mit digitalen Medien
    Fachtagung des SIKJM in Zusammenarbeit mit dem IPK, Institut für Populäre Kulturen der Universität Zürich, 15./16. Juni 2012.
  • Von allen Dingen
    Religion im zeitgenössischen Kinder- und Jugendbuch

    Institut für kirchliche Weiterbildung IFOK und Schweizerisches Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM, Universität Luzern, 6. Juni 2012.
  • Subversive Idyllen – Tove Jansson-Symposium
    Internationale Tagung zu den Schriften der Kinder- und Jugendbuchautorin Tove Jansson, 3. Dezember 2011, Universität Zürich. Weitere Informationen und Programm
  • Krieg und politische Konflikte in Kinder- und Jugendliteratur und -medien
    24. Jahrestagung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung GKJF, 2. bis 4. Juni 2011, Tagungshaus Boldern, Männedorf bei Zürich, ausgerichtet von IPK und SIKJM.
  • Perspektiven der Kinder- und Jugendmedien-Forschung
    Interdisziplinäres Kolloqium, 30./31. Oktober 2009, Universität Zürich. Kinder- und Jugendmedien wandeln sich ständig, die allgemeine kulturelle bzw. mediale und gesellschaftliche Entwicklung gehen sie schnellen Schrittes mit. Wenn die Forschung zu Kinder- und Jugendmedien mit dieser Geschwindigkeit mithalten will, braucht sie interdisziplinären Austausch, Verständigung über anstehende Fragen und Aufgaben und kontinuierliche Ausbildung von NachwuchswissenschaftlerInnen. Dem wurde mit diesem Kolloquium Rechnung getragen.
    Die Veranstaltung wurde von der Universität Zürich, Institut für Populäre Kulturen, Abt. Populäre Literaturen und Medien in Kooperation mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM durchgeführt.
    Die Beiträge des Kolloquiums wurden 2011 in der Schriftenreihe des SIKJM im Chronos-Verlag publiziert.

Drittmittelprojekte

SNF-Projekt: Herkunftsnarrative für/über Kinder mit unterschiedlichen ‚ethnischen‘ Hintergründen. Diskurse über Immigration und internationale Adoption in zeitgenössischen Kinderbüchern

Beginn der Förderung: 1. April 2014
Projektleitung: Prof. Dr. Ingrid Tomkowiak  
Projektmitarbeiterin: Macarena García

Europäische Schulklassen setzen sich heute nicht mehr aus homogenen Gruppen von (weissen) Schülerinnen und Schülern zusammen, sondern sind Räume, in denen Kinder ganz unterschiedlicher Herkunft interagieren. Kultur, Identität und interkulturelle Kommunikation werden weltweit als Teil der Bildungspolitik diskutiert. Interessanterweise korrespondiert die Diversität in Schulklassen nicht nur mit der wachsenden Mobilität und Migration, sondern auch mit neuen Formen familiärer Reproduktion, unter denen diejenige der internationalen Adoption die sichtbarste ist. Obwohl Kinder also in zunehmend diversen Gesellschaften aufwachsen, führen die Differenzen zwischen den Menschen immer noch zu einer langen Liste von Fragen, bei deren Beantwortung Eltern und Lehrpersonen unsicher sind. Dieses Projekt untersucht, auf welche Weise diese Fragen in Kinderbüchern erzählerisch beantwortet werden. Festzustellen ist, dass gewisse Diskurse über „Ethnizität“ und „Rasse“ in diesem Kontext reproduziert werden.
Das Projekt untersucht Kinderbücher, die Lehrpersonen und Eltern empfohlen werden, um Migration, internationale Adoption, Ethnizität, Rassismus, soziale Integration und Interkulturalität zu erläutern. In den vergangenen Jahrzehnten wurde eine wachsende Zahl von Kinderbüchern veröffentlicht, die sich als einer Gleichstellungspolitik verpflichtet zeigen. Dennoch wurden sie bzw. ihre ideologischen Implikationen nur selten Gegenstand der Forschung. Dieses Projekt beabsichtigt, zur Debatte über Kindererziehung im Bereich der Diversität beizutragen. Es handelt sich um ein Projekt kritischer Kinderliteraturforschung, das auf jüngere Ansätze der Narratologie und der Erforschung von Ideologie zurückgreift, ebenso wie auf verschiedene theoretische Positionen zur Repräsentation von Differenz (Intersektionalität, Postkolonialismus, Imagologie, „Critical Race Theory“). Anthropologische und soziologische Perspektiven auf (europäische) Diskurse über die internationale Adoption von Kindern und Immigration werden ebenso berücksichtigt. Das Projekt strebt an, die geisteswissenschaftliche Forschung zu kontingenten sozialen Entwicklungen zu erweitern. Zudem möchte es zur Forschung über Bilderbücher und ihre multimodale Konstruktion von Bedeutung beitragen, indem es mittels genauer Text-Bild-Analyse herausarbeitet, wie durch das Zusammenspiel von Bild und Text Stereotypen aufgebrochen oder verstärkt werden.

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SNF-Projekt: Poetik des Materiellen. Neuerfindungen des Buchmediums in der ‚Kinderliteratur’ (Projektleitung: Klaus Müller-Wille und Ingrid Tomkowiak)

Beginn der Förderung: 1. Februar 2014
Projektleitung: Prof. Dr. Klaus Müller-Wille und Prof. Dr. Ingrid Tomkowiak 
Projektmitarbeiterinnen: Petra Bäni, MA; lic. phil. Kathrin Hubli, lic. phil. Christine Lötscher

‚Kinderliteratur’ wurde und wird häufig in Anspruch genommen, um über den elementaren Umgang mit dem Medium Buch zu reflektieren bzw. um dieses Medium und die daran geknüpften Praktiken sogar von Grund auf zu modifizieren. In ihrer konkreten Auseinandersetzung mit dem Buchmedium wirft ‚Kinderliteratur’ weitreichende Problemstellungen auf. Diese sind nur im Rückgriff auf die jüngere medien- und materialitätstheoretische Debatte zu klären.
Im Fokus des Projekts stehen Texte, die vier signifikante Zeiträume der europäischen Mediengeschichte abdecken: von Hans Christian Andersen, Lewis Carroll, Elsa Beskow und Tove Jansson.
Das Projekt geht der Wechselrelation zwischen der materiellen Buchgestaltung und dem weiten Feld medientheoretischer und poetologischer Fragen nach, welche die Texte selbst, aber auch ihre diversen medialen Umsetzungen hinsichtlich ihrer materiellen Konstitution entfalten. Da sich alle Projekte mit Autorschaften auseinandersetzen, die eine weite – zum Teil sogar globale – Verbreitung fanden, wird auch auf die Frage eingegangen, ob und wie sich das Wechselverhältnis zwischen materieller Buchgestaltung und Poetologie im Prozess der Transmission verändert.
Ziel des Projekts ist es, ein neues Verständnis der untersuchten Materialien – vor allem Texte, Bücher und Filme – zu liefern. Entscheidend dabei ist der Anspruch, durch die Untersuchung der spezifischen Materialität der Medien zu grundlegenderen methodisch-theoretischen Überlegungen vorzudringen.
Das Projekt ist mit der Hoffnung verbunden, dass die Materialitätsdebatte in den Literaturwissenschaften um eine ungewohnte Perspektive erweitert werden kann. Zudem sollen die Untersuchungsergebnisse allgemeine, gesellschaftlich relevante Rückschlüsse über Praktiken des Lesens und des Leseerwerbs zulassen.

Weitere Informationen (externe Seite)

Forschungskredit der Universität Zürich (Postdoc): Vor-Bilder. Nach-Bilder. Zeit-Bilder Kommerzielle Zeichenwettbewerbe für Kinder in der Schweiz zwischen 1935 und 1985

Förderzeitraum: 1. Juli 2012 bis 31. Mai 2014

Projektleitung/-mitarbeiterin: Dr. Anna Lehninger

Das Projekt unternimmt eine Analyse von Wettbewerbszeichnungen Schweizer Kinder aus sechs Jahrzehnten, die kulturwissenschaftliche, kunst- und bildungshistorische Fragestellungen vereint. Die Komplexität des Themenfeldes „Kinderzeichnung im Wettbewerb“, in welchem politische, geistige und ästhetische Strömungen zusammentreffen, gründet sich zunächst auf den um 1900 formulierten künstlerischen und pädagogischen Paradigmenwechsel, dass Kinderzeichnungen als eigenständige kreative Leistungen zu betrachten seien und der Zeichenunterricht entsprechend „vom Kinde aus“ gestaltet werden müsse. Hervorzuheben ist hierbei die kaum erforschte Rolle der Kunsterziehungsbewegung in der Schweiz und ihr Einfluss auf die Wettbewerbe und deren Ergebnisse. Aufgrund der pädagogischen Umbrüche seit der Jahrhundertwende wurde die Veranstaltung von Zeichenwettbewerben erst denk- und durchführbar und erlebte in der Zwischen- und Nachkriegszeit eine regelrechte Blüte. In den eingereichten Arbeiten mit einem kommerziellen Entstehungs- und Verwendungskontext spiegeln sich neben kunstpädagogischen Programmen auch effektive Vorbilder aus der bildenden Kunst. Deren Wirkmacht gilt das besondere Interesse der Studie, insbesondere auch der Handhabung von Motiven aus populären Kinder- und Jugendmedien.
Im Sinne Aby Warburgs ist in den Kinderzeichnungen ein zeit-übergreifendes „Nachleben“ tradierter Bildformeln (Pathosformeln) zu beobachten: beispielsweise die Darstellung von Familie und einer Art „bewegten Beiwerks“ in Form kindlicher Alltagsgegenstände im Bild oder die Eingliederung antiker Figuren wie des Kentauren in einen modernen Bildkontext. In Kinderzeichnungen verbindet sich eine vorbehaltlose Offenheit gegenüber „Vorbildern“ mit der Weiterführung tradierter Darstellungsformen, deren Aneignung beziehungsweise Subversion in „Nachbildern“ und „Zeitbildern“ mündet. Die Zeichnungen sind bildliche Manifestationen kindlicher Alltags- und Umwelterfahrung, die sich einerseits aus dem Bildkanon des 20. Jahrhundert speisen, andererseits politische und gesellschaftliche Ereignisse, künstlerische und kunsterzieherische Tendenzen im Bild reflektieren, abwandeln oder unterwandern.
Ausgehend von der Ansicht, dass Kinderzeichnungen einen bisher zu wenig beachteten Teil des Bildgedächtnisses einer Gesellschaft repräsentieren, werden sie als Bildquellen interpretiert. Dafür sollen zentrale Themen und Motive aus ca. 2000 Wettbewerbsarbeiten des Zeitraums von 1935 bis 1985 aus verschiedenen Archiven bestimmt, analysiert und interpretiert werden. Fragen richten sich dabei ebenso an die formalen und normativen Vorgaben der Ausschreibungen (auch als Auswirkung der pädagogischen Umwälzungen seit 1900) wie an die Ablesbarkeit von Einstellungen zu verschiedenen Themen (aus den Zeichnungen) und deren Wandel.

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SNF-Projekt: Übergänge und Entgrenzungen. Welt, Wissen und Identität in fantastischer (Kinder- und Jugend-)Literatur und ihren Verfilmungen

Förderzeitraum: 1. März 2011 bis 31. Juli 2013
Projektleitung: Prof. Dr. Ingrid Tomkowiak
Projektmitarbeiterinnen: Christine Lötscher, Petra Schrackmann, Aleta-Amirée von Holzen
Virulente kulturelle und gesellschaftliche Diskurse werden auch in populären Kinder- und Jugendmedien geführt. Insbesondere die derzeit generationenübergreifend boomende fantastische Kinder- und Jugendliteratur und ihre Verfilmungen sind Schauplatz von Verhandlungen. Übergänge und Entgrenzungen in Bezug auf Welt, Wissen und Identität spielen dabei auf verschiedenen Ebenen und in vielfältiger wechselseitiger Beeinflussung eine zentrale Rolle. Inszeniert werden Übergänge zwischen naturgesetzlich-„realistischen“ Welten und fantastischen Universen, die sich bis zur Entgrenzung in Multiversen steigern können.
Die Grenzen zwischen Buch- und Erfahrungswissen, Schul- und sozialem Wissen, Herrschafts- und okkultem Wissen werden unterlaufen und aufgelöst. Übergänge und Grenzauflösungen lassen sich auch bei der Identitätskonstruktion, -findung und Entwicklung von Figuren beobachten. Die fiktionalen Welten, das Wissen, das in diesen und über diese Welten vermittelt und erfahren wird, und die Figuren, die sich in diesen Welten bewegen und dafür das genannte Wissen benötigen, verschränken sich in vielfältiger Weise. Entworfen werden hybride Zonen der Autonomie, die gelesen werden können als Gegenentwürfe zum herkömmlich vermittelten Verständnis von Welt, von Wissen und von Identität. Die fantastischen Elemente dienen dabei der Sichtbarmachung gesellschaftlicher Diskurse und der Ausgestaltung komplexer physischer und psychischer Prozesse sowie abstrakter Denkfiguren.
Die Thematisierung und Gestaltung von Weltentwürfen und Weltenwechseln, der Topos des magischen Buchs im Buch sowie Heldenfiguren, die durch eine Maske eine multiple Identität erhalten, bilden die drei Fokussierungspunkte des Projekts.

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Weitere Forschungsprojekte

Manuela Kalbermatten : Gesellschaft, Geschlecht und Identität in Future Fiction für Jugendliche

Das Dissertationsprojekt widmet sich aktuellen Romanen der Future Fiction für Jugendliche, einer literarischen Gattung, die in jüngster Zeit grosse kommerzielle Erfolge feiert und bei LeserInnen ab etwa 14 Jahren hohe Popularität geniesst. Dazu gehören etwa Suzanne Collins’ „Hunger Games“-Trilogie (2008-2010), Scott Westerfelds „Uglies-Series“ (2005-2007), Robin Wassermans „Skinned“-Trilogie (2008-2010) und Susan Beth Pfeffers „Moon“-Serie (seit 2006). Angesie­delt in einer meist fernen Zukunft, entwerfen diese Romane in der Tradition klas­sischer Dystopien Schreckenszenarien zukünftiger Gesellschaften, in denen Naturkatastrophen, totalitäre Strukturen und manipulativ eingesetzte Technolo­gien sowie Grenzkriege zwischen  Mensch und Maschine, Natur und Kultur sowie Realität und Virtualität zum Alltag gehören und die jugendlichen ProtagonistIn­nen vor grosse Herausforderungen stellen.
Trotz der Vielfalt der Negativszenarien und der macht- und kulturkritischen Dis­kurse, deren Spuren in den Texten nachzuspüren sein wird, lassen sich die Romane nicht auf ihre Funktion der Kritik an gegenwärtigen „Missverhältnissen“ durch Extrapolation in die Zukunft reduzieren. Ebenfalls beschränken sie sich nicht darauf, parallel zu ihrer Warnfunktion alternative Utopien zu entwerfen bzw. zu propagieren und die jugendlichen ProtagonistInnen in romantischer Tra­dition als ErlöserInnen zu inszenieren. Im Zentrum des Forschungsinteresses stehen vielmehr grundlegende Verständnisse von Identität(en), Identitätskon­struktion(en), Geschlecht und Menschenbild, die in den Texten verhandelt und zur Diskussion gestellt werden.

Gerda Wurzenberger: Schulhausromane oder: Die Welt und sich selber in Worte fassen. Kulturwissenschaftliche Analyse eines Literatur-Experiments mit Jugendlichen aus bildungsfernem Umfeld

Gerda Wurzenberger, wissenschaftliche Mitarbeiterin des SIKJM, beschäftigt sich im Rahmen ihrer Dissertation mit den kulturtheoretisch zu deutenden Auswirkungen (literarischen) Schreibens von Jugendlichen aus einem bildungsfernen Umfeld.
Im Projekt "Schulhausroman" (2005-2011, initiiert vom Schriftsteller Richard Reich) schreiben Jugendliche aus bildungsfernem Umfeld zusammen mit Schriftstellerinnen und Schriftstellern Geschichten. Sie machen das zwar im Rahmen des Unterrichts, doch geht es im Projekt um die Erfahrung des Schreibens als einer Tätigkeit jenseits konkreter pädagogischer Ziele. Das Ziel ist vielmehr, dass die Jugendlichen die kulturelle Bedeutung der eigenen (kollektiven) Autorenschaft quasi am eigenen Leib erfahren, dass sie erkennen, wie es sich anfühlt, "die Welt und sich selber in Worte zu fassen". Eine wichtige Voraussetzung für diese Erfahrungen ist, dass die Texte in einem regelrechten Medienverbund öffentlich zugänglich sind: im Internet, als gedruckte Romanhefte, als Hörbuch und im Rahmen von Veranstaltungen an Orten "legitimer" Kultur (wie etwa Literaturhäuser).
Gerda Wurzenberger beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit dem Projekt Schulhausroman - und mit dessen publizierten Ergebnissen. Es geht dabei nicht nur darum, die entstandenen Texte zu analysieren, sondern das Projekt auch kulturtheoretisch zu positionieren, also in einen im weitesten Sinne gesellschaftlichen Kontext zu stellen.

Lizenziats- und Masterarbeiten

  • Florinne Simone Egli:  „Wo ist sein Leben hingekommen?“ Sterben und Tod in ausgewählten Bilderbüchern der Gegenwart. 2012.
    Zur Publikation der Lizarbeit
  • Manuela Kalbermatten: "A great deal in the world to know." Abenteurerinnen in der Phantastischen Kinder- und Jugendliteratur von 1995 bis 2007. 2010.
  • Leandra Graf: Familie, Liebe und Magie: Die Fernsehserie «Charmed» rezipiert in der Fanfiction. 2009  
  • Petra Schrackmann: «An awfully big Adventure»: J. M. Barries «Peter Pan» im medialen Transfer. 2007.
  • Aleta-Amirée von Holzen: Mythos und Variation: Abenteuerkonzepte in Piratenfilmen von 1983 bis 2003. 2007.
  • Romana Küpfer: Immer wieder neu?! Film- und Fernsehadaptationen von Johanna Spyris «Heidi». 2007. 
  • Costa, Nadine: Weiblichkeitskonzepte in Mädchenbüchern von 1960 bis 2000. 2005.
  • Hiltbrunner, Michael: McMusic in Oftringen. Kulturtheoretische Annäherungen an Viva Schweiz. 2004.

Publikationen aus dem Schwerpunkt (Auswahl)

Zeitschriften

  • kids+media ist eine Online-Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung. Sie ist zugänglich unter www.kids-media.uzh.ch
  • interjuli ist eine wissenschaftliche Zeitschrift zur Kinder- und Jugendliteratur und zur Kinder- und Jugendliteraturforschung. Die Zeitschrift ist peer-reviewed. Weitere Informationen unter www.interjuli.de

Buchpublikationen

  • Christina Ulm: Das Wilde und das Zivilisierte. Eskalierende Inselszenarien der aktuellen Jugendliteratur. Zürich: Chronos 2014 (Populäre Literaturen und Medien; 8)
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  • Florinne Egli: «Wo ist sein Leben hingekommen?» Sterben und Tod in ausgewählten Bilderbüchern der Gegenwart. Zürich: Chronos 2014 (Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung; 4)
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  • Gina Weinkauff, Ute Dettmar, Thomas Möbius, Ingrid Tomkowiak (Hg.): Kinder und Jugendliteratur in Medienkontexten. Adaption – Hybridisierung – Intermedialität – Konvergenz. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2014
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  • Ingrid Tomkowiak, Ute Dettmar, Gabriele von Glasenapp, Caroline Roeder (Hg.): An allen Fronten. Kriege und politische Konflikte in Kinder- und Jugendmedien. Zürich: Chronos 2013 (Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung; 3)
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  • Gunda Mairbäurl, Ingrid Tomkowiak, Ernst Seibert, Klaus Müller-Wille (Hg.): Kinderliterarische Mythen-Translation. Zur Konstruktion phantastischer Welten bei Tove Jansson, C.S. Lewis und J.R.R. Tolkien.
    Wien: Praesens / Zürich: Chronos 2013 (Kinder- und Jugendliteraturforschung in Österreich; 14 / Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung; 2)
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  • Ingrid Tomkowiak (Hg.): Perspektiven der Kinder- und Jugendmedienforschung. Zürich: Chronos 2011 (Beiträge zur Kinder- und Jugendmedienforschung. Herausgegeben vom Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedienforschung SIKJM; 1).
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  • Manuela Kalbermatten: «Von nun an werden wir mitspielen.» Abenteurerinnen in der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur der Gegenwart. Zürich: Chronos 2011 (Populäre Literaturen und Medien; 4).
  • Projektbezogene Publikationen "Übergänge und Entgrenzungen" 

Ausstellungen

  • in-between. A Coming of Age-Diary. Ausstellung am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft (ISEK), Abt. Populäre Kulturen, der Universität Zürich, 2. Dezember 2014 bis 30. April 2015 (Projektleitung; in Zusammenarbeit mit Babette Bürgi und Studierenden der Fächer Populäre Kulturen und Kulturanalyse; mit Essayband).
  • so leben sie noch heute. 200 Jahre "Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Museum Strauhof Literaturausstellungen, Zürich, 13. März – 9. Juni 2013. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Kinder- und Jugendmedien SIKJM.
  • HOME. Willkommen im digitalen Leben. Stapferhaus Lenzburg, 22. Oktober 2010 bis 27. November 2011 (Mitarbeit bei einzelnen Stationen; Katalogbeiträge)
  • Kulturgeschichte von Bär und Wolf. Tierpark Goldau, Eröffnung 26. 07. 2009 (Dauerausstellung im Besucherzentrum; Konzept und Inhalt: Meret Fehlmann, Clari Rauch, Ingrid Tomkowiak, Marianne Vontobel)
  • Atlantis steigt auf. Paul Alfred Müller – Science Fiction aus Leipzig. Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft, Schloss Hohentübingen, 14. September bis 15. November 2009 (zusammen mit Markus R. Bauer, Rolf A. Schmidt)
  • Atlantis steigt auf. Paul Alfred Müller – Science Fiction aus Murnau, Schlossmuseum Murnau, 5. 12. 2008 – 1. 3. 2009 (zusammen mit Markus R. Bauer, Rolf A. Schmidt, Brigitte Salmen)
  • Globi. Begegnung mit einem Schweizer Phänomen. 1932 bis heute. Gewerbemuseum Winterthur, 31. 8. – 16. 11. 2003; Musem der Kulturen Basel, 28. 11. 2003 - 4. 1. 2004; Kornhausforum Bern, 16. 1. – 21. 3. 2004; Seedamm Kulturzentrum Pfäffikon, 5. 9. - 31. 10. 2004, Das Gelbe Haus Flims, 10. 6. – 24. 10. 2005, Herren Globus Zürich, 16. 11. – 24. 12. 2005
    Ausstellungsteam: Waltraut Bellwald (verantwortlich für Recherche, Konzept und Inhalt), Ingrid Tomkowiak, raumprodukt widmer_heer_visuelle gestaltung, Gallati und Burkhard, Globi Verlag AG
  • Heidi 01: Mythos – Marke – Medienstar. Zum 100. Todestag von Johanna Spyri. Ausstellung im Strauhof Zürich, im Schweizerischen Jugendbuch-Institut Zürich (SJI, heute SIKJM) und Johanna-Spyri-Haus, Hirzel. Mai - August 2001. Die in Kooperation von Volkskundlichem Seminar der Universität Züriich (Ueli Gyr, Walter Leimgruber), SJI, Johanna-Spyri-Haus und Strauhof erarbeitete Ausstellung wurde auch in Bad Pfäfers, München, Hamburg, Saarbrücken und Japan gezeigt.

Weiterführende Informationen

PLM 12 Hoffmann

Schriftenreihe Kinder- und Jugendmedien

Zuletzt: Bd. 12: Lena Hoffmann: Crossover. Mehrfachadressierung in Text, Markt und Diskurs. Zürich: Chronos 2018.

Jahrbuch der Gesellschaft für Kinder- und Jugendliteraturforschung

1 (2017): Flucht und Migration

Online-Zeitschrift: kids+media

Ausgabe 2/2017: Unzuverlässiges Erzählen

Sammelband "Stofflichkeiten"

Einzelpublikationen mit Beiträgen von Studierenden

Zuletzt: Ingrid Tomkowiak (Hg.): Sehen Verstehen. 15 Essays zum Bilderbuch. Zürich: ISEK – Populäre Kulturen 2017.

interjuli 1-2017

Online-Zeitschrift interjuli

interjuli 1/2017: Krankheit und Behinderung